Anton Benya: 100. Geburtstag
Dieser Tage wäre ein ganz großer Rapidler 100 Jahre alt geworden. Er war zwar weder Spieler noch Trainer des SCR, hat sich aber über Jahrzehnte unschätzbare Verdienste um seine Rapid erworben. Die Rede ist von Anton Benya, der am 8. Oktober 1912 geboren wurde und bis kurz vor seinem Tode (5. Dezember 2001) Stammgast in Hütteldorf war. Der „Toni-Onkel“, wie er von Rapid-Spielern und –Fans liebe- und trotzdem respektvoll genannt wurde, war immer für seine Grün-Weißen da. „Auch wenn er lange keine offizielle Funktion im Klub über hatte, war er gerade in schweren Zeiten immer für Rapid da und hat den Klub wohl mehr als einmal gerettet“, erzählt auch heute noch bewundernd das langjährige Präsidiumsmitglied Helmut Böhmert.Benya, der fast ein Vierteljahrhundert Präsident des ÖGB und 15 Jahre Nationalratspräsident war, wurde schon in den 1920er-Jahren mit dem „Rapid-Virus“ infiziert. Schon lange bevor er in den 1960er-Jahren als offizielles Vereinsmitglied registriert war, gehörte er einem Kuratorium von Prominenten, die sich für Rapid einsetzten und wo er unter anderem mit dem höchst populären Schauspieler Heinz Conrads einen sehr berühmten Partner hatte, an. Von 1990 bis 1993 war Anton Benya Präsident des SK Rapid und wurde in weiterer Folge selbstverständlich zum Ehrenpräsidenten ernannt. Wenige Monate vor seinem Tod musste Anton Benya direkt vom Hanappi-Stadion ins Krankenhaus eingeliefert werden. Beim 5:1-Europapokal-Heimsieg über Partizan Belgrad geschah dies, es sollte der letzte große Rapid-Auftritt zu Lebzeiten des Präsidenten bleiben. Vergangenen Montag fand zu Ehren des 100. Geburtstag von Anton Benya im Parlament ein großer Festakt statt, bei dem ihm zu Ehren auch der aktuelle Rapid-Präsident Rudolf Edlinger sprechen durfte. Auch er bestätigt, was alle sagen. Anton Benya war ein großer Rapidler und darüber hinaus ein bescheidener, großzügiger und herzensguter Mensch.