Am Dienstagvormittag tagte das Präsidium des SK Rapid. Der Rekordmeister durchschreitet bekanntlich derzeit eine vor allem sportlich turbulente Phase und die Vereinsführung ist seit einigen Wochen mit Protesten eines Teils der Anhängerschaft konfrontiert. Stellvertretend für seine Präsidiumskollegen stellt Rapid-Präsident Rudolf Edlinger in diesem Zusammenhang klar: "Es ist Fakt, dass die derzeitige Gesamtsituation unseres Klubs nicht zufriedenstellend ist. Die magere sportliche Bilanz im Frühjahr ist natürlich ein Nährboden für Unzufriedenheit, in diesem Bereich haben wir allerdings durch die Einsetzung der neuen Trainer Zoran Barisic und Carsten Jancker bereits konkrete Maßnahmen getroffen und zeigt die Leistungskurve der Mannschaft eindeutig nach oben. Es ist allerdings allen Verantwortungsträgern im Verein bewusst, dass sich die Kritik nicht nur auf den sportlichen Bereich beschränkt, doch gibt es hierzu auch einiges klarzustellen."Bereit für Veränderungen – Grenzen dürfen nicht weiter überschritten werdenGerade beim letzten Heimspiel gegen Salzburg fokussierte sich der artikulierte Protest auf die Person von General Manager Werner Kuhn. Präsident Rudolf Edlinger stellt dazu unmissverständlich klar: "Der SK Rapid ist und bleibt ein demokratischer Verein, bei dem jeder auch seinen Unmut äußern kann. Es ist aber nicht hinzunehmen, dass es zu einem regelrechten Vernichtungsfeldzug gegen verdiente Persönlichkeiten unseres Vereins kommt, wie dies zuletzt der Fall war. Werner Kuhn hat in den letzten 19 Jahren unschätzbare Verdienste für den SK Rapid erworben und wird nun aufgrund von haltlosen Gerüchten, beziehungsweise Halb- und Unwahrheiten regelrecht ins Fadenkreuz genommen. Das Präsidium unseres Klubs hat volles Vertrauen zu Werner Kuhn und weiß, dass er in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft mit voller Kraft und ausnahmslos im Interesse des Klubs gearbeitet hat und weiter arbeiten wird", so Edlinger und ergänzt: "Ich lasse mir einen meiner wertvollsten Mitarbeiter nicht durch Flugzettel, Transparente oder unseriöse Medienberichte abschießen!"Dem Präsidenten liegt es allerdings fern, die aktuelle Situation schön zu reden. Edlinger: "Natürlich hätten wir mit dem Wissen der Gegenwart manche vergangene Entscheidungen anders getroffen. Beispielsweise wurde nach dem Abgang von Alfred Hörtnagl die vakante Position des Sportdirektors damals nicht nachbesetzt, was im Dezember 2012 korrigiert wurde. Zudem wird es sicherlich notwendig sein, dass wir in Zukunft mehr Transparenz in finanziellen Angelegenheiten beweisen. Da der SK Rapid nichts zu verbergen hat, werden wir zukünftig vermehrt Zahlen, Daten und Fakten aus dem finanziellen Bereich offen legen, soweit dies Verträge und die geltenden Datenschutzrichtlinien auch zulassen. An dieser Stelle sei aber anzumerken, dass die finanzielle Gebarung des SK Rapid zweimal jährlich von einem unabhängigen Wirtschaftstreuhänder geprüft wird. Darüber hinaus unterliegt der SK Rapid bekanntlich dem strengen Lizenzierungsverfahren der Österreichischen Fußball-Bundesliga."Die Amtszeit von Präsident Rudolf Edlinger endet in rund sechs Monaten, bis dahin stehen noch einige dringliche Themen auf der Agenda. Rudolf Edlinger dazu: "Kurzfristig gilt es, sportlich wieder in die Spur zu kommen. Das neue Trainerteam und unser Sportdirektor genießen unser volles Vertrauen und verdienen sich die Unterstützung der Rapid-Familie, die unserer Mannschaft im Übrigen auch sehr helfen würde. Zudem werden wir im Sommer wissen, wie es mit dem Thema Stadion weitergehen wird, ob aus technischer und wirtschaftlicher Sicht ein Neubau möglich ist oder die Generalsanierung vorangetrieben wird. Klar ist, dass dies in Hütteldorf passieren muss. Zudem wird es notwendig sein, eine Strukturveränderung vorzunehmen, um den aktuellen Anforderungen besser gerecht werden zu können. Dies wird bereits geprüft", so Edlinger.So fasst Präsident Rudolf Edlinger für die verbleibende Amtszeit des Präsidiums folgende Ziele abseits des sportlichen Bereiches für die Zukunft zusammen:- Klärung der Stadionfrage bis zum Sommer - Neubau oder Generalsanierung- Transparenz der finanziellen Angelegenheit durch die Veröffentlichung eines jährlichen Geschäftsberichtes- Schaffung neuer und moderner Strukturen für den SK Rapid- Erweiterung des Sponsorenpools- Erarbeitung eines klaren Leitbildes für den SK RapidKein AktionismusAbschließend betont Rapid-Präsident Rudolf Edlinger: "Wir sind bereit und offen für Veränderungen und werden auch die Basis dazu legen. Blinder und populistischer Aktionismus ist aber jetzt fehl am Platze und gerade in der jetzigen Zeit ist es wichtig, dass der Klub in geordneten Bahnen weitergeführt wird. Dafür stehen alle Mitglieder des Präsidiums. Das Wohl des SK Rapid muss für alle, denen dieser unvergleichliche Verein am Herzen liegt, an oberster Stelle stehen. Jedes Rapid-Mitglied hat die Möglichkeit, durch seine Stimme bei der kommenden Hauptversammlung den weiteren Weg unseres Vereins mitzubestimmen, bis dahin rufe ich alle Grün-Weißen dazu auf, zusammen zu stehen, denn nur dann können wir gemeinsam wieder in allen Bereichen erfolgreicher werden. Ich persönlich kann versprechen, dass ich bis zum Ende meiner Amtszeit alles unternehmen werde, damit es mit unserem Klub wieder aufwärts geht", so Edlinger.
30.04.2013
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