Schon in Zeiten der ehemaligen Sowjetunion gehörte der 1927 gegründete Verein zur absoluten Spitze und war von Anfang an Mitglied der 1936 ins Leben gerufenen gesamtsowjetischen Liga. Nur Dynamo Moskau, ebenfalls ein alter Bekannter von Rapid im Europapokal, musste neben den Kiewern nie den Weg in eine untere Spielklasse antreten.  In der UdSSR wurden die Ukrainer 13mal Meister und holten sich neunmal den Pokal. Geprägt wurde der Klub vor allem von der Trainerlegende Walerij Lobanowksi. Der 2002 im Alter von 63 Jahren verstorbene Ex-Spieler, der posthum mit dem höchsten Titel seines Landes, "Held der Ukraine", ausgezeichnet wurde, führte Dynamo Kiew in drei Amtszeiten (1973 – 1982 1984-1990 und 1997-2002) zu unglaublichen 27 internationalen und nationalen Titeln. Darunter auch den Europapokal der Cupsieger in den Jahren 1975 und 1986. Blochin als Erbe von LobanowksiBeide Male entscheidend mit dabei war eine weitere ganz große Legende des Klubs und des Fußballs in der UdSSR und der Ukraine. Oleg Blochin, der im Herbst seiner aktiven Karriere als Spieler von Vorwärts Steyr auch in der österreichischen Bundesliga zu bewundern war, hält mit 432 Ligaspielen und 211 Ligatoren nach wie vor alle Klubrekorde und kehrte nach der Heim-Europameisterschaft 2012, die er als Nationaltrainer seines Heimatlandes erlebte, zu seinem Stammklub retour. Der mittlerweile 60-jährige erreichte mit Dynamo in der finanzstarken Premier-Liga in der abgelaufenen Saison hinter dem neuen Abo-Meister Schachtjor Donezk (achtmal Landes-Champion seit 2002) und dem letztjährigen Rapid-Gruppengegner Metalist Charkiw Rang 3. Trotz des Karriereendes einer weiteren Klublegende, Andrej Schewtschenko (von 1994-1999 und nach seinen Auslandsgastspielen beim AC Milan und Chelsea von 2009-2012 der Schlüsselspieler bei Dynamo Kiew), kann Blochin nach wie vor ein echtes Starensemble trainieren. Das Internetportal transfermarkt.at schätzt den Marktwert des aktuellen Kaders auf stolze 144 Millionen Euro ein. Internationalität ist Trumpf, derzeit verdienen Kicker aus Ländern wie Brasilien, Nigeria, Portugal, Marokko, Kongo, Frankreich oder den Niederlanden, die auch in den Nationalauswahlen ihrer Länder spielen, ihr Geld beim ukrainischen Rekordmeister. Und ein Österreicher ist bekanntlich seit wenigen Wochen auch an Bord der Blau-Weißen.Ein ÖFB-Legionär in KiewEs ist sogar ein waschechter Wiener, der seine Wurzeln in Serbien hat und seine fußballerische Vergangenheit beim Stadtrivalen aus dem zehnten Bezirk. Aleksandar Dragovic wechselte nach einem erfolgreichen Intermezzo beim FC Basel, mit dem er dreimal die Schweizer Meisterschaft und einmal den nationalen Cup holte, Ende Juli für eine kolportierte Ablöse von neun Millionen Euro zu Dynamo Kiew und gilt seither als teuerster österreichischer Fußballer. "Schön, dass es gegen den Erzivalen geht", war sein erster Kommentar nach der Auslosung und dieser beweist, dass er sich seinem ehemaligen Klub nach wie vor sehr verbunden fühlt. Gleichzeitig betonte der 24-fache ÖFB-Internationale, dass er sich auf das Gastspiel in seiner Heimatstadt freut. In Interviews mit den Tageszeitungen "Kurier" und "Der Standard" gab der 22-jährige zu Protokoll: "Die Rapid-Fans sind sehr heißblütig und ich respektiere sie. Ich freue mich auf das Match im Happel-Stadion, das für uns nach der Niederlage gegen Genk schon ein Schicksalsspiel ist". Trotz eines Fünfjahres-Vertrages hat Dragovic, der bereits als 17jähriger sein Debüt in der Nationalmannschaft feierte, weiter sein fußballerisches Traumland im Visier - England. Vorher aber möchte er noch viele Erfolge mit Dynamo Kiew feiern. Der Meisterzug ist allerdings auch heuer schon fast abgefahren, nach elf Runden liegen Dragovic  & Co nämlich nur auf Rang 5, Tabellenführer Metalist Charkiw hat bereits elf Punkt mehr gesammelt und auch Dnepr, Schachtjor Donezk und Odessa liegen acht, bzw. fünf Punkte voran. Fotos: Dynamo Kiew (außen)/GEPA Pictures (innen).(pk)
30.09.2013
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