Punkt erkämpft - 1:1 im Schlager
Das Grazer Stadion seit längerem ausverkauft, der Rapid-Sektor sowieso, dazu bestes Fußballwetter: Der Schlager der Runde, zwischen unserer Mannschaft und dem amtierenden Tabellenführer Sturm, konnte beginnen. Zunächst aber mit einer Trauerminute für den verstorbenen Ex-Trainer beider Mannschaften, Karl Schlechta. Dann konnte es aber losgehen. Steffen Hofmann, der gestern seinen 36. Geburtstag feierte, Thomas Murg und erstmals Giorgi Kvilitaia waren fit in den Kader zurückgekehrt, sahen das Geschehen aber zunächst von der Bank aus. Dafür wieder von Beginn an mit dabei: Tamas Szanto, der sich in der Länderspielpause im Testspiel sehr spiel- und torfreudig gezeigt hatte.
Rapid wollte das Spiel machen und das gelang in der ersten halben Stunde auch großteils. Besonders in den Anfangsminuten tauchten wir immer wieder gefährlich vor dem Grazer Gehäuse, etwa, als nach einer Ecke von Szanto Arnor Traustason nicht mehr richtig zum Kopfball kam (2.). Oder, als Louis Schaub einen gefühlvollen Schupfer in den Fünfer lieferte, aber auch bei Joelinton nur Zentimeter fehlten, um die Vorlage zu verwerten (11.).
Es gelang zwar, die Grazer immer wieder in die eigene Hälfte zurückzudrängen, höchste Vorsicht war aber bei Steilpässen geboten. Meist war Richard Strebinger, der anstelle von Jan Novota das Tor hütete, zur Stelle, einmal rettete Ivan Mocinic in Bedrängnis. Aus dem Nichts fiel aber der Führungstreffer für Sturm: Nach einer Ecke stieg Schulz am Höchsten und köpfelte zum 1:0 ein (22.). Zu diesem Zeitpunkt hatte es bereits einen Wechsel auf unserer Seite gegeben: Max Hofmann ersetzte Christopher Dibon, der leicht angeschlagen vom Feld musste. Bis zur Pause kamen wir noch zwei Mal gut in Tornähe, als Schaub den Grazer Schlussmann zuerst mit einem Weitschuss prüfte (39.), und sich Gratzei bei der folgenden Ecke verschätze, Christoph Schösswendter den Ball aber nicht ins Tor drücken konnte - drüber (40.).
Oftmals gab es aber kaum ein Durchkommen zwischen die dichte Grazer Defensive. Das änderte sich aber in Halbzeit Zwei. Zuerst machten aber die Hausherren ordentlich Druck: Nach einem unglücklichen Abpraller unsererseits, nahm sich Hierländer den Ball schnell mit, lief von der Seite allein auf Goalie Strebinger zu, dieser blieb aber ruhig stehen und parierte (50.). Dann musste er sich bei einem Weitschuss von Matic ordentlich strecken, und konnte den Ball wegfausten (52.).
Mitten in diese stürmische Drangperiode drehte Rapid auf und kam zum Ausgleich: Schaub zog in den Strafraum, seinen Schuss ließ Gratzei abprallen. Joelinton scheiterte zunächst noch, im dritten Versuch in dieser Aktion bezwang aber - genau - Szanto den Grazer Schlussmann, 1:1, das erste Pflichtspieltor für den 20-jährigen (53.)! Dann hätte Joelinton fast gleich nachgelegt, seinen Weitschuss drehte Gratzei aber zum Eckball (55.). Auf der Gegenseite kam es indes wieder zum Duell Strebinger - Hierländer, wieder parierte unser Tormann super (70.).
Das war es dann aber auch, denn die Schlussoffensiven beider Mannschaften brachten nichts mehr ein. Mit einem Punkt, mit dem wir gut leben können, traten wir die Heimreise nach Hütteldorf an. Am Donnerstag geht es dann im ersten Gruppenspiel gegen KRC Genk in der UEFA Europa League weiter!
(gub)
tipico Bundesliga, 7. Runde:
Sturm Graz - SK Rapid 1:1 (1:0)
Merkur Arena, 16.604 Zuschauer, SR Drachta
Torfolge: 1:0 Schulz (22.), 1:1 Szanto (54.);
Sturm Graz: Gratzei - F. Koch, Spendlhofer, Schulz, Lykogiannis - Jeggo, Matic - Huspek (77./Dobras), Hierländer, Horvath (72./Schmerböck) - Alar (85./Kienast);
SK Rapid: Strebinger - Pavelic, Schößwendter, Dibon (19./M. Hofmann), Schrammel - Mocinic, Schwab - Schaub, Szanto (88./Grahovac), Traustason (74./Murg) - Joelinton;
Gelbe Karten: Jeggo, F. Koch; Mocinic, Schwab