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28.03.2022
esports, eBundesliga

eBundesliga: Ein Titel im Finale

Am vergangenen Samstag glühten wieder die Controller beim zweitägigen eBundesliga Finale in Wien. Schon um 10:00 Uhr öffneten die Tore der Interspot Filmstudios im 23. Bezirk. Für eine einwandfreie Berichterstattung war alles angerichtet. Dutzende Kameras waren für eine Live-Übertragung auf LAOLA 1 und Twitch im Stream sowie auf LAOLA 1 TV im Einsatz. Die finalen Entscheidungen an beiden Tagen waren auf ORF Sport + zu sehen. So konnten alle Fans das Spektakel hautnah von zu Hause aus miterleben. Der Austragungsort ähnelte einer großen virtuellen Spielwiese mit bis zu 40 Konsolen und einer großen Mainstage, für die Top-Duelle der besten eSportler Österreichs. Während sowohl beim Einzel- als auch Teambewerb unsere Gamer hinter den Erwartungen zurückblieben jubelte ein Nachwuchstalent über den Sieg mit Rapid beim Rookies Cup.

Mario Viska an beiden Tagen für Rapid im Einsatz.

Tag 1 – der Einzelbewerb

Ein neuer Spielmodus lieferte schon in den Gruppenspielen hochklassige Duelle. Für den SK Rapid waren Mario Viska, Benjamin Zidej, Enis Findik und Alperen Akbaydogan am Start, nachdem sie schon mehrere Qualifikationsrunden im Voraus überstanden hatten. Michael Siedl wäre der fünfte Teilnehmer für Grün-Weiß gewesen, er musste jedoch krankheitsbedingt absagen. Der Ablauf des Tages war klar, zuerst wurden 16 Vierergruppen gebildet, die besten zwei Spieler stiegen in ein Sechzehntelfinale auf. Ab dann wurde der beste Einzelspieler Österreichs in einem K.o.-System ermittelt.

Die Gruppenspiele brachten nur bedingten Erfolg für unsere grün-weißen eSportler. Mario Viska startete mit einem 3:2 Sieg in seine Gruppe, musste sich dann aber mit zwei Niederlagen von den Titelträumen früh verabschieden. Besser machte es Enis Findik. Der Youngsters profitierte von einem Freilos und so reichte ein Erfolg zum Aufstieg. Alperen Akbaydogan startete mit einem Remis. Es folgte eine knappe Niederlage und so half auch der Sieg im letzten Spiel nichts mehr. Mit vier Punkten reichte es nur zu Rang drei. Alles überragte jedoch Benjamin Zidej. Mit drei Siegen und einem Torverhältnis von +17 stand er unangefochten auf Platz eins in der Gruppe.

Das Sechzehntelfinale brachte unglücklicherweise ein rapidinternes Duell. Enis Findik traf auf Benjamin Zidej, der mit einem Gesamtscore von 6:3 den Sprung ins Achtelfinale schaffte. Am virtuellen Rasen traf unser bester Grün-Weißer am heutigen Tag auf Nico Pankratz. Das Hinspiel verlief leider gar nicht nach Plan und so ging Benji Zidej mit einem 0:2-Rückstand ins entscheidende Rückspiel. Dort drehte unser eSportler auf, egalisierte das Hinspiel, bekam dann jedoch ein bitteres Gegentor. Er warf in der Schlussphase nochmals alles nach vorne, doch Nico Pankratz konterte sich in den letzten Minuten zum Ausgleich. Der Traum vom Titel war für unserer Rapidler an diesem Tag schon im Achtelfinale vorbei. Verteidigt wurde er von Ajdin Islamovic, der mit dem Allstar Team im Finale Maxi Mayrhofer besiegte.

Johannes Schöppl holtet den Rookies Cup für Rapid.

Tag 2 – der Titel im Rookies Cup

Der zweite Tag begann mit einem grün-weißen Erfolgserlebnis. Wie auch in den vergangenen beiden Jahren bekamen die Nachwuchstalente des österreichischen eSports ihre Chance die ersten Turniererfahrungen im Konzert der großen zu sammeln. Die Fußstapfen waren groß, denn Premierensieger Eldin 'Eldos' Todorovac, der den Rookies Cup für Rapid gewann, steht nun als eSportler bei Borussia Dortmund unter Vertrag. Nach Platz drei im Vorjahr jubelte heuer wieder ein Youngster in unseren Farben. Der 16-jährige Johannes Schöppl entschied das Finale für Rapid gegen Salzburg mit 2:1 für sich. Einer, der nicht nur am Spielfeld, sondern auch am virtuellen Rasen formstark war, ist Bernhard Zimmermann. „Mit ihm habe ich zahlreiche Tore geschossen“, strahlte der Sieger im Anschluss an seinen Titel. Neben dem Pokal gab es für Johannes Schöppl unter anderem zwei Freikarten für ein Rapid-Spiel seiner Wahl.

Der Teambewerb als krönender Abschluss des Tages war an den Spielmodus der ADMIRAL Bundesliga angelehnt. Wie am grünen Rasen wurden nach dem Grunddurchgang der Sieger im Meisterplay-off ermittelt. Pro Duell trafen jeweils drei Gamer pro Verein aufeinander, so konnte ein Verein im besten Fall neun Punkte pro Runde sammeln. Für Rapid an den Start gingen Mario Viska, Benjamin Zidej, Matthias Pöltl und Toni Stojanovic. Das Quartett erwischte jedoch nur einen bedingt guten Start, denn der Auftakt ging mit zwei Remis und einer Niederlage gegen Salzburg. Es folgte eine Punkteteilung gegen Sturm Graz. Dabei sahen unsere Jungs bis in die Schlussphase hinein als klarer Sieger aus, doch wie es bei FIFA so oft der Fall ist, entscheiden die letzten Sekunden über Sieg oder Niederlage. So gab es statt eines 9:0-Erfolgs „nur“ ein 4:4 gegen den Vorjahressieger des Teambewerbs. Das große Ziel war eine Rangverbesserung nach Platz fünf im Grunddurchgang und das schien sogar trotz der Niederlage in der dritten Runde gegen den späteren Sieger SCR Altach noch immer möglich. Im Derby und letzten Duell gegen Hartberg mussten also Punkte her.

Nach einer großen Pause starte das finale Aufeinandertreffen auf der Konsole. Im FIFA-Derby zeigten sich unsere Gamer deutlich erholt und hatten den zu diesem Zeitpunkt noch Tabellenführer über weite Strecken im Griff. Parallelen zu den vergangenen Stadtduellen im grünen Rasen taten sich aber auf, denn auch diesmal gab es nach drei Partien keinen Sieger. Die Konkurrenz vom Verteilerkreis ließ damit wichtige Punkte im Kampf um den Titel liegen, für Mario Viska & Co. war Platz vier nach wie vor möglich. Gegen den TSV Hartberg mussten zwei Siege her und danach sah es auch bis in die Nachspielzeit hinein aus. Praktisch zeitgleich kassierten Toni Stojanovic und Benjamin Zidej jedoch noch ein Gegentor und so fehlten am Ende zwei Punkte auf Sturm Graz auf Rang vier. Die Enttäuschung nach dem finalen Game war dementsprechend groß. Das Ziel eBundesliga Meister zu werden gelang dem SCR Altach, die beinahe eine makellose Meisterrunde spielte und sich so am letzten Spieltag gegen Salzburg und die Austria durchsetzen konnte.

Fotos: ÖFBL | Florian Wieser, GEPA