SK Rapid II: Geschichten schreibt der Fußball

Es war das Spitzenspiel zum Pflichtspielstart 2024. Unsere zweite Mannschaft gastierte als Spitzenreiter beim Tabellendritten SR Donaufeld. Beide Teams spielten einen starken Herbst, entsprechend hoch waren die Erwartungen an die Partie. Schon im Vorfeld war klar: Heute werden Geschichten geschrieben. Cheftrainer Jürgen Kerber jubelte in seinem ersten Pflichtspiel über einen verloren geglaubten Punkt, dank Comebacker und Debütant Niki Wurmbrand. Und warum? Weil unter der Woche fleißig Standards trainiert wurden. Aber alles der Reihe nach.

Marke Spitzenspiel

Am Tag der Debüts starteten die jungen Hütteldorfer mit großem Offensivdrang gegen mannorientierte Donaufelder. Schon in der Anfangsphase prüfte Dennis Kaygin nach einer kurz abgespielten Ecke den gegnerischen Torhüter mit einem wuchtigen Abschluss aus spitzem Winkel (6.). Auch Donaufeld spielte munter mit. Wie es sich für schöne Geschichten gehört, schaukelten sich die Ereignisse immer mehr auf. Ein Distanzschuss verfehlte das Tor knapp (13.), Kaygin lupfte das Spielgerät am langen Eck vorbei (15.) und die Gastgeber verpassten mit einem Abschluss aus zehn Metern die Führung (20.). Die größte Möglichkeit vor der Pause schien Grün-Weiß zu haben, als Tobi Hedl einen Kopfball von der linken Seite ans Aluminium beförderte (30.). Ein Jubelschreib lag in der Luft, der jedoch tief in der Nachspielzeit von Donaufeld raus gebrüllt wurde. Ein Distanzschuss schlug perfekt im Eck ein – Laurenz Orgler war machtlos, in Floridsdorf brach Jubel aus (45+2.).

Das Happy End

Ohne personelle Veränderungen kamen beide Teams zurück aus der Kabine. Es dauerte gut zehn Minuten, bis beide Mannschaften wieder auf den Offensivzug aufsprangen. Im Anschluss einer Freistoßflanke verpasste Furkan Dursun per Kopf aus kurzer Distanz den Ausgleich (57.). Praktisch im Gegenzug hielt Laurenz Orgler die Grün-Weißen im Spiel (58.). Rapid II erhöhte die Schlagzahl, fand im letzten Drittel aber zumeist nur blockende Abwehrspieler, die sich ein ums andere Mal mutig in die Abschlüsse von Furkan Dursun warfen. In der Schlussphase schlugen die Gastgeber eiskalt zu. Donaufeld konterte die Jung-Rapidler aus, und erhöhte durch van Zaanen auf 0:2 (78.). Da sich der Spielfilm dem Ende zuneigte, ließ die Antwort nicht lange auf sich warten. Yasin Mankan tauchte von rechts im Sechzehner auf, konnte den Torhüter im Eins-gegen-Eins jedoch nicht überwinden (85.). Augenblicke später gelang es ihm dann doch: Mit links schlenzte er die Kugel aus 18 Metern perfekt ins Kreuzeck – Traumtor zur Torpremiere bei Rapid II zum 1:2 (89.). Das Kerber-Debüt-Drehbuch hatte aber noch mehr vorgesehen. Eine Ecke von der rechten Seite wurde tief in der Nachspielzeit an die zweite Stange verlängert. Dort wartete Niki Wurmbrand, der mit einer Mischung aus Schuss und Lupfer über den Torhüter hinweg das Happy End besorgte. Jener Wurmbrand, der vor eineinhalb Jahren eine schwere Knieverletzung erlitt und heute bei seinem ersten Spiel für Rapid II direkt sein erstes Tor im Erwachsenenfußball erzielte und das nach einer Standardsituation, einem großen Schwerpunkt der vergangenen Trainingswoche.

Fotos: Fussballfotograf AT | Vrano