Schmerzhafte Derbyniederlage
Nach dem verpatzten Frühjahrsauftakt war die Spannung vor dem heutigen Spiel auf allen Ebenen umso größer. Das 344. Wiener Derby versprach somit nicht nur mit einem Blick auf die Tabellensituation beider Mannschaften hitzige 90 Minuten. Aus personeller Sicht gab es kleine Veränderungen im Vergleich zur letzten Woche: Nenad Cvetković und Niki Wurmbrand starteten von Beginn an, dafür nahmen Matthias Seidl und Jakob Schöller auf der Bank Platz. In Wien Favoriten mussten wir aus den bekannten Gründen auf unsere treuen Fans verzichten, das volle Stadion des Stadtrivalen sollte uns aber noch mehr anspornen, um den so wichtigen Sieg einzufahren – schlussendlich mussten wir jedoch eine schmerzhafte Derbyniederlage einstecken:
Unsere heute von Louis Schaub als Kapitän angeführte Mannschaft zeigte von Beginn an, wie wichtig allen das heutige Spiel war. In einer körperbetonten Anfangsphase fanden unsere Rapidler die erste Torchance vor, Niki Wurmbrand versuchte es aus der Distanz, der violette Schlussmann musste eine Parade auspacken (10.). Der zweite gefährliche Abschluss folgte nur zwei Minuten später, als Dion Beljo das lange Eck knapp verfehlte (12.). Die Gastgeber hingegen kamen nach und nach mehr ins Spiel, zu wirklich brenzligen Situationen vor unserem Tor kam es allerdings in der ersten halben Stunde nicht. Was dann jedoch folgte, war an Perfektion nicht zu überbieten: Mama Sangaré kam im gegnerischen Strafraum nach einem missglückten Schussversuch von Louis Schaub zum Ball, zögerte keine Sekunde und erzielte mit einem eiskalten Seitfallzieher ein wahrliches Traumtor, 1:0 (30.)! Es war sogleich das erste Bundesligator unserer Nummer 17 im Rapid-Trikot – und schon jetzt eines für den Bilderrahmen! Die Intensität blieb weiterhin hoch, so scheiterten zuerst Louis Schaub (36.) und dann Isak Jansson nach schöner Eckballvariante an der gegnerischen Abwehr (38.). Wie schnell es in die andere Richtung gehen kann, zeigte ein strittiges Foul von Jonas Auer im eigenen Strafraum – Elfmeter, Ausgleich, 1:1 (41.). Somit hieß es kurz vor der Pause für beide Teams: Alles auf Anfang.
Denkbar schlecht starteten wir in die zweiten 45 Minuten: Die Gastgeber nutzten ein Foulspiel neben unserem Strafraum aus und erzielten mit einem direkten Freistoßtreffer die Führung, 1:2 (47.). Die Antwort folgte fast von Louis Schaub, doch nach einer perfekten Flanke von Isak Jansson fehlten beim Kopfball Zentimeter zum Jubel (57.). Der Arbeitstag war dann für den viel Einsatz zeigenden Niki Wurmbrand zu Ende, Ercan Kara schnupperte Derbyluft (60.). Die Zweikämpfe wurden in weiterer Folge robuster, die Intensität im Spiel noch höher, was einige gelbe Karten zufolge hatte: Mama Sangaré und Dion Beljo fehlen nächste Woche gegen den LASK. In der Rapidviertelstunde sollten Matthias Seidl und Moritz Oswald statt Louis Schaub und Lukas Grgić für Impulse sorgen (75.), der frisch eingewechselte Kapitän Matthias Seidl scheiterte sogleich mit einem guten Abschluss (79.). Jakob Schöller durfte auch noch auflaufen, gab Jonas Auer eine Pause (81.), doch trotz einer hitzigen Schlussphase wollte der Ball nicht mehr ins Tor.
Die anfängliche Führung und die phasenweise starke Leistung reichten am Ende nicht, nach 94 Minuten mussten wir die schmerzhafte Derbyniederlage hinnehmen.
Fotos: GEPA
ADMIRAL Bundesliga | 18. Runde | Generali Arena
Tore: Sangaré (30.); Fitz (41./E., 47.)
Rapid-11: Hedl; Auer (81. Schöller), Raux-Yao, Cvetković, Bolla; Grgić (75. Oswald), Sangaré; Jansson, Schaub © (75. Seidl); Wurmbrand (60. Kara), Beljo
Ersatz: Gartler, Böckle, Schöller, Børkeeiet, Seidl, Oswald, Kara