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17.04.2025
UEFA Conference League, Profis, Spielbericht

UECL: Reise endet im Viertelfinale

Ganz Österreich blickte heute nach Wien, West, Hütteldorf: Als frischgebackene Derbysieger wollten wir heute die magische europäische Geschichte in Grün-Weiß weiterschreiben und das Viertelfinal-Rückspiel in der UEFA Conference gegen Djurgårdens IF für uns entscheiden. Die Vorzeichen standen mit dem 1:0-Auswärtssieg gut, nicht zu Unrecht war somit bereits im Vorfeld die Rede von einem Jahrhundertspiel. Das Kribbeln wurde garniert von einer unfassbaren Stimmung im ausverkauften Weststadion: 25.600 Fans zeigten auf europäischer Bühne, für was Rapid steht. Doch trotz einer guten Ausgangslage mussten wir uns nach dem heutigen Abend aus dem Europacup verabschieden...

Folgende Rapidler ließen ihr Herz heute am Platz: Niki Hedl stand zwischen den Pfosten, davor starteten Jonas Auer, Serge-Philippe Raux-Yao, Nenad Cvetković und Momo Oswald (Bendi Bolla fehlte aufgrund seiner Gelbsperre). Die Mitte bildeten Lukas Grgić und Mama Sangaré, Kapitän Matthias Seidl und Louis Schaub beackerten die Flügel. An der Spitze werkten Ercan Kara und Dion Beljo. Isak Jansson kehrte wieder in den Kader zurück, nahm vorerst auf der Bank Platz.

Trotz all' der Euphorie mussten wir nach knapp sieben Minuten einen herben Rückschlag hinnehmen: Mama Sangaré musste nach einem klaren Foul mit Rot vom Feld (7.). Unser Trainerteam reagierte, schickte aus taktischen Gründen Romeo Amane statt Ercan Kara aufs Grün (9.). In Unterzahl fanden wir schwer ins Spiel, so war es auch Niki Hedl der mit einer Wahnsinnsparade zum Held wurde, die Null nach einer fast hundertprozentigen Chance sicherte (17.). Wenig später gelang uns erstmals ein guter Vorstoß in den Sechzehner, nach Zuspiel von Matti Seidl brachte Louis Schaub den Ball jedoch nicht mehr unter Kontrolle (18.). Wir waren bemüht, uns geduldig nach vorne zu kombinieren, waren jedoch zum größten Teil mit der Verteidigung der gegnerischen Angriffe beschäftigt. Von Minute zu Minute wurde es turbulenter – erst wurde Matthias Seidl ebenso rotverdächtig gefoult, ehe uns ein langer VAR-Check das Leben schwer machte: Nach einem Handspiel von Jonas Auer gab es Elfmeter. Die Schweden ließen sich die Chance nicht nehmen und gingen 0:1 in Führung (42.). Welche Definition unter Kampfgeist im Wörterbuch steht, zeigten eindrucksvoll unsere verbliebenen zehn Rapidler: Sie gaben nicht auf und just nach einem Freistoß von Matti Seidl schraubte sich Nenad Cvetković in die Höhe und schon landete der Ball abgefälscht vom Gegner im Tor, 1:1 (45.+1)! Noch lauter wurde es, als SP Raux-Yao einen Ball auf der Linie klärte (45.+4) – dann gings auch schon zum Durchschnaufen und Aufladen des Nervenkostüms in die Kabinen.

Trotz einer leidenschaftlichen Leistung in Unterzahl reichte es heute nicht für den ersehnten Einzug ins Halbfinale. © GEPA

So ereignisreich die erste Halbzeit war, so ereignisreich fing die zweite Halbzeit an: Nach einem Tumult in unserem Strafraum rettete Dion Beljo per Kopf auf der Linie (48.). Fünf Minuten später war wieder unsere Nummer 7 im Mittelpunkt, ein knallharter Abschluss wurde gerade noch ins Aus geklärt (53.). Auch die hundertprozentige Chance zum 2:1 ließ Beljo im Duell mit dem Torwart liegen (58.), für die letzte halbe Stunde sollte dann Isak Jansson statt Louis Schaub Schwung bringen (66.). Kurz darauf hätte die Entscheidung erneut fallen können, doch Matthias Seidl setzte die Kugel nach einer starken Offensivaktion nur knapp über die Querlatte (68.). Wenig später feierte Amin Gröller sein Europacup-Debüt, ersetzte ebenso wie Benjamin Böckle Nenad Cvetković und Dion Beljo (74). Wie schnell es gehen kann zeigte ein Klärungsversuch aus unserem Strafraum, bei dem Kosugi mit einem Schuss ins Kreuzeck auf 1:2 erhöhte (78.). Das Spiel wurde noch intensiver, Chancen gab es auf beiden Seiten. Doch im Tor landete der Ball nicht mehr, es ging somit in die Verlängerung!

Und die hätte nicht schlechter starten können: Die Schweden nutzten einen offensiven Vorstoß eiskalt aus und erhöhten gnadenlos auf 1:3 (93.). Frische Kräfte kamen, Guido Burgstaller und Noah Bischof ersetzten Moritz Oswald und Jonas Auer (96.). Doch anstatt neuem Schwung gingen uns langsam die Kräfte aus, so erhöhten die Schweden auf 1:4 (105.). In der zweiten Hälfte der Verlängerung war es wie verhext, wir kämpften um jeden Zentimeter, doch auch bei den Abschlüssen fehlten diese paar Zentimeter, um zum Ziel zu kommen. Die Stimmung wurde hitziger, Serge-Philippe Raux-Yao musste nach einem Foul mit Rot vom Platz (110.). Und viel mehr kam dann auch nicht mehr.

Nach einem leidenschaftlichen Fight in Unterzahl konnten wir uns heute nicht für die starke Europacup-Saison belohnen und mussten uns schlussendlich von der internationalen Bühne verabschieden.

Fotos: GEPA

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UEFA Conference League | Viertelfinal-Rückspiel | Weststadion

Tore: Danielsson (43./E), Larsson (45.+1/ET), Kosugi (77.), Gulliksen (93., 105.)

Sonstiges: Sangaré (7./Rot), Raux-Yao (110./Rot)

Rapid-11: Hedl; Auer (96. Bischof), Raux-Yao, Cvetković (74. Gröller), Oswald (96. Burgstaller); Grgić, Sangaré; Seidl ©, Schaub (66. Jansson); Kara (9. Amane), Beljo (74. Böckle)

Ersatz: Gartler, Göschl, Böckle, Burgstaller, Jansson, Bischof, Amane, Bajlicz, Gröller, Radulović

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