2:4 in Wals-Siezenheim
Der Saisonkehraus hätte es am Samstagnachmittag in Salzburg sein sollen, aufgrund der durchwachsenen Performance seit Oktober letzten Jahres aber war es das drittletzte Saisonspiel für unsere Mannschaft.
Interimstrainer Stefan Kulovits machte bei seiner Start-11 klar, dass seine Worte von der Matchtags-Pressekonferenz keine Floskeln waren und begann mit einer Aufstellung ohne Überraschungen. Dion Beljo, unser mit Abstand bester Saisontorschütze, kehrte in die Anfangsformation zurück und sollte seinen Sturmpartner Guido Burgstaller wie in besten Sommerzeiten unterstützen. Für das notwendige Tempo auf den Flügeln sollten Niki Wurmbrand und Andrija Radulović sorgen, im defensiveren Mittelfeld Kapitän Matthias Seidl und Winterneuzugang Romeo Amane für Stabilität garantieren. Mamadou Sangaré und Lukas Grgić mussten bekanntlich verletzungsbedingt passen, auch Moritz Oswald fiel kurzfristig angeschlagen aus. Die Viererkette vor Stammgoalie Niklas Hedl bildeten der Doppeltorschütze vom letzten Sonntag, Bendegúz Bolla, die „Skyscraper“ Ange Ahoussou & Serge-Philippe Raux-Yao (zusammen fast vier Meter groß!) sowie Eigengewächs Dominic Vincze.
Für die Gastgeber stand vor dem Anpfiff mehr am Spiel als für Grün-Weiß, deren (enttäuschender) Tabellenplatz 5 ja einzementiert war. Die Mozartstädter hatten zumindest noch die theoretische Chance auf die Vizemeisterschaft und das erstmalige Verpassen eines Ligaabschlusses abseits der Top-2 seit der Übernahme des Salzburger Fußballklubs vom Energy-Drink-Marktführer aus dem eigenen Bundesland.
Die Partie begann leider mit einem raschen Rückschlag. In unserer Defensive wurde viel zu passiv verteidigt und das nutzte der israelische Teamspieler Oscar Gloukh bereits in der 8. Minute mit einem perfekt angesetzten Schuss innerhalb des Strafraums zur Führung für die Gastgeber. Doch es kam gleich noch schlimmer – nur drei Minuten später wieder schlechtes Zweikampfverhalten unserer Verteidigung und Dorgeles Nene konnte – abermals ohne Chance für Niklas Hedl – zum 2:0 für Salzburg erhöhen. Danach erholte sich unsere Mannschaft etwas, erstmals echte Gefahr verursachte ein schöner Abschluss von Bendegúz Bolla, der zur Ecke geklärt werden konnte. Knapp 60 Sekunden später war es dann so weit und Andrija Radulović verkürzte nach Vorarbeit von Kapitän Matthias Seidl. Die Freude währte nur kurz, denn schon in der 23. Minute gab es für die Roten Bullen nur Begleitschutz und Edmund Baidoo konnte unbedrängt auf 3:1 erhöhen.
Die nächste gute Gelegenheit ging dann wieder auf das grün-weiße Konto, doch Niki Wurmbrand fand nach einem guten Abschluss in der 28. Minute in ÖFB-Teamgoalie Alexander Schlager seinen Meister. Kurz vor der Halbzeitpause traf dann unser Veteran Guido Burgstaller nach schöner Ballannahme nur das Außennetz. So ging es mit einem 1:3 zum Pausentee.
Mit einem Wechsel (Nenad Cvetković kam für Dion Beljo) ging es in die zweite Halbzeit, in der die Gastgeber schon nach drei Minuten die nächste Großchance für sich verbuchen konnten. In der 50. Minute dann fast der Anschlusstreffer für unsere Mannschaft. Nach einem schönen Schuss von Andrija Radulović und toller Abwehr von Alexander Schlager konnte Guido Burgstaller den Abpraller leider nicht im Tor unterbringen. In der 56. Minute dann aber die wohl endgültige Vorentscheidung zugunsten der Gastgeber. Erneut ungenügendes Abwehrverhalten und Dorgeles Nene konnte erneut unhaltbar für die Roten Bullen ins grün-weiße Herz treffen – 4:1 aus Sicht der Gastgeber. Doch eine Mannschaft mit Leitwolf Guido Burgstaller gibt nicht auf und unsere Nummer 9 hämmerte in der 63. Minute das Leder unhaltbar nach Vorarbeit von Dominic Vincze in die Maschen. Danach hatte er Feierabend, für „Burgi“ kam Ercan Kara und gleichzeitig für Niki Wurmbrand und Andrija Radulović die Offenisvkräfte Louis Schaub & Isak Jansson.
Es blieb eine durchaus unterhaltsame Partie, in der 84. Minute kam dann noch Benjamin Böckle für Dominic Vincze vor den rund 1.500 mitgereisten Rapid-Fans zu Pflichtspielminuten. Am Spielstand änderte sich nichts mehr und da es bei den anderen beiden Partien des Spieltags keinen Sieger gab, steht RB Salzburg am Ende wieder auf Platz 2 - Meister ist wie im Vorjahr der SK Sturm aus Graz und daher Gratulation in die Hauptstadt der grünen Mark.
Fotos: GEPA