Einmal mehr wurde jedem, der das Spiel Rapids in Mattersburg sah vor Augen geführt, dass die unmotivierte Bezeichnung "Bruderduell" nicht nur faktisch, sondern in jeder Beziehung schlicht falsch ist. Unsere Mannschaft, wie auch die Gastgeber aus dem Burgenland hatten nichts zu verschenken. Und deshalb machte auch keiner beabsichtigt Geschenke. Rapid, motiviert von den letzten drei Siegen (zwei Mal gegen Vllaznia, einmal gegen Liverpool) hatte zwar anfangs die besseren Möglichkeiten: Zuerst ein direkter Hofmann-Eckball, ein Dober-Schuss (12.), dann scheitert "Jimmy" Hoffer nach schönem Solo an Tormann Bliem (29.). Als es nach Rapid-Tor roch, machte ein Kartenspiel einen Strich durch die Rechnung: Pehlivan sah nach wiederholtem Foulspiel Gelb-Rot, unsere Mannschaft war geschwächt (32.). Drazan zeigte aber mit seinem Schuss (42.), wo weiterhin das Ziel liegen sollte - im Mattersburger Tor.Leider aber flaute sowohl das Tempo, wie auch die Spielqualität in Halbzeit Zwei ungemein ab. Geplänkel im Mittelfeld, Zweikämpfe, kaum Torszenen und fast permanent erschrillte die Pfeife vom Schiedsrichter - Fouls, fast schon mehrfach in der Minute, waren zu sehen. Erst ein Weitschuss von Heikkinen sollte Rapid aufwecken (63.). Doch ab jetzt entwickelte sich eine Partie, bei deren Dramaturgie und Turbulenz es kaum eine Steigerung geben mag. Heikkinen schlug einen unglücklichen Querpass, der unsere Abwehr in Schwierigkeiten brachte: Daraus ergab sich ein Konter Mattersburgs, Payer läuft aus dem Tor, doch auch sein Rettungsversuch missglückt. Der Ball dreht sich in die Tornähe, wo Patocka und ein Burgenländer ungestüm zusammenstoßen - Elfmeter. Mörz verwandelt unhaltbar (67.).Quasi im Gegenzug: Hoffer macht Rapid mit einem guten Schuss wieder Mut, Maierhofers Gelb-Roter Ausschluss weniger (72.). Unsere Mannschaft musste jetzt zwei Ausschlüsse verkraften aber dieses Nicht-Aufstecken, das uns so berühmt macht, wurde belohnt: Über Hoffer kam der Ball zu Heikkinen, der aus kurzer Distanz zum vielumjubelten Ausgleich einschoss (78.). Weil das ordentlich Kraft kostete, war Rapid nun in der Defensive anfällig. Das nützte Mattersburg: Nach einer Flanke von Spuller konnte Waltner ungedeckt einköpfeln, 2:1 (81.). Der fehlenden Treffsicherheit Atans war zudem zu verdanken, dass dieser ein paar Minuten später aus vier Metern über das Rapid-Tor schoss (85.). Rapid aber wollte noch einen Punkt retten: Zuerst scheitert der eingewechselte Konrad knapp (91.), dann findet ein abgefälschter Jelavic-Schuss (95.) nicht den Weg ins Tor. Das war's schließlich, eine Niederlage im ersten Saisonspiel, die hoffentlich nicht die Konzentration trübt für die kommenden Aufgaben: Schon am Donnerstag geht es schließlich weiter in der Europa League!(gub)2. Runde:Mattersburg - SK Rapid 2:1 (0:0)Mattersburg, Pappelstadion, 12.100 Zuschauer, SR MeßnerTorfolge: 1:0 Mörz (68./Elfmeter), 1:1 Heikkinen (78.), 2:1 Waltner (81.)Mattersburg: Bliem - Pauschenwein, Malic, Sedloski, Hamouz (60. Spuller) - Atan (86. Stjepanovic), Schmidt, Seidl (81. Wagner), Sedlak, Mörz - WaltnerSK Rapid: Payer - Dober, Eder (77. Jovanovic), Patocka (70. Jelavic), Katzer - Hofmann, Heikkinen, Pehlivan, Drazan (77. Konrad) - Hoffer, MaierhoferGelb: Schmidt, Sedlak, Seidl, Malic, Spuller, Mörz Katzer, Hoffer, Patocka, Eder, HeikkinenGelb-Rot: Pehlivan (32.), Maierhofer (72.)Statistik zum SpielBilder zum SpielVideo zum SpielDiskussion zum Spiel
28.07.2015