Klingende Namen kursierten im Herbst 2006 für das Traineramt in Hütteldorf. Dejan Savicevic, Heribert Weber, Dietmar Constantini und Uwe Rapolder waren nur vier von insgesamt 24 Kandidaten, die der damalige Sportdirektor Peter Schöttel dem Präsidium vorlegte. Auch der damalige Dynamo Dresden-Coach Peter Pacult stand auf der Liste. Am 1. September 2006 verhandelte Pacult erstmals mit dem Rapid-Präsidium über einen möglichen Vertrag. Der damalige Dresden-Coach verweigerte aber jedoch jedes Statement zu den Ergebnissen. Drei Tage danach, also am 4. September 2006, vermeldete Rapid schließlich in einer Aussendung, dass der Nachfolger von Georg Zellhofer als Cheftrainer des SK Rapid Peter Pacult heißt. "Ich bin sehr zufrieden, dass es mit der Verpflichtung von Peter Pacult heute geklappt hat. Ich bin davon überzeugt, dass er zum jetzigen Zeitpunkt die beste Lösung ist, um den Verein in dieser schwierigen Situation wieder in die Erfolgsspur zurück zu führen", sagte der damalige Sportdirektor Peter Schöttel zum neuen Trainer.Rapid rangierte in der Saison 2006/07 zu diesem Zeitpunkt mit sieben Punkten aus ebenso vielen Spielen auf dem siebenten Tabellenplatz. Und ausgerechnet Leader RB Salzburg war Pacults erster Prüfstein. Die Salzburger waren in dieser Spielzeit noch ungeschlagen und führten die Tabelle mit 17 Punkten souverän an. "Ich erwarte eine Rapid-Elf, die mit Begeisterung und Leidenschaft zur Sache geht", forderte der Neo-Trainer von seiner Elf.Im ausverkauften Hanappi Stadion erfüllte Pacults Mannschaft das von ihm geforderte. Nach 90 Minuten hätten die Grün-Weißen eigentlich auch einen Sieg verdient gehabt. Doch in der Nachspielzeit verpatzte Dudic mit dem 1:1-Ausgleich das Debüt des Flordisdorfers. Zuvor hatte Veli Kavlak Rapid nach einer schönen Kombination in Führung gebracht. „Eigentlich sollten wir mit der Leistung und einem Punkt zufrieden sein. Kompliment an das Team für diese Leidenschaft. Auch wenn das nach diesem Spiel enttäuschend klingt“, meinte Pacult. Der Neue wusste, was sich ändern muss: „Ich bin nicht zufrieden mit dem Spiel nach vorne. Nach der Pause haben wir uns in die Defensive drängen lassen, ohne den richtigen Pass in die Spitze zu spielen. Aber die Fans können sich sicher sein, dass ich in Zukunft für eine offensiv ausgerichtete Rapid sorgen werde.“ Und diese offensiv ausgerichtete Rapid erreichte am Saisonende einen guten vierten Platz. Via UI-Cup und Uefa Cup-Qualifikation drangen die Hütteldorfer schließlich bis zur ersten Runde des Uefa Cups vor, wo allerdings gegen RSC Anderlecht Schluss war.In seiner zweiten Saison führte Pacult Rapid zum Meistertitel. Absolutes Highlight: Der 7:0-Auswärtssieg bei Salzburg am Ostersonntag 2008. Nach dem die Meisterschaft bereits Ende April gegen Altach fixe Sache war, sprach Pacult von einem „großen Tag für die Rapid-Familie“, vom größten Erfolg seiner Trainer-Karriere wollte er aber nicht sprechen. "Es gibt viele, die sagen: Der ist kein Einfacher, weil ich überall anstreife. Aber das ist eben mein Naturell. Freuen wir uns über diesen Sieg, über diese Mannschaft, über diesen Titel - mit dem wir eigentlich nicht rechnen durften. " In der anschließenden Champions League-Qualifikation war leider bereits in der ersten Runde gegen Famagusta Schluss.International landete der Floridsdorfer seinen größten Coup als Trainer in den letzten beiden Saisonen. Als Vizemeister der Saison 2009/10 hinter RB Salzburg qualifizierte sich unsere Mannschaft sensationell für die Gruppenphase der Europa League. Vllaznia Shkodra aus Albanien, APOP aus Zypern und Aston Villa wurden auf dem Weg zur Gruppenphase ausgeschaltet. Der jetzt 51-jährige und die Rapid-Fans konnten sich somit auf Europacup-Spiele gegen den HSV, Celtic Glasgow und Hapoel Tel Aviv freuen. Auch diese Saison nimmt Rapid an der Gruppenphase der Europa League teil, indem erneut Aston Villa im Play-Off ausgeschalten wurde. Die diesjährigen Gegner sind Besiktas Istanbul, FC Porto und CSKA Sofia, das zuletzt auswärts mit 2:0 besiegt wurde.skrapid.at wünscht Peter Pacult alles Gute!(chb)
28.07.2015
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