Erstmals seit 17 Jahren war die Südstadt wieder einmal ausverkauft. Damals gastierte Juventus Turin im Süden Wiens. Am Samstagabend gab sich der österreichische Rekordmeister beim Aufsteiger die Ehre. Das Team von Ex-Rapidler Didi Kühbauer sorgte in den letzten Wochen für Furore. Aber auch die Hütteldorfer fanden zuletzt gut in die Spur. Drei Siege innerhalb von sieben Tagen stehen zu Buche. Zuletzt gewann Grün-Weiß 3:0 bei Wacker in Innsbruck. Und Schöttel vertraute dieser Elf, denn die einzige Änderung in der Startelf gab es im Tor. Payer stand statt Novota zwischen den Stangen.Flotter BeginnUnsere Nummer 24 musste erstmals in Minute 19 eingreifen: Nach einem Lochpass kam Payer gerade noch vor Hosiner an den Ball. Zuvor erzielte Gartler, der sein 50. Meisterschaftsspiel für Rapid absolvierte, nach zehn Spielminuten nach einer tollen Kombination über mehrere Stationen das vermeintliche Führungstor. Schiedsrichter Eisner entschied jedoch auf Abseits. Es blieb in der Anfangsphase, in der beide Mannschaften sehr engagiert zu Werke gingen, also torlos. Auch die Admira versteckte sich nicht, Schicker (15.) verfehlte mit einem Schuss nur knapp das lange Eck. Jezek (24.) und Schicker (27.) fanden in Payer ihren Meister. In dieser Phase hatten die Gastgeber das Spiel besser unter Kontrolle. Und so musste sich Payer in der 36. Spielminute erstmals geschlagen geben: Einen Konter, dem ein Rapid-Freistoss vorausging, schloss Ouedraogo zum Führungstor ab. Kurz vor der Pause hatten die Hütteldorfer noch einmal Glück, als Mevoungou (44.) nach einer Hosiner-Flanke nur die Latte traf. Also ging es mit der 1:0-Führung der Gastgeber in die Kabine.Wechsel nach der PauseSchöttel ragierte zur Halbzeit und brachte Pichler für Soma. Rapid versuchte gleich mit dem Wiederbeginn Initiative zu ergreifen, doch Jezek (54.) erhöhte nach einem schnell abgespielten Freistoss mit einem Gewaltschuss innerhalb des Strafraums auf 2:0. Und es kam noch schlimmer: Ouedraogo (59.) erhöhte nach einem Payer-Abpraller aus kurzer Distanz auf 3:0. Packende SchlussphaseEine Minute später verkürzte Patocka (60.) via Kopf auf 3:1. Nach Foul an Gartler im Strafraum verkürzte Hofmann (68.) via Elfmeter auf 3:2. In der Schlussphase war also für Spannung gesorgt. Und in der 79. Spielminute war es soweit: Der eingewechselte Salihi sorgte mit seiner ersten Ballberührung für den viel umjubelten 3:3-Ausgleich. Die Südstadt war jetzt sprichwörtlich am Beben. Als Rapid auf den Sieg drückte, entschied Schiedsrichter Eisner auf Elfmeter - eine mehr als fragwürdige Entscheidung. Jezek verwandelte zum 4:3-Endstand. Da halfen auch die Diskussionen von Trainer Schöttel mit Schiedsrichter Eisner über die Elfmeterentscheidung nichts mehr.Stimmen zum Spiel:Peter Schöttel: "Lange Zeit war ich sehr, sehr unzufrieden mit unserem Auftreten. Wir haben genau das gemacht, was die Admira stark gemacht hat. Wir haben uns bei allen Gegentoren naiv angestellt. Sehr stolz war ich, wie wir dann zurückgekommen sind nach dem Tor zum 1:3. Wenn man aber durch so einen Elfmeter dann das Spiel noch verliert, dann ist man wütend. Der Schiedsrichter hat mir gesagt, dass das keine natürlich Handbewegung war. Ich war aber generell mit dem Schiedsrichter unzufrieden, aber noch unzufriedener bin ich mit meiner Mannschaft, weil wir der Admira in die Karten gespielt haben. Wir haben genau so gespielt, wie es die Admira gerne hat."Steffen Hofmann: "Bis zum 3:0 wäre der Admira-Sieg gerecht gewesen. Durch die folgende Aufholjagd hätten wir es aber verdient, das Spiel zu drehen."Tipp3-Bundesliga, zehnte Runde:Admira - SK Rapid 4:3 (1:0)Trenkwalder-Arena, 10.600 Zuschauer, SR EisnerTorfolge: 1:0 Ouedraogo (36.), 2:0 Jezek (53.), 3:0 Ouedraogo (58.), 3:1 Patocka (60.), 3:2 Hofmann (68./Elfer), 3:3 Salihi (79.), 4:3 Jezek (87./Elfer)Admira: Tischler - Plassnegger, Windbichler, Dibon, Schrott - R. Schicker (67./B. Sulimani), Schachner, Mevoungou, Jezek - Ouedraogo (84./E. Sulimani), Hosiner (71./Toth)SK Rapid: Payer - Schimpelsberger, Soma (46./Pichler), Patocka, Katzer - Trimmel, Kulovits, Hofmann, Drazan - Alar (55./Burgstaller), Gartler (77./Salihi)Gelbe Karten: Dibon, Windbichler, Toth, B. Sulimani bzw. Patocka, Burgstaller, DrazanStatistik | Bilder vom Spiel | Video vom Spiel | Bewerte die Spieler | Diskussion(chb)
01.10.2011