125 JAHRE SK RAPID
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26.08.2015
Profis, Spielbericht

Die "wenigen Chancen nutzen", das wollte unsere Mannschaft in Lemberg - so effizient, wie schon in Amsterdam, auch hier, im Play Off-Rückspiel der UEFA Champions League auftreten. Trainer Zoran Barisic brachte hier von Beginn an Srdjan Grahovac, Stefan Schwab, nach seiner Sperre wieder dabei, saß zunächst auf der Bank. Wer allerdings abwartende Ukrainer erwartet hatte, der wurde eines Besseren belehrt. Die Gastgeber drückten gewaltig aufs Tempo und setzen unsere Mannschaft von Beginn weg unter Druck. So entstand auch die Führung nach zehn Minuten: Marlos, schon der Torschütze vom Hinspiel, setzte sich an der Strafraumgrenze durch und wuchtete den Ball ins Kreuzeck zur orangenen Führung (10.).

Unglaubliche Anfangsphase

Unsere Mannschaft meldete sich aber stark zurück - und wie: Stanglpass von Flo Kainz auf Louis Schaub, der mit seinem Schuss zunächst einen Verteidiger traf. Der Ball prallte ab, Schaub überriss die Situation am Schnellsten und köpfelte aus kurzer Distanz zum 1:1 ein (14.). Die rund 1000 mitgereisten Rapid-Fans jubelten, aber es kam noch besser. Nach einem Foul an Robert Beric trat Steffen Hofmann zum Freistoß an und verwandelte aus 17 Metern sehenswert ins Eck - 1:2 (22.), was für ein Auftritt. Die Ukrainer waren nun sichtlich verunsichert, fanden aber wieder rasch in die Spur.

Rapid hält dem Druck stand

Konnte Jan Novota zunächst noch einen Schuss mit dem Fuß abwehren, war er beim nachfolgenden Ausgleich leider chancenlos: Christopher Dibon verlängerte eine Flanke mit dem Kopf unfreiwillig zu Gladkiy, der abstaubte (27.). Was für eine Partie. Bis zur Pause ließ sie nicht an Tempo nach, und auch wir kamen durch Weitschüsse von Auer und Mario Pavelic noch vor der Pause in Tornähe. Mit einem packenden 2:2 ging es in die Kabine.

Wir freuen uns jetzt auf die Europa League und wollen unbedingt europäisch überwintern.
Zoran Barisic

Mit dem Wiederanpfiff änderte sich allerdings das Bild: Die Gastgeber zogen sich merkbar zurück und überließen uns den Raum. Somit war Rapid auch immer wieder gefährlich, den entscheidenden Konter zu starten, wie etwa bei einer Chance durch Kainz, dessen Hereingabe aber leider nicht mehr bei Beric landete, weil noch ein Abwehrspieler klären konnte. Unsere Mannschaft dominierte das Geschehen nun fast vollends, doch so wirklich konkrete Chancen stellten sich nicht ein, auch wenn sich Grün-Weiß mühte, sehr gut arbeitete und es immer wieder versuchte. Es sollte aber zunächst nicht reichen und gegen Ende musste Mario Sonnleitner leider auch mit Gelb-Rot vom Platz (88.). Die Wahnsinns-Chance kurz vor dem Schluss: Flanke vom eingewechselten Philipp Prosenik, und der völlig alleinstehende Beric köpfelte knapp vorbei, bei einer Aktion, die er normalerweise blind verwertet (90.). Und: Nach einem Petsos-Freistoß konnte Goalie Pyatov den Ball nicht festhalten, Prosenik lenkte den Ball aus spitzem Winkel an die Außenstange (94.). Wahnsinn….einfach nur Wahnsinn.

Aber auch: Viel Applaus für unsere Mannschaft, die sich hier ungemein teuer aus dem Bewerb verabschiedet. Unsere Reise geht nun bis Jahresende in der UEFA Europa League weiter - wir schließen diesen unglaublichen Abend mit einem: DANKE, RAPID, das war ganz groß!!!!

Trainer Zoran Barisic: "Ich habe ihn schon drinnen gesehen (Beric-Kopfball, Anm.), genauso wie den Schuss von Prosenik, aber ich mache ihnen keinen Vorwurf. Im Gegenteil, wir können so stolz sein auf diese Truppe, sie hat gezeigt, dass sie auf Augenhöhe ist mit einer Mannschaft wie Donezk. Im Hinspiel war es bei ihnen Stange und rein, bei uns war es Stange und raus, so ist der Fußball. Es haben nur Kleinigkeiten entschieden, wir haben leider nicht unbedingt das Glück auf unserer Seite gehabt. Natürlich sind wir enttäuscht, nicht in die Champions League gekommen zu sein, aber bei mir überwiegt der Stolz auf die Truppe. Man muss ihr ein Riesenkompliment machen. Wir freuen uns jetzt auf die Europa League und wollen unbedingt europäisch überwintern."

UEFA Champions League, Play Off
Shakhtar Donetsk - SK Rapid 2:2 (2:2)
Arena Lwiw, Lwiw, 28.417 Zuschauer, SR Marciniak (POL)

Torfolge: 1:0 Marlos (10.), 1:1 Schaub (14.), 1:2 S. Hofmann (22.), 2:2 Gladkiy (27.);

Shakhtar: Pjatow - Srna, Kriwtsow, Rakizkij, Azevedo - Fred, Stepanenko, Marlos, Teixeira, Taison (87. Bernard) - Gladkij (83. Eduardo);

SK Rapid: Novota - Pavelic, Sonnleitner, Dibon, Auer - Petsos, Grahovac - Schaub (85. Prosenik) , S. Hofmann (63. Schobesberger), F. Kainz (70. Schwab) - Beric;

Gelbe Karten: Dibon; Fred, Marlos, Srna, Gladkiy

Gelb-Rot: Sonnleitner (88.);