Die Reaktionen zur unnötigen Derby-Niederlage & Impressionen vom Spiel
Den Spielbericht zur ebenso ärgerlichen wie aufgrund der zahllosen Chancen vor allem in Halbzeit 1 vermeidbaren ersten Derby-Niederlage seit fünf Partien findet Ihr hier, nachfolgend der Hinweis auf unsere Berichterstattung rund um diese Partie via Rapid TV auf unserer Videoplattform präsentiert von IMMOunited. Alle Videos rund um das 327. Wiener Derby im Überblick findet Ihr hier!
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Die Stimmen bei Sky Sport Austria
Goran Djuricin (Trainer SK Rapid Wien):
…über das Spiel: „Wir sind sehr frustriert heute. Allein aufgrund der ersten Halbzeit musst du das Spiel gewinnen. Wir haben wie aus der Rakete geschossen angefangen. Ich habe es gezählt, wir hatten, glaube ich, sechs oder sieben Riesenmöglichkeiten, die Austria hatte einen oder zwei Torschüsse. Wir müssen die Aktionen zu Ende spielen, die Tore machen. Dann gewinnst du das Spiel. Zweite Halbzeit war dann so, dass wir nicht mehr so überlegen waren wie erste. Es war dann ziemlich ausgeglichen. Da waren wir ein bisschen zu hektisch. Die schießen zwei Mal aufs Tor und machen das Tor. Das gibt’s im Fußball, dass die unterlegene Mannschaft dann gewinnt. Ich kann der Mannschaft nichts vorwerfen, nur eines, dass wir zu hektisch waren zweite Halbzeit.“
…über diesen missglückten Beginn für die kommenden intensiven Wochen: „Es ist natürlich ein Scheißbeginn.“
…vor dem Spiel darüber, ob ein Sieg heute wichtig ist um nicht den Anschluss zu verlieren: „Natürlich, ein gewisser Druck ist immer da und wir sehen die Tabelle natürlich auch vor uns und wollen die Austria überholen und vor ihnen stehen. Wir wollen Anschluss an die oberen Drei finden.“
Thomas Murg (SK Rapid Wien):
…über das Spiel: „Ich denke erste Halbzeit hätten wir das Spiel entscheiden müssen. Wir müssen 2:0, 3:0 führen, dann ist die Partie gegessen. Zweite Halbzeit war es dann eh ausgeglichen. Ich denke einfach, wenn wir erste Halbzeit die Chancen nicht machen, dann sind ein paar Spieler dabei, die einfach zu sehr an dem nagen, nicht abschalten und nicht weiterspielen. Dann kommt so eine zweite Halbzeit raus. Im Endeffekt ist es trotzdem eine unverdiente Niederlage. Erste Halbzeit waren wir klar die bessere Mannschaft, hätten hoch führen können. Wir machen dann die Chancen nicht und dann muss es einfach weitergehen. Wir müssen weiter Fußball spielen. Dann haben wir das Spiel verloren. Für mich ist es unerklärlich wie man so ein Spiel verlieren kann.“
…über den siebten Platz: „Das ist natürlich nicht zufriedenstellend. Im Prinzip geht es mir heute um das Spiel. Das hätten wir nie und nimmer verlieren können, das ist ein klarer Sieg für uns und wie gesagt, liegt es dann an Kleinigkeiten, wo wir die Chancen nicht reinhauen. Sonst möchten ein paar Fußballspieler überhaupt nicht mehr Fußball spielen, sondern sich verstecken. Das geht ganz einfach nicht.“
Fredy Bickel (Geschäftsführer Sport SK Rapid Wien):
…über das Spiel: „Die Leistung war in Ordnung. Es war für mich ein intensives, kampfbetontes Spiel. Unter dem Strich war es auch ein gutes Spiel. Ich glaube, dass uns heute nicht die Austria geschlagen hat. Wir haben uns selbst geschlagen. Es sind acht, neun ganz große Chancen. Da musst du einfach zwei, drei Tore machen. Da gibt es nichts zu diskutieren. Wir haben etwas die Ruhe verloren, uns auch auf Provokationen eingelassen. Das muss nicht sein, das ist nicht nötig. Darum sage ich, wir haben uns heute wirklich selbst geschlagen und sind auch selbst schuld.“
…über die Situation von Djuricin nach der Niederlage: „Sie ist nicht anders als vorher. Ich kann nur immer wieder betonen, dass er unsere volle Rückendeckung hat. Ich denke auch, wer das Spiel heute gesehen hat, kann nicht in erster Linie sofort auf den Trainer zielen.“
…darüber, was die Niederlage jetzt für die Stimmung der Mannschaft in den kommenden wichtigen Wochen bedeutet: „Es ist schwierig. Es macht das Programm natürlich überhaupt nicht einfacher, das ist schon so. Aber ich will noch einmal betonen, dass ich eigentlich schon vor dem Spiel ein sehr gutes Gefühl hatte. Ich freue mich immer noch auf die Aufgaben, die jetzt kommen.“
…vor dem Spiel über die nächsten drei Wochen mit vielen Spielen in drei verschiedenen Bewerben: „Ich freue mich wirklich darauf und bin auch zuversichtlich. Ich denke auch, dass wir die Pause sehr gut genützt haben. Zudem bin ich sehr gespannt wie die Mannschaft jetzt auf den Druck der Gruppenphase in der Europa League reagiert.“
Lothar Matthäus (Sky Experte und ehemaliger Rapid-Trainer):
…darüber, ob der Sieg der Austria verdient war: „Verdient aufgrund der ersten Halbzeit vielleicht nicht, aber in der zweiten Halbzeit haben sie das Heft in die Hand genommen, haben keine Chancen der Rapidler mehr zugelassen und selbst Chancen kreiert. Also in der zweiten Halbzeit, wenn man das betrachtet, wie sie zurückgekommen sind, wie sie einfach kompakter gespielt haben, dann geht der Sieg vielleicht in Ordnung, aber die erste Halbzeit haben sie natürlich sehr glücklich überstanden. Ich glaube die Austria war dann in der zweiten Halbzeit das, was Rapid in der ersten nicht war, effizient. Deswegen waren sie vielleicht auch im Endeffekt der verdiente Sieger.“
…über den Siegestreffer Grünwalds: „Ich würde sagen der richtige Austria Spieler ist am richtigen Platz gestanden zu dem Moment, weil ein anderer kann das nicht. Andererseits muss man sagen, wo hat Rapid den Strafraum abgedeckt? Da war kein Rapidler außerhalb des Strafraums, was eigentlich ein sehr großer Fehler ist.“
...über die Leistung der Austria: „In der ersten Halbzeit haben sie zu viel zugelassen. In der zweiten Halbzeit haben sie eigentlich das Spiel kontrolliert, haben Rapid, vor allem in der Offensive, nicht mehr ins Spiel kommen lassen. Sie waren einfach effektiver und hatten, vor allem in der zweiten Halbzeit die klareren Chancen.“
…über den Platzsturm einiger Rapid Fans: „Solche Sachen gehören sich nicht. Natürlich verstehe ich die Verbitterung der Rapid Fans, aber trotz alledem sollten sie da hinter dem Zaun vor Wut schreien oder sonst irgendwas, aber auf dem Platz haben sie nichts zu suchen. Sie haben auch nicht auf den gegnerischen Block zuzugehen und zu provozieren. Das sind Dinge, die nicht zum Fußball gehören.“
…über seinen Besuch des heutigen Derbys: „Schön, dass ich wieder hier bin in diesem Stadion. Es war ja auch der Platz, wo ich damals versucht habe meine Trainerkarriere zu starten.“
…über das neue Stadion: „Es ist natürlich nicht mit dem zu vergleichen, in dem ich hier war, aber die Zeiten ändern sich. Ich glaube es ist ein Schmuckkästchen, gerade für die österreichische Liga. Solche Stadien braucht der Fußball, brauchen die Fans um eben auch die Atmosphäre rüberzubringen. Ich glaube heute brennt hier die Hütte. Ich freue mich vor allem auf das Wiedersehen hier mit Rapid, den Fans und vielen Verantwortlichen, die immer noch hier tätig sind.“
…über seine Verbundenheit zum österreichischen Fußball: „Ich verfolge eigentlich die österreichische Liga schon seitdem ich hier gearbeitet habe. Ich fühle mich wohl in Österreich, irgendwie heimisch. In der Saison verfolge ich die erste und die zweite Liga, weiß auch was dort los ist und über den österreichischen Fußball weiß ich schon ein bisschen Bescheid.“
…darüber, wie er Steffen Hofmann zu Rapid geholt hat: „Ich habe mich bei Wolfgang Dremmler informiert, der war damals im Nachwuchsbereich tätig, und habe gesagt Wolfgang hör Mal zu, ich brauche hier gute Spieler. Da hat er gesagt, wir haben einen, der ist richtig gut. So bin ich dann Mal nach München gefahren und habe mir ein Spiel von der zweiten Mannschaft angeschaut. Da hat der Steffen zwar nicht durchgespielt, weil er ein paar Wochen vorher krank war, aber da hat er schon gezeigt, welche Ansätze er hat. Deswegen war ich überzeugt, dass er, gerade hier im österreichischen Fußball, seine ersten Sporen verdienen kann.“
…über den neuen Ligamodus in Österreich: „Es macht absolut Sinn die Liga spannend zu halten, weil eben wie gesagt, die Hälfte des Vorsprungs dann wieder abgegeben wird. Man muss sich dann im letzten Drittel noch einmal so richtig reinhängen.“
…über das Wiener Derby: „Ich weiß natürlich, dass es ein emotionales Spiel ist. Es ist das Spiel des Jahres oder sind die vier Spiele des Jahres. Das Derby hat einfach einen eigenen Charakter und da trifft die Vergangenheit zusammen, das 327. Derby. Welche Stadt hat so viele Derbys gespielt? AC Milan gegen Inter Mailand nicht, Lazio gegen Roma nicht, Atletico Madrid gegen Real Madrid nicht. Also es ist etwas Spezielles und das habe ich schon zu meiner Zeit hier gemerkt.“
Hans Krankl (Sky Experte, Rapidler des 20. Jahrhunderts):
…über das Spiel: „Rapid hätte dieses Spiel nie und nimmer verlieren dürfen. Sie hatten mehr Chancen als die Austria und hätten in Führung gewesen sein müssen. Nach dem 1:0 der Austria hat Rapid nicht mehr zusetzen können.“
…über das entscheidende Tor Grünwalds: „Grünwald ist ein super Spieler und so wie er da den Ball auf seinen Fuß kriegt, ihn herrichten kann und er schlenzt ihn dann technisch hundertprozentig einwandfrei. Sehr schön. Er hat das ganze Spiel eine sehr gute Leistung abgeliefert. Für mich war er eigentlich der beste Austrianer.“