Motto: Liga ausblenden, Fokus aufs Cupfinale
Es wollte so gar nicht in die letzten Wochen passen, dieses kuriose 3:4 gegen Hartberg vom Samstag. Ausgerechnet die Generalprobe vor dem so wichtigen Cupfinalspiel am kommenden Mittwoch ging also verloren, es war die erste Niederlage nach sieben Pflichtspielen. Und sie war nicht unbedingt zu erwarten - aber genau dieser Punkt, das vermeintlich Erwartbare, das musste man am Wochenende definitiv ausblenden. Zu außergewöhnlich gestaltete sich das Spielgeschehen, das mit seinen drei Eigentoren, zwei Elfmetern, einem Ausschluss und auch weiteren Vorkommnissen mit Sicherheit einen Seltenheitswert hatte. "So ein Spiel haben wir alle wohl noch nicht so oft erlebt", schnaufte auch Max Hofmann nach dem Abpfiff durch, wenngleich unser Innenverteidiger trotz aller Kuriositäten betonte: "Dennoch dürfen wir diese Partie nie und nimmer verlieren, müssen uns vielmehr an der eigenen Nase nehmen." Die Chancen waren schließlich da und auf der Gegenseite zeigte sich Hartberg äußerst effizient - viel mehr Möglichkeiten, als jene, die zu den Gegentreffern führten, fanden die Gäste schließlich nicht vor.
"Vier Gegentore zuhause sind einfach zu viel, das war zu billig", wusste Kapitän Stefan Schwab, auch mit Hinblick auf den Mittwoch in Klagenfurt. Dort muss Rapid gegen RB Salzburg - das am Sonntag ebenfalls überraschend gegen den WAC verlor - vor allem defensiv kompakter auftreten. Aber was war schon normal an diesem Wochenende: "Wir haben richtig schwer zu kämpfen gehabt, waren dann noch einen Mann weniger", schloss Cheftrainer Didi Kühbauer das Kapitel dieser emotionalen Partie. Vermeintliches Glück im Unglück: Thomas Murg, der ausgeschlossen wurde, sah Gelb-Rot und nicht glatt die Rote Karte und ist somit in der Meisterschaft gesperrt - aber nicht im Cup. Ein großes Fragezeichen steht hingegen hinter Boli Bolingoli, der nach einem rüden Einsteigen des Gegenspielers verletzte ausgewechselt werden musste. Mit Sonntag stand die finale Diagnose noch aus, wir hoffen aber natürlich auf eine rasche Genesung.
"Ich bin überzeugt, dass wir auch aus dieser Niederlage etwas für Mittwoch mitnehmen können", resümierte Richi Strebinger und blickte wieder positiv nach vorne: "Man hat gesehen, dass wir trotz aller Rückschläge immer wieder zurückkommen können und mit uns immer zu rechnen ist." Dennoch weiß auch unser Tormann: Mit Salzburg trifft man im Cupfinale auf einen Gegner von anderer Kragenweite, Nachlässigkeiten wie gegen Hartberg würden hier wohl ebenso bestraft werden. Aber vielleicht gibt es ja auch in Klagenfurt wieder etwas Außergewöhnliches zu verzeichnen - und uns gelingt der Cup-Triumph, den wir alle herbeisehen. Aber bis dahin ist es das nächste, harte Stück Arbeit.
(gub)