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05.04.2021
Rapid II, Spielbericht

SK Rapid II: Chancenfeuerwerk reicht nicht aus

Mit viel Selbstvertrauen nach dem Sieg beim Spitzenreiter Lafnitz ging Rapid II das Heimspiel gegen den Tabellenletzten Vorwärts Steyr an. Es war eine Heimpartie mit Standortveränderung, denn aufgrund des dichten Terminplans der kommenden Wochen weichen die jungen Hütteldorfer für die nächsten drei Begegnungen vom Allianz Stadion nach Wr. Neustadt aus. Die erste von drei Partien im Süden Niederösterreichs hätte aber deutlich besser laufen können. Wie schon am Freitag waren auch die verletzten Moormann und Schuster noch nicht mit dabei. Fuchshofer, der Goldtorschütze aus dem Lafnitz-Spiel, bekam nach seiner Verletzung eine Pause, für ihn agierte Savic an vorderster Front neben Kapitän Strunz. Auch defensiv nahm Cheftrainer Maresch eine Änderung vor, der gesperrte Eggenfellner wurde in der Innenverteidigung von Sonnleitner, der wieder fit ist und Spielpraxis in der zweiten Mannschaft sammeln sollte, ersetzt.

Von Beginn an war nicht zu merken, dass hier heute viel für beide Teams auf dem Spiel stand. Es gab kein Abtasten und Abwarten und so dauerte es genau 29 Sekunden, als Kanuric den ersten Warnschuss auf das Gehäuse des Gästetormanns abfeuerte. Der Ball wurde noch abgefälscht und so konnte der Schlussmann nur zur Ecke klären (1.). Diese brachte jedoch keine Gefahr ein. Ein ähnliches Bild ergab sich nur wenige Minuten später. Hajdari wurde 25 Meter vor dem Tor freigespielt, der junge Mittelfeldmotor nahm sich ein Herz und zog sofort ab. Der Keeper machte sich lang und länger und fischte die Kugel aus dem linken Eck (6.). Wieder folgte ein Corner für Rapid II, dieser wurde jedoch brandgefährlich. Die Standardsituation wurde kurz abgespielt und Sulzbacher flankte das Spielgerät butterweich an den langen Pfosten, wo Sonnleitner einschussbereit wartete, doch wieder eine starke Parade des Schlussmanns (7.). Aber auch Steyr wollte offensive Akzente setzen, ein guter Konter führte zu einer flachen Hereingabe von der linken Angriffsseite der Oberösterreicher. Im Zentrum wartete der völlig freistehende Stürmer, doch Gobara konnte in großer Not mit einer Grätsche die Situation klären (12.). Die starke Anfangsviertelstunde komplettierte ein grün-weißer Konter nach dem Lehrbuch. Kanuric mit der Balleroberung 30 Meter vor dem Tor, sofort passte er die Kugel zu Savic, der Tempo aufnahm und Strunz in die Tiefe schickte. Doch der Kapitän scheiterte zum wiederholten Male am großartig aufgelegten Torhüter von Vorwärts Steyr (16.).

Danach flachte das Spiel etwas ab. Das lag vor allem daran, dass beide Mannschaften nicht mehr diesen Zug zum Tor entwickelten, wie noch in den ersten Minuten. Rapid II kontrollierte das Spielgeschehen, ließ Ball und Gegner laufen und Steyr verlagerte sich ausschließlich aufs Kontern. Wie so oft musste dann eine Standardsituation her, damit wieder Torgefahr entstand. Nach einem Freistoß aus dem linken Halbfeld kam Savic an den zweiten Ball, sein Schussversuch wurde geblockt, doch die Kugel landete direkt vor Wunsch, der an der Strafraumkante direkt abzog, jedoch klatschte das Spielgerät nur an die Stange (29.). Fünf Minuten später folgte das nächste lehrbuchartige Umschaltspiel der Grün-Weißen: Hajdari auf den mitgelaufenen Sulzbacher, der eine Hereingabe von der rechten Seite ideal zur Mitte brachte, dort verpasste es Strunz im Fallen den Führungstreffer zu erzielen (34.). Vor der Pause wurde es noch zweimal brenzlig, jeweils einmal auf beiden Seiten. Ein Missverständnis zwischen Querfeld und Sonnleitner konnte der gegnerische Stürmer beinahe nützen, doch er schloss überhastet ab und wurde dabei wohl auch entscheidend vom heranstürmenden Unger irritiert (43.). Im Gegenzug kamen nochmals die Hütteldorfer, einen schnell ausgeführten Freistoß brachte Bozic wieder nicht am Schlussmann der Gästemannschaft vorbei (44.).

Routinier Sonnleitner spielte heute in der Innenverteidigung.

Die Daten von Overlyzer zeigen die großen Drangperioden von Rapid II in diesem Spiel.

Nach dem Seitenwechsel zündete Rapid II den Turbo. Es gab Chancen im Minutentakt, doch die Kugel wollte einfach nicht ins Tor. Diesmal dauerte es 50 Sekunden bis Kanuric wieder mit einem Distanzschuss den Keeper prüfte (46.). Diese Aktion war ein Spiegelbild zu seiner Chance zu Beginn der ersten Hälfte. Den nachfolgenden Corner drehte der Mittelfeldspieler mit viel Zug zum Tor, der Torhüter konnten ihn gerade noch mit den Fingerspitzen über die Latte lenken (47.). Wieder nach einem Eckball brachte Strunz den zweiten Ball hoch ins Zentrum, wo Querfeld wartete, doch mit einer akrobatischen Flugeinlage verhinderte der Schlussmann der Oberösterreicher erneut den Führungstreffer (48). Die Möglichkeiten blieben im Minutentakt, bei einem Schuss von Hajdari von der Strafraumkante konnten diesmal der Torhüter gemeinsam mit seinem Knie, einer großen Portion Glück und der Latte den Einschlag verhindern (50.). Die starke Anfangsphase der Hütteldorfer wurde nicht belohnt, denn auch in der 56. Minute, wieder nach einem Corner, parierte der Tormann einen gut angetragenen Kopfball von Bozic.

Wie auch in Halbzeit eins konnten die Grün-Weißen den Dauerdruck nicht über die gesamte Spielzeit aufrecht halten, so wurden auch in der zweiten Hälfte die Gelegenheiten weniger und die Gäste aus Steyr konnten sich etwas erfangen. Gefährliche Ansätze gab es vor allem im Konterspiel der Oberösterreicher, doch Schlussmann Unger spielte bei Rapid II immer vorbildlich mit, sodass kaum einmal ein Lochpass einmal den Weg zum Stürmer fand. Nach 73 Minuten dann die große Ernüchterung für die Grün-Weißen. Unger spielte den Abstoß kurz ab, doch der Abwehrspieler rutschte bei seinem Haken aus und kam zu Fall, das Gästeteam nützte den Patzer der Hintermannschaft eiskalt, ein Pass, ein Schuss, ein Tor und schon war es Geschehen, Vorwärts Steyr ging in Führung (73.). Die Schlussoffensive der Hütteldorfer leitete Hajdari mit einem Freistoß ein. Sein Schuss verfehlte das Tor nur ganz, da wäre der Keeper wohl geschlagen gewesen (81.). Die Gäste versuchten mit allen Mitteln die Führung über die Zeit zu bringen und standen mit ihrer Fünferkette noch weiter hinten. Elfmeteralarm im Strafraum der Oberösterreicher kurz vor Schluss. Der eingewechselte Kocyigit hatte keine Chance mehr auf den langen Ball, doch er wird dennoch gefoult – die Pfeife bleibt stumm (88.), trotz großer Empörung. In der Nachspielzeit feuerte Rapid II noch zwei Mal auf das Tor der Oberösterreicher, aber bei Zimmermanns Schuss war es wieder der Torhüter, der parierte (90.) und Fuchshofers Kopfball verfehlte das lange Eck (90+2.). Somit blieb es beim 1:0 für Vorwärts Steyr, die damit wieder mit den Hütteldorfern punktegleich sind. Im Tabellenkeller der 2. Liga wird es immer enger.

Fotos: GEPA

DatenquelleOverlyzer

2. Liga, 21. Runde:
SK Rapid II : SK BMD Vorwärts Steyr 0:1 (0:0)
Montag, 05. April 2021

Torfolge: 0:1 González (73.);

SK Rapid II spielte mit: Unger – Sulzbacher, Sonnleitner (81. Dijakovic), Querfeld, Gobara – Kanuric, Bozic (60. Kocyigit), Hajdari (85. Binder), Wunsch (81. Fuchshofer) – Savic (60. Zimmermann), Strunz

Ersatz: Orgler, Dijakovic, Kocyigit, Bosnjak, Zimmermann, Fuchshofer, Binder

Stimmen nach dem Spiel gegen Vorwärts Steyr

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