Punkteteilung bei Feldhofer-Debüt
Die ganze Woche war die einzigartige Derby-Stimmung schon zu spüren, das Kribbeln im Bauch wurde immer größer und heute war es endlich so weit: In der 17. Runde der ADMIRAL Bundesliga empfingen wir den Wiener Stadtrivalen in Hütteldorf. Diesmal leider nicht im grün-weißen Hexenkessel, sondern vor leeren Rängen. Nichtsdestotrotz wollte unsere Mannschaft endlich den ersten Derby-Sieg im Allianz Stadion feiern – und das mit neuer Kraft von der Bank. So gab heute Ferdinand Feldhofer gemeinsam mit Co-Trainer Matthias Urlesberger sein Debüt als Cheftrainer. Und Ferdls Antwort auf die Frage, warum wir das Derby heute gewinnen müssen, war eindeutig: „Weil’s Zeit wird!“
Die erste Aufstellung des Neo-Coachs wurde mit Spannung erwartet, am Papier ließ sich eine offensive Formation erkennen. Im Tor nahm wie gewohnt Paul Gartler Aufstellung. In der Verteidigung starteten Maxi Ullmann, Martin Moormann, Emanuel Aiwu und unser heutiger Kapitän Filip Stojkovic. Davor platzierten sich Marco Grüll, Robert Ljubicic, Dejan Petrovic und Taxi Fountas. Das offensive Stürmerduo bildeten heute Ercan Kara und Christoph Knasmüllner.
Die Vorfreude auf die Partie war schnell zerstört, nach weniger als einer Spielminute gingen die Gäste mit 0:1 in Führung, ein katastrophaler Start (1.). Die Anfangsphase blieb intensiv, in der 10. Minute kam Fountas nach einem gut platzierten Freistoß von Grüll zur ersten Torchance, verzog allerdings um Zentimeter. Die nächste Chance folgte wieder von Fountas, der nach einem hohen Ball in die Tiefe von Ljubicic den Ball ans Außennetz donnerte (18.). In der 22. Minute dann der Schlüsselmoment: Ljubicic wurde nach einer Hereingabe im Strafraum gefoult, es gab Elfmeter – Kara nahm Aufstellung und versenkte den Ball eiskalt im linken unteren Eck, Ausgleich, 1:1!! Unsere Mannschaft war weiterhin am Drücker, Grüll versuchte es aus knapp dreißig Metern mit einem wuchtigen Freistoß, den der Torhüter nur mit viel Mühen abwehren konnte (30.). Das Spiel war ausgeglichen, aber intensiv – beide Mannschaften kämpften um jeden Ball. Kurz vor der Pause wäre fast der wichtige Führungstreffer gefallen: Knasmüllner setzte einen direkten Freistoß an die Latte, da fehlten nur Millimeter, das wäre es gewesen (41.). Mit dem Unentschieden ging es in die Kabinen, jetzt galt es nachzulegen.
Die Intensität wurde auch zu Beginn der zweiten Halbzeit hochgehalten, in der 51. Minute tankte sich Fountas auf der Seite gut durch und platzierte einen Schuss im kurzen Eck, der Torhüter war jedoch wieder zur Stelle (51.). Zehn Minuten später war es Aiwu, der einen Kopfball knapp übers Tor setzte (63.) Gleich darauf behauptete Kara überragend den Ball, der Abschluss wurde jedoch noch mit den Fingerspitzen des Torhüters abgelenkt (64.). Unsere Mannschaft wollte den Führungstreffer, nur fünf Minuten später versuchte es Ullmann eiskalt aus der Distanz, doch wieder hatte der Torhüter seine Hände dran (69.). Neuen Schwung in der Offensive sollte Kitagawa bringen, der für Grüll aufs Feld kam (70.). Mit der Rapidviertelstunde kam auch Arase für Knasmüllner ins Spiel (75.), fünf Minuten später folgte ein Doppeltausch mit Strunz und Schick für Kara und Stojkovic (80.). Nach dem Wechsel legte Arase per Kopf auf Fountas, der den Ball allerdings nicht im Tor unterbringen konnte (81.). Das sollte die letzte namhafte Chance im Spiel sein, nach 93. Minuten war das Unentschieden besiegelt.
Trotz einer intensiven und kampfbetonten Partie sollte es heute leider nicht zum langersehnten Derby-Sieg kommen. Dennoch brachte unsere Mannschaft eine starke Leistung auf den Platz, auf der unser Neo-Cheftrainer definitiv aufbauen kann. Jetzt heißt es noch einmal alle Kräfte bündeln, um am Donnerstag im wichtigen Auswärtsspiel gegen den KRC Genk zu bestehen und das internationale Überwintern zu sichern.
Fotos: GEPA