Branko Milanovic wird 85 Jahre jung

1959 dominierte ein seinerzeit erst 21-jähriger Stürmer aus dem damaligen Jugoslawien tagelang die Schlagzeilen, schrieb der Doyen der österreichischen Sportjournalisten, Wolfgang Winheim, 40 Jahre später in einer "Tagebuch"-Kolumne im Kurier. Im Fokus seines Textes war Branko Milanović, der in diesem Jahr vom legendären Ernst Happel unter abenteuerlichen Umständen von Roter Stern Belgrad zum SK Rapid geholt wurden und zwar sprichwörtlich. Der "Wödmasta", damals in Begriff als frischgebackener Sektionsleiter gemeinsam mit Trainer Robert Körner eine neue Rapid-Mannschaft aufzubauen, fuhr nämlich tatsächlich selbst in die Balkan-Metropole um alles zu fixieren und der Legende nach den Neo-Spieler gleich im Kofferraum über die Grenze zu schmuggeln.

Nach vielen Hindernissen, u.a. einer von der FIFA ausgesprochen Sperre über ein Jahr, konnte der Angreifer auch tatsächlich für Grün-Weiß auflaufen und gilt als erster Legionär, der über mehrere Saisonen bei Rapid spielte. Insgesamt fünf Saisonen kickte Milanović ab 1960 für die Hütteldorfer Kanoniere, unterbrochen von einer Spielzeit beim französischen Klub Le Havre. 1961 war er in vier Partien (ein Tor) auf dem Weg ins Semifinale des Europacups der Landesmeister am Platz und wurde ÖFB-Cupsieger, drei Jahre später wurde er mit seinen Mannschaftskollegen dann Meister und erzielte in 16 Einsätzen vier Treffer.

1966 ging die Ära von Branko Milanović als Rapid-Spieler zu Ende, doch bis heute ist der am 28. Februar 1938 geborene Ex-Stürmer ganz nah am Vereinsleben dabei. Als Mitglied des Legendenklubs lässt er praktisch kein Heimspiel aus und ist auch bei zahlreichen Veranstaltungen abseits der Matches gerne gesehener Gast.

Zu seinem Geburtstag wünschen wir dem auch mit 85 Jahren sehr jung gebliebenen Branko Milanović nur das Beste und vor allem viel Gesundheit!