Bittere Niederlage in Unterzahl
Die Europacup-Saison ging zwar am Donnerstag auf schmerzhafte Weise zu Ende, dennoch überwiegt neben dem Schmerz der Stolz über diese unglaubliche Reise. Mit den 120 Europacup-Minuten in den Beinen machte sich unsere Mannschaft somit auf den Weg zum aktuell sehr formstarken Wolfsberger AC, wo unsere Rapidler ein Erfolgserlebnis feiern und Punkte fürs Osternest mitnehmen wollten. Doch wie so oft im Fußball, kam es ganz anders.
Cheftrainer Robert Klauß bot fürs heutige Duell mit einem Durchschnittsalter von 23,6 Jahren folgende blutjunge Start-11 auf: Zwischen den Pfosten stand unsere Nummer 45 Niki Hedl, davor bildeten Benjamin Böckle, Serge-Philippe Raux-Yao, Ange Ahoussou und Bendi Bolla die Abwehrkette. In der Mitte starteten Kapitän Matthias Seidl und Mama Sangaré, davor flitzten Isak Jansson und Andrija Radulović am Flügel. Als Stürmerduo präsentierten sich erneut Dion Beljo und Ercan Kara. Nenad Cvetković fehlte angeschlagen, Lukas Grgić und Jonas Auer bekamen eine Pause.
Beim Wiedersehen mit Ex-Rapidler Didi Kühbauer war unser Schlussmann früh gefordert, nach nicht mal einer Minute brachten die Gastgeber einen Ball aufs kurze Eck, Niki Hedl zeigte dabei jedoch starke Reflexe (1.). Wir fanden nicht so gut ins Spiel, die Gastgeber hingegen kamen immer wieder gefährlich in unseren Strafraum. So auch in Minute 10, als sie sich zum wiederholten Male über die rechte Seite durchkombinierten und den Ball per Kopf unhaltbar im Netz zappeln ließen – 0:1. Kurze Zeit später fehlten nur Zentimeter zum ersehnten Ausgleich, nachdem Dion Beljo nach starker Drehung das lange Eck nur knapp verfehlte (15.). Unsere Rapidler waren nun besser im Spiel, die Kärntner lauerten eher auf die Umschaltsituationen. Wir setzten nach und schon gab es aufgrund eines klaren Handspiels und VAR-Check Elfmeter für unsere Mannschaft: Dion Beljo trat an und verwertete eiskalt ins rechte untere Eck, 1:1 (24.)! Der positive Aufschwung dauerte jedoch nicht lange: Einen Angriff der Gastgeber wollte Niki Hedl außerhalb des Strafraums klären, stieß mit dem gegnerischen Stürmer zusammen und sah vollkommen unverhältnismäßig die glatte rote Karte... (27.). So mussten wir mit viel Unverständnis in Unterzahl weiterspielen, Paul Gartler kam aufs Grün, Andrija Radulović hingegen musste das Feld räumen (30.). Bis zum Pausenpfiff rackerten wir um jeden Zentimeter, hielten gut dagegen, so richtige Torchancen gab es jedoch auf beiden Seiten nicht mehr.
Mit zwei frischen Kräften gings in die zweite Halbzeit, Guido Burgstaller und Romeo Amane ersetzten Dion Beljo und Mama Sangaré (46.). Was unseren Schlussmann anging gab es ein Dacapo der ersten Spielminute: Wenige Sekunden nach Wiederanpfiff konnte sich diesmal Paul Gartler beweisen und sicherte mit einer unfassbar starken Parade das Remis (46.). Wir kamen schwer aus unserer eigenen Hälfte, was der Unterzahl zuzuschreiben war. Ercan Kara hatte kurze Zeit darauf die einzige Möglichkeit, traf das Tor jedoch nicht (62.). Nur einen Augenblick später passte leider auf der Gegenseite alles, ein unhaltbarer Weitschuss brachte den WAC erneut in Führung, 1:2 (63.). Für die Schlussphase durften dann auch noch Louis Schaub und Noah Bischof statt Isak Jansson und Ercan Kara ran (71.). Doch wenige Augenblicke nach der Einwechslung dann der nächste Rückschlag: Nach einem Ballverlust in unseren Reihen nützten die Lavanttaler die Überzahl eiskalt aus und erzielten das 1:3 (73.). Kurz vor dem Schlusspfiff legten die Gastgeber noch eins drauf und erhöhten auf 1:4 (89.), ehe in der Nachspielzeit auch noch der fünfte Treffer fiel, 1:5 (90.+3).
Schlussendlich mussten wir uns nach einer unverständlichen roten Karte erneut in Unterzahl geschlagen geben: Gemeinsam stehen wir wieder auf, Rapidler!
Fotos: GEPA
ADMIRAL Bundesliga | 26. Runde | Lavanttal Arena
Sonstiges: Hedl (27./Rot)
Tore: Beljo (24./E); Zukic (10., 63.), Agyemang (73.), Kojzek (89., 90.+3)
Rapid-11: Hedl (27./Rot); Böckle, Raux-Yao, Ahoussou, Bolla; Seidl ©, Sangaré (46. Amane); Jansson (71. Schaub), Radulović (30. Gartler); Beljo (46. Burgstaller), Kara (71. Bischof)
Ersatz: Gartler, Burgstaller, Schaub, Bischof, Oswald, Amane, Gröller