Also zeigte sich am Mittwoch Abend in Istanbul wieder, dass man die Tore, die man nicht schießt....aber wir sparen uns das Bemühen um das altbekannte Sprichwort. Unsere Mannschaft begann bei Besiktas unerschrocken, gab sich im letzten Spiel des Jahres zweikampfstark. Wir wissen ja, dass es in unserer Gruppe L der UEFA Europa League um Nichts mehr ging, vielleicht ergab sich auch darum der grün-weiße Vorwärtsdrang. Mit Kapitän Veli Kavlak, mit dem wieder genesenen Markus Katzer, mit Helge Payer im Gehäuse (Rückkehr in unser Tor nach seinem zuletzt absolvierten Cup-Spiel im September). Ambitioniertes Auftreten von Grün-Weiß Unsere Spieler ließen sich vom Lärm, den die lautstarken Anhänger der Gastgeber produzierten, also kaum abschrecken. Die mitgereisten ca. 700 Rapid-Fans waren zwar ambitioniert wie gewohnt, mussten aber der Laustärke ihren Tribut zollen. Aber sie sahen folgendes: Eine stark mitspielende Rapid, die gescheit in die Zweikämpfe ging, Bälle eroberte, gute Angriffe startete. Die ersten Chancen waren also auf unserer Seite zu finden: Gartler mit einem Schuss (12.), Katzer mit einem Kopfball (25.). Aber dann waren es die Gastgeber, die aus der immer größeren Überlegenheit im Mittelfeld Kapital schlugen: Nach zu zögerlichem Wegschießen des Balles kam selbiger zum Portugiesen Quaresma, der unmittelbar vor der Strafraumgrenze abzog und ins Kreuzeck traf (32.). Große MöglichkeitenAber Rapid blieb nicht lange ob des Rückstands erschrocken: Zuerst prüfte Christopher Drazan mit einem guten Schuss den Besiktas-Goalie (41.), danach scheiterte Vornamensvetter Trimmel mit einer weiteren Chance (44.). Das waren sie, die Möglichkeiten, die man machen muss! Allerdings: Mit dem Pausenpfiff gelang den Gastgebern das zweite Tor: Weil Verteidiger Ernst nach einem Eckball ungestört zum Kopfball kam - 2:0 (45.). So ging es in die Pause. In der zweiten Halbzeit tat sich aber nicht mehr viel - ein Schuss von Ernst, den Payer hielt, ein paar unnötige Rangelleien zwischen Spielern, aber an Chancen gab es nicht mehr so viel. Zur Rapid-Viertelstunde hätte Christoph Saurer nach einem Stanglpass noch den Anschlusstreffer erzielen können, aber es sollte nicht sein. Stimmen zum Spiel:Peter Pacult: "Die Mannschaft hat gewonnen, die reifer war und weniger Fehler gemacht hat. Wir hatten viele Chancen, aber uns ist leider kein Tor gelungen. Wenn man nicht konsequent ist, wird man bestraft. Wir machen zu viele Eigenfehler, die zu Toren führen."Veli Kavlak: "Wir haben in der ersten Hälfte Ballbesitz, aber keinen Raumgewinn gehabt, und wir haben blöde Tore bekommen. Wir müssen bei den Gegentoren am Mann konsequenter sein, das wird auf diesem Niveau sofort bestraft." Zum Tragen der Kapitänsschleife: "Es war für mich eine Ehre. Ich bin seit 15 Jahren beim Verein, das ist eine schöne Sache, eine schöne Geste vom Trainer."Helge Payer: "Es ist sensationell, wieder zu spielen, gerade vor dieser Kulisse und gegen einen solchen Gegner. Wir haben auch sehr gut mitgehalten und uns gut präsentiert. Beim ersten Gegentor habe ich leider nichts gesehen, der zweite war verdeckt geköpfelt. Es ist mein Ziel, wieder die Nummer eins zu werden. Ich bin guter Dinge, dass im neuen Jahr alles besser wird."Europa-League, Gruppe L, 6. SpieltagBesiktas - Rapid 2:0 (2:0)Inönü-Stadion, 20.000 Zuschauer, SR Rasmussen (DEN)Torfolge: 1:0 Quaresma (32.), 2:0 Ernst (45.)Besiktas: Cenk - Hilbert (82./Güven), Zapotocny (23./Gülüm), Ferrari, Köybasi - Guti, Aurelio, Ernst - Tabata, Ali Kücik, Quaresma (68./Nobre)Rapid: Payer - Kayhan (67./Patocka), Sonnleitner, Soma, Katzer - Kulovits (46./Saurer), Pehlivan - Trimmel (46./Dober), Kavlak, Drazan - GartlerGelbe Karten: Gülüm bzw. Kavlak, Pehlivan, KatzerVideo-Zusammenfassung | BildergalerieGünther Bitschnau aus Istanbul
28.07.2015