Vor ziemlich genau 40 Jahren, genau am 13. September 1972 trafen Rapid und PAOK Saloniki erstmals in einem Europacup-Spiel aufeinander. Vor nur 10.000 Zuschauern im riesigen Oval des Wiener Praterstadions - darunter fast die Hälfte im Lager der Griechen -  trennten sich die beiden Mannschaften in der 1. Runde des Europacups der Cupsieger in einem an Höhepunkten armen Spiel 0:0. Wenige Minuten vor Schluss bewahrte bei einem Freistoß von Bellis die Latte die Rapidler noch vor einer Heimniederlage. Dennoch wurde dieser Abend am nächsten Tag in den Zeitungen als "schwarzer Mittwoch" bezeichnet, blieben doch alle vier österreichischen Europacup-Teilnehmer ohne Torerfolg. Im Europacup der Meister verlor Wacker Innsbruck daheim Dynamo Kiew mit 0:1, im UEFA-Cup unterlag VOEST Linz bei Dynamo Dresden mit 0:2 und zur Krönung bezog die Austria in Bulgarien bei Beroe Stara Zagora ein 0:7-Debakel.Dramatik in SalonikiTrotz des enttäuschenden Resultats im Heimspiel rechnete sich Rapid in Griechenland noch Chancen auf den Aufstieg aus. Vor 45.000 Zuschauern in Saloniki gingen die Grün-Weißen auch durch einen Treffer von Geza Gallos in der 23. Minute in Führung. Zehn Minuten später gab es (nach Foul von Werner) einen umstrittenen Elfmeter für die Griechen, den Sarafis verwandelte - der Schiedsrichter ließ den Strafstoß allerdings wiederholen, aber auch diesmal wurde Rapid-Torhüter Fuchsbichler bezwungen.Unter der stürmischen Anfeuerung des fanatischen Publikums drängte PAOK auf den Führungstreffer, aber nach einem Freistoß von Hof war Hans Krankl zur Stelle und erzielte kurz vor der Pause sein erstes Europacup-Tor (43.). In der zweiten Spielhälfte drängten die Gastgeber weiter, auf der anderen Seite vergab Kastner die Chance auf das 3:1. Nach dem Ausschluss von PAOK-Stürmer Koudas wegen Kritik am Schiedsrichter wurde das Spiel im Finish für mehrere Minuten unterbrochen und stand am Rande des Abbruchs. Auch nach Wiederanpfiff blieb die Atmosphäre äußerst hitzig, viele Fouls prägten das Geschehen. In der Nachspielzeit glückte den Griechen durch einen Freistoß von Aslanidis noch der Ausgleich, aber Rapid stand aufgrund der beiden Auswärtstore (als einziger österreichischer Verein) im Achtelfinale. Meister mit Rapid und PAOKIn der Saison 1984/85 führte der langjährige Rapid-Spieler Walter Skocik (vier Mal Meister zwischen 1960 und 1968) - der als Trainer ab 1979 auch jene Rapid-Mannschaft aufbaute, die 1982 den ersten Meistertitel seit 14 Jahren holte - PAOK Saloniki zum zweiten (und bisher letzten) griechischen Meistertitel in der Klubgeschichte.Unter Trainer Walter Skocik war PAOK im August 1985 auch zu Gast in Hütteldorf. Im Rahmen eines internationalen Regeltestturniers, das in Wien und Graz stattfand, siegten die Griechen damals im Hanappi-Stadion mit 4:3 (dennoch wurde Rapid am Ende noch Turniersieger).(gp/gub)
20.08.2012