Billige Schlagzeile mit falscher Behauptung
Mit einem Begriff wie Fake News versuchen wir sehr sorgfältig umzugehen, ein heutiger Artikel, der zudem viele besorgte Eltern zu Anrufen und mails an uns veranlasste, macht dies aber notwendig!
Vorab sei auch an dieser Stelle klar darauf hingewiesen, dass der SK Rapid mit sämtlichen Medien unseres Landes ein sehr partnerschaftliches und korrektes Verhältnis pflegt, prinzipiell auch mit jener Zeitung, die sich heute - ausgehend von der Oberösterreich-Redaktion des Blattes - einen gehörigen Fauxpas leistete, der eine Klarstellung unausweichlich macht. So titelte die in Wien auch als "U-Bahn-Zeitung" bekannte Tageszeitung "Heute" über eine angeblich gerade noch verhinderte Katastrophe im Rahmen unseres Gastspiels bei der SV Ried reißerisch "Rapid-Rowdies töteten beinahe Mäderl" und berichtete darüber, dass die siebenjährige Julia aufgrund des Abbrennens von bengalischen Feuern fast erstickt wäre und ihr dies "beinahe das Leben kostete". Bei allem Verständnis für knackige Formulierungen in einem Boulevardmedium grenzen diese Aussagen an einen handfesten Skandal. Bereits am frühen Vormittag meldeten sich wie oben erwähnt zahlreiche besorgte Eltern, ob es denn überhaupt noch halbwegs sicher wäre, mit ihren Kindern zu unseren Spielen zu kommen. Nicht nur unser Klubservice-Leiter Andy Marek, der gerade rund um die Matches unserer Profis in permantem Kontakt mit den Sicherheitsbehörden steht, war über die Behauptungen gleichermaßen schockiert und überrascht. Nach Rücksprache mit vielen der ebenfalls in Ried vor Ort anwesenden Ordner von unserem Klubservice konnte der wahre Sachverhalt rasch geklärt werden.
Tatsächlich fühlte sich ein junges Mädchen, das seit zwei Jahren mit seinem Vater, Andreas G. aus Niederösterreich, bei fast allen Rapid-Spielen dabei ist, nach dem Abzünden eines Rauchtopfes nicht gut. In der Tat eine verzichtbare Aktion und der Vater verlies daraufhin mit seiner Tochter umgehend und in aller Ruhe den Fanblock. Auf Vermittlung unserer eigenen Ordner meldete er sich sicherheitshalber bei den anwesenden Sanitätern, die sich umgehend um die erschrockene Kleine kümmerten und auch anboten, eine prophylaktische Untersuchung im nahe gelegenen Krankenhaus vornehmen zu lassen. Andreas G. tat, was wohl jeder besorgte Papa tun würde, und nahm dieses Offert gerne an. Glücklicherweise eine Fleißaufgabe, denn der diensthabende Arzt versicherte, dass beim Töchterchen alles okay war! Darauf hin kehrten Vater und Tochter wieder zum Stadion zurück und traten wenig später die Heimreise mit einem Fanbus an. Dies alles berichtete Andreas G. heute per e-mail und am Vormittag telefonisch, wo er zudem auch mitteilte, dass er völlig überrascht war, als er von "akuter Atemnot" und "drohender Erstickungsgefahr" gelesen hat, ähnlich wurde dies fälschlich auch in der zweiten Gratistageszeitung des Landes, "Österreich", formuliert.
Um die Oberösterreich-Redaktion von "Heute" über ihre offensichtliche Falschmeldung aufzuklären und auch um Richtigstellung zu fordern, wandte sich Andy Marek umgehend telefonisch an den Redaktionsleiter aus dem Land ob der Enns. Den gewünschten Effekt hatte das lange und etwas skurril anmutende Telefonat - der Autor dieser Zeilen war fassungsloser Zuhörer - allerdings nicht. Der mit unverkennbar bayrischem Idiom wie ein Wasserfall sprechende Redakteur berief sich abwechselnd auf "das ist aktenkundig" oder "kennen Sie nicht den Datenschutz" und nahm auch das Angebot, mit dem Vater des betroffenen Mädchens zu sprechen, nicht an. Er vermutete gar ganz offen, dass dieser von den bösen, bösen Rapidfans eingeschüchtert wäre und daher nicht die - nämlich die ganz eigene der oberösterreichischen heute-Redaktion - Wahrheit sagen würde. In einem Nachbericht auf der Online-Präsenz des Printproduktes, mit dem wie schon oben erwähnt üblicherweise ein sehr professionelles und korrektes gegenseitiges Verhältnis gepflegt wird, unterstellte der unter dem Kürzel "ab" publizierende Herr unserem Klubservice Leiter gar eine "Überreaktion", die den "Anschein erweckt, gewaltbereite Fans indirekt in Schutz nehmen zu wollen". Zudem soll Marek auf die Frage nach der Konkretisierung, was denn nun falsch berichtet worden wäre, geantwortet haben, dass dieser "dringend mit der Polizei reden muss". Ein Beleg, dass es möglicherweise ein bayrisch-waldviertlerisches Sprachproblem geben könnte, wenn man es mit Augenzwinkern sehen will oder aber, dass der Redaktionsleiter einfach nicht zuhören wollte, denn in diesem Zusammenhang fiel dieser Satz mit absoluter Sicherheit nicht! Konkret ging es um die Behauptungen "Rapid Rowdies töteten fast Mädel", "fast erstickt", "beinahe das Leben gekostet", etc. - auch die nur online zu findende Behauptung "nachdem nun erstmals ein Kind durch Bengalos schwer verletzt wurde..." ist einfach falsch oder wird man "schwer verletzt" mit den Worten "alles okay" von einem Arzt verabschiedet?
Wie dem auch sei, die Oberösterreich-Redaktion von "Heute" bleibt bei ihren falschen Behauptungen, möglicherweise ein Versuch, auch hierzulande "alternativen Fakten" zu etablieren. Verwiesen wird auf ein Statement eines anwesenden Polizeibeamten, dem der Redaktionsleiter wohl eine große medizinische Fachkenntnis zuordnet und - so es das Gespräch wie zitiert überhaupt gegeben hat - mehr Glauben schenkt als dem direkt betroffenen Vater, der ja als letzter Mensch auf Gottes Erden einen Grund hätte, etwas zu verharmlosen.
Der SK Rapid wird natürlich trotz solcher absurden Pseudo-Skandal-Meldungen ein offener, transparenter und informativer Verein gegenüber seinen Mitgliedern, Fans und auch seriösen Medienvertretern aus allen Bereichen bleiben. Falschmeldungen, wie jene aus der oberösterreichischen Redaktion der Tageszeitung "Heute" weisen wir allerdings nicht nur auf das Schärfste zurück, sondern verurteilen diese auch entschieden. Hier gilt es Schaden von der gesamten Rapid-Familie abzuwenden und daher behalten wir uns dagegen auch rechtliche Schritte vor.
Es ist mehr als bedauerlich, dass mit solchen absurden und aus der Luft gegriffenen Behauptungen, wie sie heute in der meistgelesenen Gratistageszeitung des Landes und auch auf deren Homepage veröffentlicht wurden, die mehrheitlich seriös und gewissenhaft arbeitenden Medienvertreter ebenso wie der SK Rapid diskreditiert werden und ein Nährboden für den unseligen Begriff "Lügenpresse" gelegt wird. Den für diese Falschmeldung verantwortlichen Journalisten können wir nur einen historisch an ein berühmtes Zitat eines ehemaligen Bundeskanzlers unseres Landes angelehnten Rat für ihre weitere berufliche Laufbahn mitgeben: "Lernen Sie Recherche, die Herren Redakteure!"