Das war 2020: Rückblick Teil II

Wenige Änderungen im Profikader - Rapid II in 2. Liga

Nur relativ kurz war die Sommerpause für unsere Profis nach der Vizemeisterschaft in der bislang längsten Saison der Bundesliga-Geschichte. Einige Spieler sollten gar nicht mehr ins grün-weiße Trikot zurückkehren, so wechselte der bisherige Kapitän Stefan Schwab zu PAOK Thessaloniki, wurde der Vertrag mit Stephan Auer (dockte später bei seinem alten Verein Admira an) und nahm Torhüter Tobias Knoflach (derzeit noch vereinslos) ein Angebot zur Vertragsverlängerung bedauerlicherweise nicht an. Für ihn kam Bernhard Unger (zuletzt SV Mattersburg) und wurden die Verträge u.a. mit Paul Gartler und Lion Schuster verlängert. Der von einer Leihe aus Zypern zurück gekehrte Andrija Pavlovic wurde zudem fix nach Dänemark abgegeben, Deni Alar (Rapidler des Jahres 2012) kehrte von seiner Leihe aus Sofia nach Hütteldorf retour. Erst am letzten Tag des Transferfensters - Anfang Oktober - kam es noch zu einer aufsehenerregenden Personaländerung: Thomas Murg folgte seinem alten Kapitän nach Griechenland, für ihn kam Marcel Ritzmaier vom Barnsley FC zum SK Rapid.

Auch bei unseren zahlreichen Partnern und Sponsoren gab es die eine oder andere Änderung, neu begrüßen durften wir u.a. Gösser, MVC Motors, Coca-Cola, druck.at, Makita, Climatec Badisch, Stihl Österreich oder Blitz Blank (Brustsponsor SK Rapid II)! Unsere zweite Mannschaft sollte mit dem neuen Partner "dank" der Vereinsauflösung des SV Mattersburg erstmals in der 2. Liga spielen. Steffen Hofmann übernahm das Trainerzepter von Zeljko Radovic, Martin Hiden derweil die Funktion des Talentemanagers.

Vorbereitung mit Hindernissen

Am 1. August bestritt unsere Mannschaft das erste Testspiel für die Saison 2020/21, das grün-weiße Ehrentor gelang dabei Ercan Kara bei einem 4:1-Sieg beim ASV Draßburg im Burgenland. Dort, im AVITA Ressort in Bad Tatzmannsdorf, beging die Elf von Didi Kühbauer auch das Sommertrainingslager, das allerdings aufgrund einer positiven Covid19-Testung eines Spielers verfrüht beendet wurde.

Zwei weitere Testspiele wurden noch ausgetragen: Gegen SFC Opava konnte durch Tore von Leo Greiml, Koya Kitagawa, Ercan Kara (2) und Christoph Knasmüllner ein 0:3-Pausenrückstand noch in einen Sieg verwandelt werden und gegen Slovan Liberec sorgten Ercan Kara, Leo Greiml und Taxi Fountas für einen klaren 3:0-Sieg.

Perfekter Start mit drei Siegen in allen Bewerben

Am 26. August ging es dann wieder los, zuerst auf europäischer Ebene. Bei Lokomotiva Zagreb ging es für Rapid um sehr viel, dank eines Goldtors von Ercan Kara gelang der wichtige Auswärtssieg und war somit die Qualifikation für die Gruppenphasse der UEFA Europa League fixiert. Zum bereits achten Mal übrigens!

Im ÖFB-Cup durften erstmals wieder Zuschauer ins Allianz Stadion und auch wenn es nur 1.250 sein durften, war es einfach schön, wieder Fans an der Seite zu haben. Gegen den Regionalligisten TSV St. Johann aus dem Salzburger Land ließ unsere Mannschaft gar nichts anbrennen und gewann sicher mit 5:0, Taxi Fountas schnürte einen Triple-Pack, Ercan Kara und Yusuf Demir mit seinem ersten Pflichtspieltor für die Profis komplettierten den Torreigen!

Und zum Start der Bundesliga, der an einem Freitagabend in Hütteldorf über die Bühne ging, durften erstmals (und leider auch letztmals) sogar 10.000 Fans ins Allianz Stadion. Die Tickets waren natürlich sehr rasch weg, die Mannschaft dankte es mit einem furiosen Match gegen die Admira. Die Südstädter waren am Ende mit vier Gegentreffern gut bedient, für die grün-weißen Tore beim 4:1-Auftaktsieg sorgten Thomas Murg, Taxi Fountas (Doppelpack) und Koya Kitagawa!

Out in der Champions-League-Quali, Lauf in der Liga!

Am Geburtstag des zweifachen Meisterpokal-Siegers und Ex-Rapidlers Dejan Savicevic wollte unsere Mannschaft um Neo-Kapitän Dejan Ljubicic in Gent einen weiteren Schritt zur erstmaligen Teilnahme an der Gruppenphase der UEFA Champions League nehmen. Doch leider erwischte Grün-Weiß nicht den allerbesten Tag, der Anschlusstreffer zum 1:2 von Youngstar Yusuf Demir in der 93. Minute kam auch deswegen zu spät, weil eine Minute später ein Kopfball von Leo Greiml aus bester Position knapp sein Ziel verfehlte. Daher war fix, es wird wieder in der UEFA Europa League gespielt und das Los meinte es mit uns nicht schlecht: Arsenal, Molde und Dundalk wurden gezogen!

Zum Auftakt in die achte Gruppenphase mit grün-weißer Beteiligung durften ganze 3.000 Fans zum Kracher gegen den Arsenal FC, in normalen Zeiten wäre ein Europacupmatch gegen die "Gunners" aus London wohl sogar im Happel-Stadion ausverkauft. Nichts desto trotz lieferte unsere Mannschaft dem regierenden FA-Cup-Sieger einen großen Kampf, wurde aber leider nicht belohnt - Endstand 1:2, der Treffer von Taxi Fountas war schlussendlich zu wenig. Eine Woche später tat sich unsere Mannschaft leider in Molde ganz schwer, auf dem ungewohnten Kunstrasen setzte es eine nicht unverdiente 0:1-Niederlage beim norwegischen Meister.

Viel besser lief es in der Liga! In den schicken neuen Auswärtsdressen (traditionell in den Gründungsfarben Blau-Rot gehalten) gelangen gleich 7 Punkte in den ersten drei Ligaspielen in der Fremde. Nach einem 1:1 beim SK Sturm (Tor Yusuf Demir, der damit zum jüngsten grün-weißen Bundesligatorschützen avancierte) und einem 2:1 beim SKN St. Pölten (Tore durch das treffsichere Sturm-Duo Taxi Fountas und Ercan Kara) machte vor allem das 4:3 beim Wolfsberger AC viel Freude. Nicht nur weil Last-Minute-Siege (das Goldtor erzielte Ercan Kara in der 93. Minute!) immer besonders schön sind, sondern auch aufgrund der Tatsache, dass es in der Lavanttal-Arena bis dahin erst zwei grün-weiße Pflichtspielsiege gab.

Dazwischen zog die Elf von Cheftrainer Didi Kühbauer ganz souverän ins Achtelfinale des ÖFB-Cups ein, herausragend beim 5:1 in Wiener Neustadt Marcel Ritzmaier, dem bei seinem Debüt gleich ein Doppelpack gelang!

7 Punkte in Europa zu wenig für Aufstieg - Out im Cup - in der Liga voll dabei!

Es ging Schlag auf Schlag weiter, von 1. November bis 19. Dezember standen (trotz Länderspielpause) gleich zwölf Pflichtspiele für unsere Mannschaft auf dem Programm. Es war zu befürchten, dass es nach der intensiven Belastung in diesem Jahr und vielen verletzungsbedingten Ausfällen den einen oder anderen Rückfall geben wird. So war es dann auch: In der Europa League gelangen zuerst die "Pflichtsiege" gegen Dundalk (in Hütteldorf mit 4:3 und auswärts mit 3:1), gegen Molde musste ein Sieg mit 1:0 oder zwei Toren Differenz her, um die K.O.-Phase zu erreichen. Am Ende stand ein 2:2 zu Buche, Melih Ibrahimoglu verhinderte in der 90. Minute mit seinem ersten Pflichtspieltor zumindest eine Niederlage. Die europäische Reise war damit aber leider vorbei, keine Woche später auch jene im ÖFB-Cup, wo es im Achtelfinale eine empfindliche 2:6-Niederlage beim Titelverteidiger in Salzburg setzte.

In der Bundesliga schmerzten zwei Niederlagen, das 3:4 bei der SV Ried war noch in die Kategorie "Spektakel" einzuordnen, beim 0:3 im Allianz Stadion gegen WSG Tirol hingegen erwischte Grün-Weiß einen rabenschwarzen Tag. Doch das Positive überwog auch in den letzten zwei Monaten dieses Corona-Jahres (ab 3. November wieder mit den ungeliebten Geisterspielen). Sichere Siege gegen Altach (3:1 im bislang letzten Spiel mit zumindest 1.500 Zuschauern und Toren von Christoph Knasmüllner, Koya Kitagawa und Marcel Ritzmaier), Hartberg (auswärts mit 3:1, Doppelpack von Kelvin Arase und ein Tor von Ercan Kara) und die Admira (auswärts mit 1:0; Goldtor Ercan Kara). Dazu zwei 1:1-Remis in Hütteldorf. Ein hochklassiger Klassiker gegen RB Salzburg (Rapid-Tor Christoph Knasmüllner) und ein völlig einseitiges Derby (Rapid-Tor Thorsten Schick), bei dem ein überragender Torhüter der Wiener Austria einen klaren Rapid-Sieg verhinderte. (pk)