125 JAHRE SK RAPID
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21.02.2021
Spielbericht, Bundesliga, Profis

Dreifacher Daka führt zu Saisonniederlage Nummer Drei

Der große Schlager RB Salzburg vs SK Rapid sollte der Höhepunkt und Abschluss der 18. Bundesligarunde sein, mit der grün-weißen Chance, bei einem Auswärtssieg mit dem Serienmeister aus der Mozartstadt punktemäßig gleichzuziehen.

Bereits am Samstagnachmittag ging es für die Mannschaft von Trainer Didi Kühbauer, der heute sein 100. Pflichtspiel als Rapid-Cheftrainer absolvierte, per Bus Richtung Westen. Verabschiedet und motiviert von zahlreichen Fans, die die Abfahrt lautstark und unterstützend in Hütteldorf zu einem Beweis machten, wie groß die Sehnsucht nach dem Gemeinschaftserlebnis rund um Rapid fast ein Jahr nach Ausbruch der Corona Pandemie ist. Mit im Bus auch Kapitän Dejan Ljubicic, der zuletzt verletzungsbedingt passen musste, aber heute wieder in der Startaufstellung stand. Ein wenig überraschend nicht auf seinem „Stammplatz“ im zentralen Mittelfeld, sondern in der Innenverteidigung, wo er schon in der Meistergruppe der Saison 2019/20 einen überragenden Eindruck hinterlassen konnte. Zudem erstmals in diesem Jahr in der Start-11 stand Goalgetter Taxi Fountas, gemeinsam mit seinem kongenialen Partner Ercan Kara bildete er den Zwei-Mann-Sturm. Im Gegensatz zu den letzten Partien mussten Leo Greiml und Srdjan Grahovac vorerst auf der Bank Platz nehmen. Sicher eine schwere Entscheidung für den Cheftrainer, denn auch diese beiden Spieler boten heuer beständig bärenstarke Leistungen. Kühbauer forderte vor Ankick noch einmal, dass „wir mutig sein und voll an uns glauben müssen um ein gutes Ergebnis zu erreichen, was auch unser Ziel ist“.  Und ging mit gutem Beispiel voran, denn Sky-Experte Alfred Tatar urteilte kurz vor Ankick: „Noch offensiver kann Didi Kühbauer gar nicht aufstellen.“ 

Extrem knappe Abseitsentscheidungen brachten 0:1-Rückstand bis zur Pause

Und wie ging es seine Mannschaft an? Sie startete personell wie geplant in die Partie, die Gastgeber mussten hingegen schon vorher wechseln, da sich Noah Okafor beim Aufwärmen verletzte, kam der Amerikaner Brenden Aaronson in die Start-11. Die erste Offensiv-Aktion hatte dann tatsächlich unsere Mannschaft (Taxi Fountas kam aber nicht zum Schuss), die erste gute Chance aber Salzburg nach knapp 90 Sekunden, doch Richard Strebinger war nach einem gefährlichen Kopfball auf dem Posten. Aus dem daraus resultierenden Eckball folgte der nächste gefährliche Abschluss der Mozartstädter, doch unsere Nummer 1 war abermals aufmerksam. Salzburg begann sehr aggressiv und auch offensiv und schon in der 7. Minute war es wieder Richard Strebinger zu verdanken, dass die Null halten konnte, einen Versuch von Mergim Berisha parierte „Strebi“ glänzend! Erst danach konnte sich unsere Mannschaft etwas vom Dauerdruck der „Bullen“ befreien, in der zehnten Minute folgte der erste Eckball für Grün-Weiß. Der landete aber sicher in den Händen von Keeper Cican Stankovic.  Die Anfangsviertelstunde stand somit doch klar im Zeichen der Gastgeber, die sich den Frust von der 0:2-Heimniederlage in der Europa League vom vergangenen Donnerstag gegen Villarreall scheinbar aus der Seele laufen wollten. 

In der 20. Minute dann der erste gefährliche Abschluss unserer Mannschaft. Nach einer weiten Flanke aus einem ruhenden Ball von Marcel Ritzmaier kam Ercan Kara per Kopf an das Leder, das noch von einem Salzburger Verteidiger zum Eckball abgefälscht wurde. Kurz darauf dann eine gefährliche Kontersituation für unsere Mannschaft, trotz Überzahl von Grün-Weiß konnten aber die Roten Bullen in Form von Andreas Ulmer den Angriff kurz vor dem Strafraum unterbinden. Die Partie aber auf alle Fälle in dieser Phase der Begegnung viel offener als noch in den Anfangsminuten. Die nächste sehenswerte Aktion ging wieder auf das Konto unserer Mannschaft und wurde von Maximilian Ullmann per Volley abgeschlossen, diesen konnte aber Cican Stankovic ohne Probleme entschärfen (26.). In der 28. Minute zappelte der Ball dann im Netz der Gastgeber, nach einer herrlichen Aktion von Marcel Ritzmaier schob Taxi Fountas ein, doch das Schiedsrichterteam entschied auf Abseits – eine mehr als knappe Entscheidung, die selbst das TV-Bild nicht genau auflösen konnte. Schade! Und noch bitterer wurde es quasi im Gegenzug, als die Gastgeber nach Meinung der Unparteiischen knapp nicht im Abseits standen und Patson Daka für die Führung der Salzburger sorgte – Richard Strebinger blieb leider ohne Abwehrmöglichkeit (30.). 

Doch unsere Mannschaft versuchte rasch zu antworten: Erstmals in der 33. Minute, als Christoph Knasmüllner aus rund 20 Metern abzog, das Tor aber leider knapp verfehlte. Aufatmen hieß es dann sechs Minuten vor Pausenpfiff, als Patson Daka wie aus dem Nichts zum Abschluss kam, den Ball aber nicht nur über unseren Goalie, sondern auch neben das Tor setzte. Und in der 41. Minute blieb abermals Richard Strebinger gegen Daka siegreich, da er dessen scharfen Weitschuss mit einer Flugeinlage entschärfen konnte. Leider gelang es unserem Team in dieser Phase kaum, den Ball in den eigenen Reihen zu halten und so ging es nach intensiven und interessanten 45 Minuten mit einem 0:1 aus Sicht unserer Mannschaft zum Pausentee.

Fünf Tore in Halbzeit 2

In der Pause nahm Cheftrainer Didi Kühbauer einen Wechsel vor, Srjdan Grahovac kam für Taxi Fountas in die Partie, die Kampfkraft des Bosniers sollte etwas mehr Kontrolle in unser Spiel bringen. Doch der zweite „Durchgang“ begann mit einem brandgefährlichen Angriff der Gastgeber, nur die Latte verhinderte bei einem guten Abschluss des deutschen U21-Teamspielers Mergim Berisha das zweite Tor der Salzburger. Danach fing sich unsere Mannschaft und behielt den Ball gut in den eigenen Reihen, vorerst ohne zu nennenswerten Chancen zu kommen. Im Gegenteil, die nächste gute Gelegenheit fanden die Gastgeber vor, doch Richard Strebinger war in der 56. Minute wieder auf dem Posten und blieb im 1:1-Duell Sieger gegen Enock Mwepu. Nun, nach knapp einer Stunde Spielzeit, waren die Salzburger dem zweiten Treffer doch etwas näher als Grün-Weiß dem Ausgleich, der hervorragend aufgelegte Richard Strebinger wurde richtig warm geschossen. Doch in der 64. Minute konnte auch unsere Nummer 1 nicht mehr retten. Nach einem nicht geahndeten Foul an Dejan Petrovic und einer Unaufmerksamkeit in unserer Defensive konnte Patson Daka mit seinem zweiten Treffer die Führung der Gastgeber ausbauen. Reaktion von der Bank: In der 69. Minute Wechsel Nummer 2, Yusuf Demir kam für Christoph Knasmüllner. Doch noch vor dem ersten Ballkontakt unseres Youngstars war die Partie entschieden, denn Patson Daka kam wieder alleine vor dem Gehäuse von Richard Strebinger zum Abschluss und brauchte den Ball nur mehr über die Linie zu rollen – 0:3 aus Sicht unserer Mannschaft, ganz bitter! 

Für die Schlussphase nahm Didi Kühbauer dann sogar noch einen Dreifachwechsel vor, mit Lion Schuster, Leo Greiml und Kelvin Arase kamen gleich drei Eigenbauspieler ins Spiel, der unerfreuliche Arbeitstag fand für Marcel Ritzmaier, Dejan Ljubicic und Thorsten Schick ein vorzeitiges Ende. Torgefahr blieb weitgehend aus, Ercan Kara versuchte es in der 80. Minute nach einem Eckball von Yusuf Demir per Kopf, der Versuch ging aber deutlich über das Tor.  Zumindest den Ehrentreffer wollte unsere Mannschaft erzielen, doch die Gastgeber ließen lange keine zählbaren Chancen mehr zu. Doch die Moral wurde noch belohnt, in der ersten Minute der Nachspielzeit konnte Lion Schuster mit seinem ersten Bundesligator nach Flanke von Mateo Barac zum 1:3 verkürzen. Doch die Gastgeber hatten noch eine rasche Antwort parat, rund 60 Sekunden später traf der deutsche Nachwuchsteamspieler Karim Adeyemi zum 4:1. Das letzte Wort hatte aber Grün-Weiß, denn wenige Augenblicke vor dem Schlusspfiff bewies Ercan Kara abermals eisernen Willen und auch Klasse und beförderte den Ball elegant in die Salzburger Maschen. Endstand damit 2:4 aus Sicht von Rapid.  

Fazit: Großer Knackpunkt war sicher der nicht gegebene Führungstreffer von Taxi Fountas in der ersten Halbzeit, danach konnten die Gastgeber ihre zweifellos große Klasse unter Beweis stellen und war die dritte Saisonniederlage, die erste im Jahr 2021, nicht mehr zu verhindern. Damit nach 18 Runden sechs Punkte hinter dem Titelverteidiger auf Platz 2, der LASK lauert mit nur einem Punkt Rückstand auf Rang 3, daher gilt es jetzt beim kommenden Heimspiel gegen Ried wieder voll zu punkten(pk)

Richard Strebinger konnte sich heute einige Male mit tollen Paraden auszeichnen, die erste Niederlage im Jahr 2021 konnte er aber auch nicht verhindern. (c) GEPA Pictures

RB Salzburg vs SK Rapid 4:2 (1:0)

Wals-Siezenheim; keine Zuschauer; SR Alexander Harkam

Salzburg: Stankovic – Kristensen (77. Farkas), Ramalho, Vallci, Ulmer (78. Solet) – Mwepu (73. Seiwald), Bernede, Junuzovic (73. Sucic), Aaronson – Berisha, Daka (73. Adeyemi)

Rapid: Strebinger – Stojkovic, D. Ljubicic (76. Greiml), Barac – Schick (76. Arase), Ritzmaier (75. Schuster), Petrovic, Ullmann – Fountas (46. Grahovac), Knasmüllner (70. Demir) – Kara

Tore: Daka (30.,64.,70.), Adeyemi (92.); Schuster (91.), Kara (94.)

Gelbe Karten: Daka (3.); Petrovic (14.)

DU BIST RAPID!

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