125 JAHRE SK RAPID
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23.04.2022
Verein

Der Meistertrainer von ´96 wird 75!

Ernst Dokupil holte als Spieler und Trainer Titel mit dem SK Rapid und war der letzte österreichische Trainer, der in einem Europacupfinale stand. Am Tag unseres Heimspiels gegen Sturm feiert er seinen 75. Geburtstag!

Von 1974 bis 1976 kickte der Wiener in der grün-weißen Kampfmannschaft und brachte es in 66 Pflichtspielen auf neun Treffer. In seiner zweiten und letzten Saison konnte er mit seinen Mitspielern den ÖFB-Cup gewinnen, das Finale wurde damals noch in zwei Spielen ausgetragen, der entscheidende Treffer gelang Paul Pawlek in der letzten Minute des Rückspiels im Praterstadion. 18 Jahre danach, im Mai 1994, kehrte Dokupil nach Hütteldorf zurück. Rapid war am Boden, sowohl sportlich (nach einer 0:2-Niederlage vor nur 2.500 Zuschauern gegen den VfB Mödling auf Platz 6) als auch wirtschaftlich. Ein Monat vor dem Start der ersten Trainerära von Dokupil stand Rapid vor dem Konkursrichter und laut übereinstimmenden Medienberichten kurz vor dem Aus. Das bekanntlich verhindert werden konnte. Schon in seiner ersten vollen Saison stieg eine spannende grün-weiße Mannschaft quasi wie ein Phönix aus der Asche, begeisterte mit unbekümmerten Angriffsfußball und holte den ÖFB-Cup! In der Meisterschaft reichte es am Ende „nur“ zu Platz 3, hätte es die Drei-Punkte-Regel, die 1995/96 eingeführt wurde, schon gegeben, wäre man statt einem Punkt hinter Meister Austria Salzburg sogar drei Punkte vor den Mozartstädtern gelegen. Der Titel wurde ein Jahr darauf nachgeholt, es war eine magische Saison, die nicht nur in einem ausverkauften Happel-Stadion in einem Endspiel gegen Sturm Graz den Teller nach Hütteldorf zurückbrachte, sondern die verschworene Truppe um Kühbauer, Konsel, Stumpf, Jancker, Barisic & Co auch ins Europacupfinale nach Brüssel einzog. Es folgte eine Vizemeisterschaft, im März 1998 kam dann Heribert Weber als neuer Cheftrainer nach Hütteldorf, Ernst Dokupil übernahm das Amt des Sportdirektors und ab Sommer 2000 bis in den August 2001 war er dann in Doppelfunktion Coach und Sportdirektor. Die Trennung verlief eher turbulent, im letzten Heimspiel kam es im Hanappi-Stadion bei einem 0:4-Pausenrückstand gegen den GAK in der Pause zu einem (äußerst friedlichen) Platzsturm, nach der Trennung trafen sich Rapid und „Dok“ Monate später vor dem Arbeitsgericht.

Für Ernst Dokupil sollte Rapid seine letzte Station im Profifußball bleiben. 234 Pflichtspiele verantwortete er als grün-weißer Cheftrainer, auf mehr brachte es seither kein grün-weißer Head-Coach. In seinen Funktionen für den SCR wurde er insgesamt viermal Vizemeister und wenn man im Nachhinein weiß, mit welchen Mitteln damals andere Klubs (Sturm, FC Tirol) den Teller holten, wäre eine noch glorreichere Ära möglich gewesen, hätte es seinerzeit schon das heutige Lizenzierungsverfahren gegeben. Unvergessen wird jedem Rapid-Fan aber garantiert die magische Saison 1995/96 bleiben, dafür gilt es dem Jubilar noch heute zu danken und nur das Beste, vor allem Gesundheit, zum 75. Geburtstag zu wünschen! 

1995 holte Rapid unter Trainer Ernst Dokupil den ÖFB-Cup! © GEPA Pictures

Der Jubilar vor einigen Jahren mit seinem langjährigen Co- und Tormanntrainer Herbert Funki Feurer © GEPA Pictures

Ernst Dokupil war 2021 einer der Ehrengäste bei der Präsentation des Buches "27,5" von Andy Marek © Red Ring Shots

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