125 JAHRE SK RAPID
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09.05.2022
Rapid TV, Verein

Ära Schobesberger endet nach acht Saisonen

Im Sommer 2014 kam der Oberösterreicher Philipp Schobesberger als 20-Jähriger vom FC Pasching, mit dem er ein Jahr zuvor sensationell ÖFB-Cupsieger wurde, zum SK Rapid. Unter dem damaligen Cheftrainer Zoran Barišić wurde er rasch zum Stammspieler und kam in seinen ersten beiden Saisonen im grün-weißen Trikot zu 76 Pflichtspieleinsätzen, in denen er gleich 20 Treffer erzielen konnte. Im Herbst 2016 zog er sich dann innerhalb kurzer Zeit gleich zwei Verletzungen zu und so kam er in der Saison 2016/17 zu lediglich zehn weiteren Bewerbsspielen, in denen er allerdings ohne Torerfolg blieb. Danach gelang ihm sein Comeback, das mit einem Einsatz im Nationalteam (2017), drei Derbytoren (2017/18) und dem Last-Minute-Goldtor beim 2:1-Auswärtssieg in der UEFA Europa League bei Spartak Moskau (2018) gekrönt wurde, im November 2017 wurde zudem sein Vertrag beim SK Rapid vorzeitig bis 2022 verlängert. Im Herbst 2019 schlug der Verletzungsteufel leider wieder erbarmungslos zu. Somit kam der mittlerweile 28-jährige Offensivspieler in den letzten drei Spielzeiten auf lediglich 18 Pflichtspieleinsätze (2 Tore) bei der Profimannschaft. In der laufenden Saison kam er zu fünf Kurzeinsätzen (rund 50 Spielminuten) bei den Profis und zudem zu fünf Spielen in der 2. Liga, am vergangenen Freitag 63 Minuten beim Heimspiel gegen Lafnitz. Im April musste er aufgrund von muskulären Problemen leider abermals passen.

In seinem letzten Derby trug Schob nach seiner Einwechslung die Kapitänsschleife. Insgesamt traf er gegen Violett fünfmal für Grün-Weiß ins Schwarze © Red Ring Shots

Zoran Barišić, mittlerweile längst Geschäftsführer Sport, traf sich mit Schobesberger kürzlich zu einem persönlichen Gespräch. „Es ist mir und uns allen nicht leichtgefallen, aber die Entscheidung ist gefallen. Der Vertrag mit Philipp Schobesberger wird kein weiteres Mal verlängert. Er hat eine sehr schwere Zeit hinter sich, bei der wir ihn als Klub stets bestmöglich unterstützt haben. Nun möchten wir ihm in seinen letzten Wochen als Rapid-Spieler genauso unterstützen und bekommt ´Schobi´ von uns alle Möglichkeiten, sich auf seine Suche nach einem neuen Verein zu konzentrieren. Ich habe ihn schon seit seiner Jugend genau beobachtet und wollte ihn vor acht Jahren unbedingt zu Rapid holen, was bekanntlich auch gelungen ist. Philipp hat uns gerade in den ersten Jahren viel Freude bereitet und auch einen kleinen Teil Rapid-Geschichte geschrieben, auch daher wird er bei uns immer als Gast willkommen sein. Ich wünsche ihm, dass er die kommenden Saisonen gesund bleibt, einen guten neuen Klub für die Fortsetzung seiner Laufbahn findet und danke für seinen Einsatz in den letzten Jahren“, so der 51-jährige Wiener.

Kult-Status erreichte Philipp Schobesberger spätestens am 5. November 2015. Damals sorgte er mit einem Doppelpack beim UEFA Europa League-Spiel bei Viktoria Pilsen nicht nur für den vorzeitigen Aufstieg in die K.O.-Phase, sondern ging sein „Stolpertor“ in der Rapid-Viertelstunde via TV und soziale Medien sprichwörtlich um die Welt. In seiner Premieren-Saison konnte er zudem einen Rapid-Rekord einstellen, damals traf er in sieben Bundesligaspielen in Serie, das gelang vor ihm seit Gründung der Bundesliga in Grün-Weiß nur Jahrhundert-Rapidler Hans Krankl. Da er dazwischen auch im ÖFB-Cup traf, hat er sogar dem „Goleador“ etwas voraus. Sein letztes Tor für den SK Rapid gelang „Schobi“, der mittlerweile zum stolzen Familienvater reifte, am 15. September 2019 bei einem 5:0-Heimsieg gegen die Admira, bei dem er im Allianz Stadion den Führungstreffer bejubeln konnte. 

Philipp Schobesberger sagt: „Acht Jahre sind in einer Fußballerlaufbahn eine sehr lange Zeit. Ich bin dankbar, dass ich diese bei Rapid erleben durfte. Es waren grundsätzlich schöne Jahre, auch wenn die Phasen rund um die Verletzungen hart waren. Jetzt ist es für mich an der Zeit, etwas Abstand zu gewinnen, diese Jahre zu verarbeiten und eine neue Herausforderung zu suchen. Die aktuellen Gespräche über meine sportliche Zukunft waren von allen Seiten sehr respektvoll und professionell und ich möchte allen, die mich seit meinem Wechsel aus Pasching begleitet und unterstützt haben danken und kann versichern, dass ich im Herzen weiter Rapidler bleiben werde. Jetzt hoffe ich, dass ich mich mit einer möglichst guten Platzierung in der Endtabelle verabschieden kann und blicke den nächsten Jahren mit Spannung, aber auch Vorfreude auf einen neuen Karriereabschnitt entgegen.“ 

Insgesamt brachte es Philipp Schobesberger auf 164 Pflichtspieleinsätze und 31 -tore für den SK Rapid (Bundesliga: 130/23; ÖFB Cup 15/5; Europacup 19/3). Der SK Rapid wünscht „Schobi“ für seine weitere Laufbahn nur das Beste. 

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Wurden bei Rapid nicht nur Mannschaftskollegen, sondern auch Freunde: "Schobi" und Maxi Hofmann © Red Ring Shots

Im Europacup (hier bei seinem letzten Einsatz gegen Vitesse Arnheim) sorgte Schobesberger vor allem in Pilsen (2015) und Moskau (2018) für Furore! © Red Ring Shots

Beim Kampf ums Comeback versuchte sich der damals 27-Jährige im August auch bei der U18 in einem Testspiel gegen die Kampfmannschaft von Mistelbach © Red Ring Shots

As years go by - Philipp Schobesberger beim ersten Portraifotoshooting vor fast 8 Jahren © GEPA Pictures