125 JAHRE SK RAPID
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13.02.2023
Legenden, Verein

Jubiläum für den Goleador

Jahrhundert-Rapidler Hans Krankl wird 70 Jahre jung – wir gratulieren!

Am Tag genau 27 Jahre nach Alfred Körner erblickte am 14. Februar 1953 in Wien eine weitere Rapid-Ikone das Licht der Welt und wurde auf den Namen Johann getauft. Der Sohn eines Straßenbahners kam schon als zwölfjähriger Bursch nach Hütteldorf und sollte grün-weiße, aber auch rot-weiß-rote Fußballgeschichte schreiben!

Im Frühjahr 1971 feierte Hans Krankl sein Debüt in der Kampfmannschaft auf der Pfarrwiese, wurde für Toni Fritsch eingewechselt und blieb noch torlos. Später sollte „der Hansiburli“, wie er liebevoll genannt wurde, bekanntlich am laufenden Band treffen.  Vorerst wurde er aber für eine Saison in die Regionalliga zum WAC verliehen, wo er im Frühjahr 1972 als 19-jähriges Talent in einem Spiel nicht weniger als acht Treffer erzielen sollte. Natürlich ging es rasch wieder retour nach Hütteldorf und 1974 holte sich der Vollblutstürmer mit 36 Treffern schon erstmals die Torjägerkrone. Wieder zwei Jahre später konnte der in Mariahilf, dem 6. Wiener Gemeindebezirk, aufgewachsene Krankl endlich über seinen ersten Titel mit Grün-Weiß jubeln, der ÖFB-Cup wurde in buchstäblich letzter Minute gegen Wacker Innsbruck geholt. Danach avancierte der längst zum Teamspieler gereifte Angreifer auch zum Kapitän.

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Hans Krankl wenige Monate vor seinem Wechsel zum FC Barcelona auf der Pfarrwiese © SK Rapid | Fotoarchiv P. Perszem

Goldener Schuh - Cordoba - Barcelona

Das Jahr 1978 wird Hans Krankl wohl immer als eines der schönsten in seiner Laufbahn in Erinnerung bleiben. Für Rapid erzielte er in 36 Meisterschaftsspielen bis heute unerreichte 41 Tore und holte sich somit den „Goldenen Schuh“ für den besten Torschützen Europas. Bei der FIFA WM in Argentinien war er mit einem Doppelpack der „Man of the Match“ beim längst legendären „Wunder von Cordoba“, dem 3:2-Sieg gegen Titelverteidiger Deutschland, der damit die Heimreise über den Atlantik antreten musste. Ein Stück österreichischer Sportgeschichte wurde damals vom heutigen Jubilar mit zwei Traumtoren geschrieben.

Im gleichen Sommer verabschiedete sich Krankl von seiner Rapid, der große FC Barcelona holte den damals 25-jährigen Angreifer in die ganz große Fußballwelt. Bei den „Blaugrana“ gilt „Hansi“, wie er auch in der katalanischen Metropole gerufen wurde, heute noch als Legende! Mit 29 Treffern wurde er Torschützenkönig in der Primera Division und am 16. Mai 1979 Europapokalsieger. Im dramatischen Finale gegen Fortuna Düsseldorf traf Krankl natürlich, in der 111. Minute sorgte sein Treffer zum 4:2 für die Vorentscheidung im St.-Jakob-Stadion zu Basel und konnte der stolze FC Barcelona somit über seinen ersten Triumph in einem Europacup-Finale jubeln. 

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69 Länderspiele mit 34 Treffern - der Doppelpack von Cordoba machte Hans Krankl zur nationalen Ikone. Hier ein Bild von der WM 1982, insgesamt traf der Goleador fünfmal bei Weltmeisterschafts-Endrunden © GEPA

Wieder in Hütteldorf - fünf Titel und ein Europacupfinale

Zur Frühjahrssaison 1981 kehrte Hans Krankl, der schon ein Jahr davor für 17 Spiele bei der Vienna ein kurzes Gastspiel in seiner geliebten Heimatstadt hatte, wieder zu seinem ewigen Herzensverein retour. Die Heimkehr sollte eine der erfolgreichsten Ären der Klubgeschichte einläuten: Zwei Meisterschaften (1982, 83) und drei ÖFB-Cup-Siege (1983, 84, 85) sowie der Einzug ins Europacupfinale 1985, das aber leider in Rotterdam mit 1:3 gegen den Everton FC verloren ging. Das Ehrentor für Grün-Weiß erzielte – natürlich – Hans Krankl. Insgesamt viermal war der „Goleador“, wie er noch heute genannt wird, österreichischer Torschützenkönig als Rapid-Stürmer, mit 335 Treffern in Bewerbspielen ist er nach Franz „Bimbo“ Binder (395) der treffsicherste Angreifer in der langen Historie unseres Klubs, für den er 449 Pflichtspiele absolvierte.

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Derbytore bejubelte der Erz-Rapidler Hans Krankl besonders gerne © SK Rapid | Fotoarchiv P. Perszem

Großer Jubel beim legendären 5:0-Heimsieg gegen Dynamo Dresden am Weg ins Europacupfinale 1985 © SK Rapid | Fotoarchiv P. Perszem

Weitere Stationen des Jahrhundert-Rapidlers

Im Jänner 1986 ging das so erfolgreiche Kapitel mit Hans Krankl als Rapid-Spieler endgültig zu Ende, der damals schon ergraute Stürmer-Star sorgte aber noch bis 1989 beim Wiener Sportclub, dem Kremser SC und dem SV Austria Salzburg, den er in die oberste Spielklasse schoss, für Furore. Direkt danach übernahm er für drei Saisonen das Traineramt bei seiner Rapid, ein Titel blieb ihm aber in dieser Funktion leider verwehrt. 1999 wurde er dann anlässlich des 100-jährigen Vereinsjubiläums von den Rapid-Fans nicht nur ins „Team des Jahrhunderts“, sondern zudem zum „Rapidler des Jahrhunderts“ gewählt – eine einzigartige Auszeichnung, die dem bis heute enorm populären Hans Krankl sicher viel bedeutet. 

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Trainer - Teamchef - Popstar und Sky-Experte

Später war Hans Krankl bekanntlich auch Trainer bei diversen Klubs (u.a. VfB Mödling, Austria Salzburg, FC Tirol, Admira) und von 2002 bis 2005 Teamchef des österreichischen Nationalteams. Nach einem Engagement beim LASK im Jahr 2009 beendete er seine Tätigkeit als Fußballlehrer, blieb seinem Sport aber als Experte erhalten. Bis heute ist Krankl regelmäßig im Einsatz für Sky Sport Austria, seine Popularität strahlt aber weit über die Fußball-Community. Krankl stürmte nämlich schon während seiner Spielerkarriere die Hitparaden, der begeisterte Musik-Fan, der tausende CDs und Vinyl-Platten sein eigen nennt, wurde vor allem mit Hits wie „Rostige Flügel“ und „Lonely Boy“ zum Popstar. Noch heute sorgt er bei Auftritten mit der Band „Monti Beton“ für Begeisterung und schon in den 1990-er-Jahren stellte er seinen Musikgeschmack als „Nachtfalke“ in einer eigenen und mehr als hörenswerten Sendung auf Radio Wien unter Beweis.

Der runde Geburtstag des Jahrhundert-Rapidlers wird nicht nur mit zahllosen Zeitungsartikeln gewürdigt, ORF und Sky Sport Austria widmen dem Jubilar eigene Dokus und im Allianz Stadion steht am Freitag (17.2.) der längst ausgebuchte „Abend für Hans Krankl“ auf dem Programm. 

Wir wünschen Hans Krankl, der seit 50 Jahren glücklich mit seiner Gattin Inge verheiratet und mehrfacher stolzer Papa und Opa ist, nur das Beste zu seinem 70. Geburtstag. Alles Gute, Hansi – Feliç aniversari, Goleador! 

Hans Krankl mit seinem langjährigen Mitspieler und Freund Herbert "Funki" Feurer im Dezember 2022 in der Rekormeister Bar im Allianz Stadion © Red Ring Shots

Zum 70-er wird sich Hans Krankl vielleicht ausnahmsweise - wie hier nach dem 5:0 gegen Dynamo Dresden - ein Flascherl Sekt köpfen © SK Rapid | Fotoarchiv Perszem