ÖFB Cup 2022/23: So geht es weiter!
Erstmals seit der Saison 2018/19 steht unsere Mannschaft nach dem 3:1-Auswärtssieg beim Wolfsberger AC im Semifinale des ÖFB Cups. Die Auslosung folgt am 19. Februar in der ORF-Sendung „Sport am Sonntag“, ausgetragen werden die Partien um den Einzug ins Endspiel (geplant am 30. April oder 1. Mai in Klagenfurt) zwischen 4. und 6. April.
In den letzten drei Spielzeiten war für Grün-Weiß schon wesentlich früher Endstation in einem der traditionsreichsten Pokalbewerbe Europas. 2021/22 setzte es im Viertelfinale eine 1:2-Heimniederlage gegen Hartberg und davor war zweimal RB Salzburg nicht zu bezwingen. 2020/21 setzte es in einem Geisterspiel in Wals-Siezenheim ich Achtelfinale eine 2:6-Schlappe und eine Spielzeit davor verdarben die „Bullen“ mit einem Treffer in der Nachspielzeit der Verlängerung 20.000 Fans im Allianz Stadion spät die Laune bei einem heroischen Kampf der damals von Didi Kühbauer betreuten Rapid-Elf, die nach Gelb-Roten Karten gegen Stefan Schwab (66.) und Dalibor Velimirović (90.+3) in doppelter Unterzahl einen heroischen Kampf lieferte, aber mit 1:2 in der zweiten Runde den Kürzeren zog (Rapid-Tor durch Koya Kitagawa).
(Artikel wird unterhalb fortgesetzt)
Ein Blick retour zu den letzten Semifinalpaarungen: 2016 - 2019
2018/19: Nach Auswärtssiegen beim FC Kufstein (5:0), SV Mattersburg (6:5 nach Elfmeterschießen) und WAC (3:0) sowie einem klaren 5:2 vor eigenem Publikum gegen Hartberg ging es in Pasching gegen den LASK um den Einzug ins Finale. Nach 120 Minuten stand es 1:1 (Rapid-Tor durch Maximilian Hofmann), Grün-Weiß musste nach einer Roten Karte gegen den Torschützen die gesamte Verlängerung in Unterzahl bestreiten. Beim Elfmeterschießen entschieden die besseren Nerven, Mateo Barać verwandelte den entscheidenden Versuch staubtrocken. Im Finale setzte es unter Coach Didi Kühbauer in Klagenfurt dann leider eine 0:2-Niederlage gegen RB Salzburg.
2017/18: Nach Siegen gegen Schwaz (2:0) und ASK Elektra (4:0 am Sportclub-Platz) stand schon im Achtelfinale ein großer Kracher am Programm. Formell ein „Auswärtsderby“ in einem überwiegend grün-weißen Ernst-Happel-Stadion und dieses konnte mit 2:1 gewonnen werden, nach der Führung durch Thomas Murg kurz vor Seitenwechsel gelang Philipp Schobesberger in der 78. Minute der entscheidende Treffer zum 2:1-Endstand. Im Viertelfinale folgte bei arktischen Temperaturen im Allianz Stadion ein weiteres 2:1 gegen die SV Ried, bei dem die Legionäre Joelinton und Giorgi Kvilitaia das Match zu Beginn der Rapid-Viertelstunde innerhalb von drei Minuten drehen konnten. Im Halbfinale ein wahrer Krimi in Graz: Zweimal konnte die von Goran Djuricin betreute Rapid-Elf einen Rückstand egalisieren (Tore durch Louis Schaub und Giorgi Kvilitaia) und kurz vor Ende der regulären Spielzeit hatte Schaub auch noch den Siegtreffer auf dem Fuß. Doch am Ende jubelte Sturm, der spätere Cupsieger erzielte in der 102. Minute durch Emeka Eza das entscheidende Tor.
2016/17: Erster Einzug in ein Cupfinale seit über einem Jahrzehnt. Nach drei Siegen am Sportclub-Platz unter Coach Mike Büskens (3:1 gegen Karabakh Wien; 1:0 gegen Leobendorf und 4:0 gegen Blau-Weiß Linz) und einem 3:1-Auswärtssieg beim SKN St. Pölten im vorletzten Bewerbsspiel von Kurzzeit-Coach Damir Canadi kam der LASK am 26. April zum Semifinale ins Allianz Stadion. In einem der am besten besuchten ÖFB-Cup-Partien der Geschichte (über 18.000 Zuschauer) jubelten am Ende die Mannen des damaligen Neo-Coaches Goran Djuricin. Führung in der 78. Minute durch Thomas Murg und nach dem späten Ausgleich von Ex-Rapidler René Gartler in der ersten Minute der Nachspielzeit rechneten alle mit einer Verlängerung, doch dem jetzigen Newcastle-Star Joelinton gelang zwei Minuten später doch noch der viel umjubelte Goldtreffer zum 2:1-Endstand. Beim Finale am 1. Juni in Klagenfurt traf der Brasilianer wieder, sein Tor zum zwischenzeitlichen Ausgleich sollte aber nicht reichen, da Valentino Lazaro in der 85. Minute zur Entscheidung für RB Salzburg traf und somit mehr als 15.000 mitgereiste Rapid-Fans ins Tal der Trauer stürzte….
(Artikel wird unterhalb fortgesetzt)
Ein Blick retour zu den letzten Semifinalpaarungen: 1995 - 2011
2010/11: Aufstiege in Runde 1 gegen die damaligen Rapid Amateure (5:2) sowie in Runde 2 bei der zweiten Mannschaft der Wiener Austria (5:4 nach Elfmeterschießen). Danach folgten zwei Siege gegen Hartberg (3:0) und Mattersburg (2:0) im Gerhard-Hanappi-Stadion, ehe es unter dem damalige Interims-Trainer Zoki Barišić, der nach der Trennung von Peter Pacult übernahm, im Halbfinale eine bittere 1:2-Heimniederlage gegen die SV Ried (bis heute der einzige Auswärtssieg der Innviertler bei Rapid) setzte.
2004/05: Damals war der Weg ins Cupfinale noch kürzer als heute. Die Bundesligisten stiegen erst im Achtelfinale ein und so reichten Auswärtssiege bei der unterklassig spielenden Austria Salzburg (2:0) und beim SV Mattersburg (3:1) zum Einzug ins Semifinale. Dort gelang wenige Tage nach Fixierung des 31. Meistertitels in einem fulminanten Match im St. Hanappi unter Trainer Josef Hickersberger ein 4:1-Sieg gegen den Vorjahresmeister GAK – die grün-weißen Tore steuerten Steffen Hofmann per Doppelpack sowie Sebastian Martinez und Axel Lawaree bei. Im Finale verhinderte dann eine 1:3-Derbyniederlage vor fast 30.000 Fans im Prater das Double, die frühe Führung durch Thomas Burgstaller, der später verletzt vom Feld musste, reichte nicht zum ersten Cup-Titel seit 1995…
2000/01: Auswärtssiege in Langenrohr (4:0), beim SV Kapfenberg (3:2) und beim SK Sturm (6:5 n.E.) brachten uns unter Trainer Ernst Dokupil ins Semifinale. Im mit 16.000 Fans besuchten Ernst-Happel-Stadion war dann gegen die damals dominierende Mannschaft des FC Tirol Endstation im Pokal. Das Goldtor für die Gäste erzielte per Freistoß kurz vor dem Pausenpfiff mit Zoki Barišić ausgerechnet ein Ur-Rapidler. In der Nachspielzeit zückte Schiri Bernhard Brugger wegen Tätlichkeit noch zwei Rote Karten. Auf grün-weißer Seite traf es den sonst so ruhigen Weltstar Dejan Savičević, bei den Tirolern den späteren Rapid-Sportdirektor Alfred Hörtnagl.
1998/99: Vier Siege waren bis zum Halbfinale notwendig. Unter Coach Heribert Weber gelangen diese in den ersten drei Runden auswärts beim SV Oberndorf (8:0), beim SV Mattersburg (5:3) und beim SV Wörgl (3:0). Es folgte ein 4:1-Sieg vor nicht einmal 9.000 Fans im Hanappi-Stadion gegen Austria Salzburg durch Rapid Treffer von Angelo Vier (1.), Ivan Adzić (14.,63.) und René Wagner (78.). Im Halbfinale war dann vor nur 6.000 Zuschauern in Hütteldorf Endstation gegen den LASK, beim 0:2 sorgte ausgerechnet einer der Helden der Meistermannschaft von 1996 für die endgültige Entscheidung, und zwar der „Büffel“, Christian Stumpf.
1994/95: Der bislang letzte Sieg im ÖFB-Cup, der 14. Titel in diesem seit 1919 ausgetragenen Bewerb, der zwischen 1938 und 1958 (2. Weltkrieg und danach folgte bis zur Einführung des UEFA Europapokals der Pokalsieger ein „Bundesländercup“, an dem pro Bundesland nur ein Vertreter teilnahmeberechtigt war, wobei alle Auflagen von Wiener Klubs gewonnen wurde) pausierte. Der Weg ins Semifinale führte über Auswärtssiege bei Oed/Zeillern (6:0), Deutschkreuz (4:0) und Wörgl (3:2) sowie den GAK (5:4 n.E.). Im Halbfinale dann ein legendäres Match im Hanappi-Stadion. Vor fast ausverkauftem Haus sorgte ein Doppelpack von Marcus Pürk (71.,81.) für ein 2:0 gegen die damals auch international sehr erfolgreiche Mannschaft des SV Austria Salzburg. Im Endspiel sicherte dann Peter Guggi mit seinem Goldtor in der 20. Minute im Prater am 5. Juni 1995 vor 15.000 Fans dem SK Rapid unter Trainer Ernst Dokupil den Pokal – viel zu lange ist es her……….