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01.12.2023
Verein, Rapid TV

Legende Antonín Panenka feiert 75. Geburtstag

Am 20. Juni 1976 wurde in Belgrad Fußballgeschichte geschrieben! Im europäischen „Maracana“, der Heimstätte von Roter Stern Belgrad, wo unter anderem mit Dejan Savićević ein späterer Rapid-Legionär seine ersten großen Erfolge gefeiert hat, stand das Finale der Fußball-Europameisterschaft am Programm. Der regierende Weltmeister Deutschland traf auf die damalige Tschechoslowakei und bis kurz vor Ende der regulären Spielzeit schien der Außenseiter den Titel in der Tasche zu haben, ehe Bernd Hölzenbein in der 90. Minute den Ausgleich zum 2:2 erzielte. So ging es in die Verlängerung, in der kein Tor fiel und musste das Elfmeterschießen entscheiden.

Es wurde die sagenumwobene „Nacht von Belgrad“: Beide Teams verwandelten die ersten drei Versuche, die Tschechen trafen in Person von Ladislav Jurkemik zum 4:3 und danach knallte der spätere „Mister FC Bayern München“, Uli Hoeneß, das Leder in den frühsommerlichen Himmel der jugoslawischen Hauptstadt. Es lag an Antonín Panenka die Entscheidung herbeizuführen und der damals 27-jährige Kicker von Bohemians Prag verwandelte mit einem Lupfer mitten aufs Tor und ließ den seinerzeit schon legendären Keeper Sepp Maier schlecht aussehen. Ein Elfmeter für die Ewigkeit, bis heute werden in diese Manier getretene Penaltys schlicht und einfach „Panenka“ genannt.

(Artikel wird unterhalb fortgesetzt)

Von den Grün-Weißen aus Prag zu den Grün-Weißen nach Wien

Heutzutage wäre ein Fußballer seines Formats spätestens nach diesem Ausrufezeichen bei einem der Weltklubs der Top-Ligen des Kontinents gelandet, aber damals durften Spieler aus der CSSR erst mit 32 Jahren ins Ausland wechseln (und mussten dazu mindestens 45 Länderspiele absolviert haben). 

Im Jänner 1981 kam es dann zum Wechsel in den „Westen“ und das Ziel war Wien, genauer gesagt Hütteldorf! Der damalige Vizepräsident, der vor wenigen Monaten verstorbene Fritz Grassi, war die treibende Kraft zur Verpflichtung, wie im lesenswerten Buch „100 Jahre – 100 Stars“, das im Jubiläumsjahr 1999 von Peter Linden und Peter Klöbl geschrieben wurde, nachzulesen ist. Und „Tonda“, wie er schon damals gerufen wurde, schrieb auch grün-weiße Geschichte. Beim Spiel zum Meistertitel 1982 – dem 5:0 gegen Wacker Innsbruck – erzielte er ein Traumtor, das Jahrzehnte später zum schönsten Treffer der Bundesligageschichte gekürt wurde. Auch ein Jahr später wurde er mit Grün-Weiß Meister und in den drei letzten seiner fünf Saisonen für Rapid jeweils Cupsieger. Er gehört dazu jener Mannschaft an, die 1985 ins Europacupfinale einzog, beim Endspiel gegen Everton in Rotterdam musste er allerdings verletzungsbedingt passen. 

1999 wurde der sympathische Tscheche, der für die CSSR in 59 Länderspielen 17 Tore erzielte, ins Rapid-Jahrhundertteam gewählt, bei seinem Stammverein Bohemians Prag (ebenfalls mit grün-weißen Farben) war er nach seiner aktiven Laufbahn jahrelang Präsident. Apropos Präsident: Österreichs Bundespräsident Alexander Van der Bellen erhielt im Sommer von seinem tschechischen Amtskollegen Petr Pavel bei dessen „Antrittsbesuch“ in Wien ein Gastgeschenk, das sehr viel mit Antonin Panenka zu tun hat – mittlerweile ist dieses im Rapideum zu bewundern (mehr hier).

Antonín Panenka wird beim letzten Heimspiel des Jahres (9. Dezember ab 14:30 Uhr gegen RB Salzburg) unser Ehrengast im Allianz Stadion sein, wir freuen uns alle schon sehr auf ein Wiedersehen mit einem der größten Stars, der je das grün-weiße Trikot getragen hat. Bei seinem letzten Besuch brachte Antonín Panenka, der für Rapid zwischen 1981 und 1985 in 172 Pflichtspielen stolze 77 Treffer erzielen konnte, Glück! Im damals brandneuen Puma-Trikot mit der Nummer 8 freute er sich über einen 2:1-Heimsieg seiner Grün-Weißen gegen Sparta Prag aus der Hauptstadt seiner tschechischen Heimat!

Alles Gute zum Geburtstag - Všechno nejlepší k narozeninám, Sir Antonin! 

Das legendäre Tor gegen Wacker Innsbruck beim Meisterstück 1982!

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Legende im Rapid-Trikot - Antonín Panenka © Rapid | Fotoarchiv P. Perszem

Die Spielersäule von Antonín Panenka im RAPIDEUM © Red Ring Shots