125 JAHRE SK RAPID
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13.01.2024
Verein

Ein funkelnder Jubilar

Herbert „Funki“ Feurer wird 70 Jahre jung – wir gratulieren:

Unser Verein ist reich an Legenden, zuletzt durften wir am vergangenen Montag beim Geburtstagsabend zum 125. Vereinsjubiläum wieder Dutzende in Hütteldorf begrüßen. Einen besonderen Stellenwert darunter nimmt ein langjähriger Torhüter und Trainer ein. Herbert „Funki“ Feurer, die am 14. Jänner 1954 im niederösterreichischen Aspang geborene spätere langjährige grün-weiße Nummer 1, ist gemeint!

Einen Namen machte sich der junge „Funki“ Anfang der 1970-er-Jahre beim damaligen Zweitdivisionär Wiener Neustadt, wo er mit bärenstarken Leistungen auf sich aufmerksam machte. Wacker Innsbruck und der damals sehr renommierte FC Brügge wollten den talentierten Keeper verpflichten, doch dem legendären Robert Körner gelang es mit Hilfe des seinerzeitigen Funktionärs Kurt Eichelberger den ÖFB-Nachwuchs-Teamkeeper nach Hütteldorf zu lotsen. So ist es im zum 100. Jubiläum veröffentlichten Buch „RAPID – 100 Stars in Grün-Weiß“ nachzulesen. Es sollte eine Beziehung fürs Leben bleiben!

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Funki Feurer anno 1976 in seinem ersten Rapid-Jahr © SK Rapid | Fotoarchiv P. Perszem

Grün-Weißer Titelhamster - rot-weiß-roter Erfolgsgarant

Als aktiver Spieler blieb Grün-Weiß für den zweifachen Familienvater bis zum Karriereende 1989 die einzige Station und prägte er eine Erfolgsgeschichte entscheidend mit. Viermal Meister, ebenso oft Cupsieger und ein entscheidender Faktor zum erstmaligen Einzug in ein Europacupfinale. Legendär und unvergessen sein Auftritt beim 1:0-Sieg gegen Celtic im Wiederholungsspiel im Old Trafford zu Manchester, wo er während des Spiels von einem Fan der Schotten am Rasen körperlich attackiert wurde, aber trotzdem in aller Seelenruhe weiterspielte und dafür sorgte, dass die Null hielt! Am Ende standen (inklusive zweier Einsätze im längst verblichenen ÖFB Supercup, die natürlich siegreich endeten) 360 Pflichtspiele für jenen Klub, für den schon als Kind und Jugendlicher sein Herz schlug, zu Buche.

Trotz seiner überragenden Klasse brachte es Feurer im Nationalteam auf vergleichsweise wenig Einsätze, kann er aber auf eine fast einmalige Bilanz für Rot-Weiß-Rot verweisen. In seinen sieben Länderspielen (davon fünf in der erfolgreichen Qualifikation für die Weltmeisterschaft 1982) blieb Österreich ungeschlagen und musste Funki, der später bei den Teamchefs Herbert Prohaska, Otto Barić und Hans Krankl fast ein Jahrzehnt lang als Torwarttrainer beim A-Team tätig war, nur zwei Gegentreffer hinnehmen! 

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Funki mit seinem späteren Trainerkollegen, dem viel zu früh verstorbenen Peter Persidis © SK Rapid | Fotoarchiv P. Perszem

Auch als „Wuchteldrucker“ einmalig

Nicht nur seine starken Leistungen, sondern auch sein in Fußballerkreisen legendärer und manchmal gefürchteter Schmäh, machten „Funki“ bereits als aktiven Torhüter höchst populär. Zweimal gewann er die Wahl zum „Fußballer des Jahres“ der Kronen Zeitung, gleich viermal wurde er vom „Klub der Freunde des SC Rapid“ zum „Rapidler des Jahres“ gekürt. Vor seinen „Wuchteln“ ist übrigens bis heute niemand sicher, wie der Autor dieser Zeilen aus jahrzehntelanger Erfahrung berichten kann. Gleich vier Bücher unter dem Motto „Wuchteln“ veröffentlichte Feurer im schon gestandenen Alter, drei davon mit grün-weißem Einband, eines mit rot-weiß-rotem. Lachen ist bei der Lektüre auch Jahre später noch garantiert!

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Funki Feurer, hier mit Didi Kühbauer, bei der Vorstellung eines seiner vier "Wuchtel"-Bücher © GEPA Pictures

Auch als Trainer erfolgreich – „Vater des Legendenclubs“

Direkt nach dem Ende seiner aktiven Laufbahn, in der er bereits den nicht minder legendären Michael Konsel, der sein würdiger Nachfolger als grün-weiße Nummer 1 war, schon als Spieler unter seine Fittiche nahm, stieg er ins Trainerteam der Rapid-Profimannschaft auf. Insgesamt 13 Saisonen war er als Co- und/oder Tormanntrainer tätig, zwei Partien gemeinsam mit dem viel zu früh verstorbenen Peter Persidis auch als Interimstrainer. Zwei Meistertitel (1996, 2005), einen Cupsieg (1995) und den zweiten Einzug in ein Europacupfinale (1996) hatte „Funki“ so entscheidend mitzuverantworten. 2006 beendete er seine Trainerlaufbahn aus gesundheitlichen Gründen, aber längst ist der jung gebliebene Neo-70-er, der jahrelang eine Trafik in Ottakring betrieb, wieder fit. 

Neben Brotberuf und dem Verfassen der unterhaltsamen „Wuchtel“-Bücher war es Herbert Feurer ein Anliegen, den vielen grün-weißen Legenden jenen Stellenwert zukommen zu lassen, den sie verdienen. Auf seine Initiative wurde vor knapp 15 Jahren der SK Rapid Legendenclub gegründet und ist dieser heute auch dank dem Geburtstagskind eine echte Institution und Vorbild für andere Fußballklubs in unserem Lande geworden. Herbert Feurer dürfen wir jedenfalls bei fast jedem Spiel und jeder Veranstaltung in Hütteldorf begrüßen, stets mit seiner Gattin Brigitte, mit der er fast ein halbes Jahrhundert verheiratet ist, an seiner Seite. Möge dies noch viele Jahre so bleiben!

Das letzte Wort gebührt aber dem Jubilar selbst mit Blick auf seine aktive Laufbahn: „Ich war eigentlich ein Künstler zwischen den Pfosten“, sagte er schon öfter und wer ihn noch spielen sehen durfte, wird zustimmen.

Alles Gute zum 70. Geburtstag, Funki! 

Präsident Alexander Wrabetz, die Geschäftsführer Steffen Hofmann, Marcus Knipping & Markus Katzer sowie unsere aktuelle Nummer 1, Niki Hedl, gratulierten bereits am vergangenen Montag! © GEPA Pictures

Legenden unter sich: Funki mit Rudi Flögel und Heribert Weber anno 2006 beim 80. Geburtstag von Fredi Körner im alten VIP-Club im Hanappi-Stadion © GEPA Pictures

Für Jahrhundert-Rapidler Hans Krankl machte Feurer seine einzige Rapid-Pause - 1992 und 1994 im Trainerteam beim VfB Mödling © Red Ring Shots

Funki Feurer mit "seinem" Präsidenten des SK Rapid Legendenclubs, Dietmar Hoscher © Red Ring Shots