Top-Duell ohne Siegerinnen
Die SK Rapid Frauen erlebten gegen die SPG Südburgenland/TSV Hartberg eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Nach einer dominanten ersten Halbzeit und einer komfortablen 3:0-Führung gerieten die Hütteldorferinnen in der zweiten Hälfte unter massiven Druck und mussten sich am Ende mit einem 3:3 begnügen.
Schon in der ersten Minute zeigten die Grün-Weißen Offensivdrang: Tatjana Tinesz bediente Lisa Rammel, die von der rechten Seite eine gefährliche Flanke in den Strafraum schlug – doch noch fehlte eine Abnehmerin. Nur wenige Minuten später stellte Jasmin König ihre Hartnäckigkeit unter Beweis. Sie störte früh den Spielaufbau der Gäste, eroberte den Ball und blieb alleine vor der Torfrau eiskalt – 1:0 für Rapid (4.).
Der Treffer gab dem Team von Katja Gürtler zusätzlichen Auftrieb. Die Grün-Weißen hielten das Tempo hoch, ließen den Tabellenführer der 2. Liga kaum aus der eigenen Hälfte kommen und belohnten sich weiter. Nach einer Ecke von Sandrina Haupt entwickelte sich ein wildes Gerangel im Strafraum, Lisa Rammel behielt die Übersicht und drückte den Ball zum 2:0 über die Linie (13.). Die Grün-Weißen ließen nicht nach und legten in der 23. Minute nach: Birgit Muck versuchte es zunächst per Kopf, doch erst im Nachsetzen beförderte sie das Leder endgültig über die Linie – 3:0.
Südburgenland versuchte, noch vor der Pause ins Spiel zu finden, blieb jedoch meist an der grün-weißen Defensive hängen. Erst ein Eckball in der 26. Minute sorgte für Aufregung, als Lisa Rammel den Ball unglücklich an die eigene Latte köpfelte. Die anschließende Verwirrung im Strafraum endete mit einem Abschluss der Gäste, der knapp neben das Tor ging. Wenig später musste Jasmin Zotter mehrmals entschärfen: Erst blieb sie im Eins-gegen-Eins gegen Lilla Sipos Siegerin (30.), dann pflückte sie eine gefährliche Flanke sicher aus der Luft (33.). Das Tempo der Rapidlerinnen ließ in den Schlussminuten des ersten Durchgangs etwas nach, dennoch ging es mit einer verdienten 3:0-Führung in die Kabinen.
Katja Gürtler nutzte die Pause und brachte Lisa Hoyda und Kayleigh Van Niehoff für Victoria Leitner-Garcia und Jasmin Zotter. Nach Wiederanpfiff zeigte sich dann aber ein völlig anderes Bild. Die Gäste kamen wacher und sicherer aus der Pause, was die Rapidlerinnen zunehmend vor Probleme stellte. Bereits in der 51. Minute brachte ein Foulelfmeter die Gäste zurück ins Spiel. Lilla Sipos trat an und ließ Torfrau Kayleigh Van Niehoff keine Chance – 3:1. Die Rapidlerinnen verloren in dieser Phase den Zugriff, Südburgenland wurde aggressiver, gewann mehr Zweikämpfe und spielte mit enormer Entschlossenheit nach vorne. Nur sechs Minuten nach dem Elfmeter klingelte es erneut: Wieder war es Lilla Sipos, die nach einer Unachtsamkeit in der grün-weißen Defensive zum 3:2 traf (57.).
Während Rapid nach Antworten suchte, setzten die Gäste nach. Die Grün-Weißen kamen kaum mehr aus der eigenen Hälfte, Südburgenland setzte die Defensive massiv unter Druck. Erst in der 70. Minute schien sich Rapid langsam wieder zu fangen, doch die Gäste behielten die Oberhand. Dann der nächste Tiefschlag: In der 75. Minute segelte eine direkt verwandelte Ecke ins Netz – 3:3.
Danach fanden Sandrina Haupt und Co. wieder besser ins Spiel und schafften es, sich etwas zu befreien. In der 77. Minute sorgte Tatjana Tinesz für den ersten Abschluss der Rapidlerinnen in der zweiten Hälfte, nachdem sich Lana Khalaf nach einem Einwurf stark durchgesetzt und auf die Nr. 13 des SK Rapid weitergeleitet hatte. Doch mehr ließ Südburgenland nicht mehr zu. In den Schlussminuten ersetzte Lisa Marik dann noch Sophia Johnston (80.) und Mirjam Freimann kam für Tabea Aitenbichler (88.) auf das Feld. Auch Chiara Sieber durfte noch für Tatjana Tinesz (88.) ran.
Am Ende blieb es beim 3:3. Die Hütteldorferinnen zahlten in der zweiten Halbzeit Lehrgeld gegen eine physisch starke Mannschaft – ein bitterer Ausgang für ein Spiel, das nach 45 Minuten noch ganz anders aussah.
Fotos: (c) Chaluk
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100 Zuschauer:innen
SK Rapid Frauen spielten mit: Zotter (45. V. Niehoff); Leitner-Garcia (45. Hoyda), Charwat, Muck; Haupt; Rammel, Tinesz (88. Sieberer), König, Khalaf, Johnston (80. Marik), Aitenbichler (88. Freimann)
Ersatz: Zotter; Hoyda, Sieberer, Marik, Freimann