Erste Verabschiedung für den Anführer der „Bande mit Herz“
Guido Burgstaller am Sonntag in Start-11 und mit neuem Benefizprojekt
Am Dienstag gab unsere Nummer 9, Guido Burgstaller, mit einem emotionalen Video (siehe u.a. weiter unten) seinen Rücktritt aus dem aktiven Profifußball nach Ende dieser Saison bekannt. Wie wir alle hoffen, hat er damit zumindest noch vier erfolgreiche Einsätze in Grün-Weiß für sich. Erstmals offiziell verabschiedet wird der Publikumsliebling am Sonntag im Vorfeld des (derzeit bereits fast) ausverkauften Schlagers gegen den SK Sturm Graz (Ankick im Allianz Stadion um 17:00 Uhr - mehr siehe hier). Wie Interimstrainer Stefan Kulovits, der mit „Burgi“ in dessen erster Rapid-Ära in 40 Pflichtspielen gemeinsam auf dem Rasen stand, bekannt gab, wird Burgstaller gegen den Tabellenführer in der Start-11 stehen. Und dabei hoffentlich eine unfassbare Serie fortsetzen, denn mit GB9 in der Anfangsformation blieb unsere Mannschaft in dieser Saison ungeschlagen!
Guido Burgstaller selbst hat für seine persönliche Zukunft bereits ein wunderbares Projekt gestartet. Gemeinsam mit Freunden hat er den gemeinnützigen Verein „Bande mit Herz“ gegründet, wie er am Freitagnachmittag im Rahmen eines Medientermins im Körner Trainingszentrum powered by VARTA auf Nachfrage erzählte. Was hat es damit auf sich? „Meine Profikarriere hat mir über die letzten zwei Jahrzehnte hinweg unglaublich viel gegeben, all das sehe ich nicht als selbstverständlich an. Deshalb und auch weil ich mich schon seit vielen Jahren für unterschiedliche soziale Projekte engagiert habe, war mir klar, dass ich eines Tages mein soziales Engagement ausweiten möchte. Nun ist es an der Zeit etwas zurückzugeben. Nicht mit Toren, sondern mit etwas viel Wichtigerem: Hoffnung und Freude für Kinder und Jugendliche, die nicht immer auf der Sonnenseite des Lebens stehen. Die Bande mit Herz hilft dort, wo Eltern oder Familien vielleicht an ihre Grenzen stoßen und dringend Hilfe benötigen. Ermöglicht werden soll alles durch einen geringen Spendenbetrag und einer umso größeren Gemeinschaft. Denn wenn ich eines während meiner Profikarriere gelernt habe, dann, dass durch Teamwork und Zusammenhalt die scheinbar unmöglichsten Dinge und Sachen möglich gemacht werden können. Und genau da setzen wir als Bande mit Herz an…“, so Guido Burgstaller. Alle Infos zu diesem tollen Projekt samt Spendenmöglichkeit findet Ihr unter www.bande-mit-herz.at!
(Artikel wird unterhalb fortgesetzt)
DIE RAPID-KARRIERE VON GUIDO BURGSTALLER IN ZAHLEN, DATEN & FAKTEN
Guido Burgstaller kam erstmals im Sommer 2011 vom SC Wiener Neustadt in den Westen der Bundeshauptstadt, bis zu seinem Debüt dauerte es aber bis zum Herbst, da er wegen einer Verletzung am Anfang von Trainer und Sportdirektor Peter Schöttel (in der ewigen Bestenliste der grün-weißen Bewerbsspiele mit 527 Partien auf Rang 2 und bereits Coach von Burgstaller in Niederösterreich) nicht zur Verfügung stand. Bei einem 4:1-Sieg in der ersten ÖFB Cup-Runde spielte der gebürtige Kärntner durch, ein Tor blieb ihm aber verwehrt. In der Liga endete die Premiere mit einer 3:4-Niederlage bei einem Auswärtsspiel gegen die Admira. Damals kam der Offensivspieler in der 56. Spielminute beim Stand von 0:2 für Deni Alar in die Partie, zwei Minuten später erhöhten die Südstädter auf 0:3. Innerhalb von acht Minuten verkürzte Grün-Weiß durch Tore von Jürgen Patocka und Steffen Hofmann auf 2:3, ehe in der 79. Minute Hamdi Salihisogar der vielumjubelte Ausgleich gelang. Die Vorarbeit für den Kopfballtreffer leistete ein gewisser Guido Burgstaller! Der trotzdem zum tragischen Helden des verrückten Spiels wurde, da kurz vor Spielende Schiedsrichter Rene Eisner ein Handspiel des Kärntners ahndete und da es im eigenen Strafraum zustande kam, gab es einen Elfmeter für die Hausherren und dieser wurde von Patrik Jezek zum Endstand verwandelt.
Seinen ersten Pflichtspieltreffer „sparte“ sich Guido Burgstaller bis zum 23. Oktober 2011 auf, da traf er im Wiener Derby am Verteilerkreis kurz vor dem Pausenpfiff zum späteren 1:1-Endstand mit einem Linksschuss, die Vorarbeit leistete sein Kapitän Steffen Hofmann. Auf europäischer Bühne debütierte „Burgi“ am 2. August 2012 bei einer 1:2-Niederlage in der 3. Runde der UEFA Europa League Qualifikation bei Vojvodina Novi Sad. Sein erstes Tor im Europacup bejubelte er am 3. Oktober 2013 vor knapp 35.000 Fans in der zweiten Runde der Gruppenphase der UEFA Europa League gegen Dynamo Kyjiw. Gegen die Ukrainer verkürzte er in der 53. Minute mit rechts zum 1:2, sein Spezl Christopher Trimmel besorgte in der vierten Minute der Nachspielzeit per Kopf den vielumjubelten Ausgleich! Es sollte sein vorerst einziges Europacuptor für Rapid in 17 Partien bleiben! Insgesamt absolvierte der Kärntner bis zu seinem Wechsel zu Cardiff im Sommer 2014 exakt 109 Pflichtspiele, in denen er 27 Tore (24 in der Liga und einen Doppelpack im ÖFB-Cup gegen Heiligenkreuz) erzielte. In seinem (vorerst) letzten Match verabschiedete sich „Burgi“ mehr als standesgemäß. Bei einem 5:2-Auswärtssieg bei der SV Ried in der letzten Bundesligarunde der Saison 2013/14 gelangen ihm die Treffer zum 1:0, 2:1 und 4:1, das 3:1 von Terrence Boyd bereitete er vor. Unmittelbar nach seinem dritten Tor wechselte ihn Coach Zoran Barišić aus und sicherte dem Triplepacker somit den verdienten Sonderapplaus der mitgereisten Rapid-Fans!
Etwas mehr als acht Jahre nach diesem 11. Mai 2014 kehrte der nun schon sehr erfahrene ÖFB-Internationale (Inklusive seines Kult-Kurzcomebacks beim 1:0-Sieg in Aserbaidschan im Oktober 2023 brachte er es auf 26 Länderspiele mit zwei Toren) bekanntlich nach Wien-West-Hütteldorf retour. Dazwischen lagen die Stationen Cardiff City (5 Pflichtspiele/1 Tor), 1. FC Nürnberg (70 Pflichtspiele/34 Tore), FC Schalke 04 (119 Pflichtspiele/32 Tore; darunter auch Partien in der UEFA Champions League) und FC St. Pauli (57 Spiele/31 Tore). Bei den drei deutschen Traditionsklubs war „Burgi“ ebenso absoluter Publikumsliebling wie ab dem ersten Tag seiner Heimkehr beim SK Rapid. Seither kam er auf 101 Pflichtspiele mit 43 Treffern. Der bislang letzte gelang dem von den Fans dreieimal zum „Rapidler des Jahres“ gekürten Kärntner bekanntlich vergangenen Sonntag, dem Führungstreffer zum 1:0 beim Derbysieg in Favoriten.
Übrigens, laut des Portals transfermarkt.at kommen zu den 70 Pflichtspieltreffern noch 41 Torvorlagen dazu und stand Guido Burgstaller in seinen bisherigen 210 Rapid-Pflichtspielen exakt 16.127 Minuten auf dem Platz (in Wirklichkeit einige mehr, werden doch die Nachspielzeiten nicht in der Berechnung berücksichtigt).
Die ewige Einsatzliste in Pflichtspielen für den SK Rapid sieht wie folgt aus: Steffen Hofmann (540), Peter Schöttel (527), Reinard Kienast (495), Michael Konsel (486), Hans Krankl (449), Rudi Flögel (432), Heribert Weber (410). Guido Burgstaller ist der 67. Spieler, der die Marke von 200 Pflichtspielen erreichte! Unser aktueller Geschäftsführer Sport Markus Katzer hält bei 273 Partien, Präsidiumsmitglied Michael Hatz bei 269 Begegnungen und Interims-Cheftrainer Stefan Kulovits bei 252 Matches. Im neuen Jahrtausend brachten es mit Mario Sonnleitner (357), Helge Payer (298), Maximilian Hofmann (273), Rene Wagner(261 von 1996 - 2004), Louis Schaub (246), Stefan Schwab (241), Markus Heikkinen (217) Richard Strebinger (205) und Andreas Herzog (201; Debüt in der Saison 1986/87, Letztes Match in der Saison 2002/03) nur wenige weitere Spieler auf diese Marke! Denkbar knapp daran scheiterte Christopher Trimmel. Der noch heute als Kapitän beim FC Union Berlin kickende 38-jährige Burgenländer wechselte mit 199 Pflichtspielen im Sommer 2014 von der österreichischen in die deutsche Hauptstadt und wird am 20. Juli bei unserem Internationalen Testspiel gegen die Eisernen im Allianz Stadion zu sehen sein!