Peter Pacult weiß um die Bedeutung des Spiels am kommenden Sonntag: Der Meister zu Besuch beim Tabellenletzen, was, bitteschön, soll da schon schiefgehen? Doch von derlei abschwächenden Aussagen nimmt unser Trainer Abstand. Zuviel hat er schon erlebt, zu unberechenbar präsentiert sich der Fußball immer wieder – und meist genau dann, wenn man es kaum oder nicht erwartet, bestätigt er die Ausnahmen von vermeintlichen Regeln. Also sagt Pacult zum sonntägigen Gastspiel Rapids im Burgenland nur ruhig: „In Mattersburg sind wir immer gefordert. Und das hat nichts mit der Tabellensituation zu tun.“ Pacult weiß, wo die Vor-und Nachteile liegen, nicht nur vom Gegner, sondern auch von der eigenen Mannschaft. Und wird Rapid dementsprechend einstellen, auch mental. Zu teuer käme schließlich ein eventueller Punktverlust, wenn dieser aus dem simplen Unterschätzen der Mattersburger resultiert. Punkte im Kampf um die Tabellenspitze verschenken, das kann sich keiner mehr leichtfertig erlauben. „Bei Rapid ist jeder hochkonzentriert bei der Sache“, unterstreicht Pacult verbal mit Nachdruck, gibt aber zu, dass die Konzentration „in gewissen Momenten halt manchmal leider fehlt.“ Doch daran arbeitet man permanent. Arbeit verspricht auch die Vorbereitung für das Spiel, schließlich fehlen die gesperrten Drazan und Thonhofer. Pacult: „Es ist wirklich schade, Thonhofer hat sich schrittweise wieder zurück in die Mannschaft gekämpft und gegen Ried eine sehr starke Leistung geboten. Jetzt fehlt er leider wegen der unnötigen Gelb-Roten Karte.“ Weiters muss man auf die verletzten Tokic und Kayhan verzichten. Dennoch, die Marschroute ist für die Spieler klar. „Wir fahren nach Mattersburg, um Punkte mitzunehmen“, sagt etwa Jürgen Patocka, der mehr als drei Jahre bei den Burgenländern spielte: „Dort zu spielen ist immer etwas Besonderes, ich habe da eine schöne Zeit gehabt.“ Die hat Patocka seither auch bei unserer Mannschaft, mit der er gegen seinen ehemaligen Verein heuer in zwei Spielen bereits ebenso oft gewonnen hat. Beide Male gab es einen 1:0-Erfolg, jeweils traf Stefan Maierhofer. Und wenn es nach der Stimmung im Verein geht, dann sollte auch das kommende Duell kein Ausreißer in der Bilanz sein. Nicht nur die 1.500 Rapid-Fans, die mitfahren (Karten für den Rapid-Sektor gibt es keine mehr), hoffen darauf. Spätestens mit Anpfiff wird dann also schnell klar: In der Bundesliga hat Rapid, weil die Spiele gegen Mattersburg von den Medien immer wieder als „Bruderduell“ bezeichnet werden, keine Verwandtschaft. Denn Rapid hat weder Brüder, Schwestern oder Cousinen, sondern nur Konkurrenten. Und gegen diese will unsere Mannschaft immer punkten.(gub)25. Runde:Mattersburg – SK Rapid Sonntag, 8.3.2009Anpfiff: 15:30 Uhr
28.07.2015