Schmerzhafte Niederlage im 315. Wiener Derby
Der Europacup-Triumph vom Donnerstag gegen Viktoria Plzen musste, so schön er auch war, heraus aus den Köpfen: Das 315. Wiener Derby stand am Sonntag Nachmittag am Programm. Nicht der Rotation, sondern einer Grippe wegen war der Ausfall von Jan Novota geschuldet. Statt ihm kam Richard Strebinger zu seinem sechsten Saisoneinsatz, dem vierten in der Bundesliga. 32.200 Fans sahen aber zunächst ein Duell, das nur zaghaft in die Gänge kam. Holzhauser mit einem Freistoß (14., am Tor vorbei), dann Zulechner mit einem Schussversuch (25.), das waren Anzeichen von violetter Gefahr. Unsere Mannschaft bemühte sich nach vorne, konkrete Möglichkeiten stellten sich aber in ersten halben Stunde nicht ein.
Von unserem Gegner ging mehr Gefahr aus, so warf sich etwa Christopher Dibon in einen Grünwald-Schuss, ein wichtiges Tackling (36.). Unsere Mannschaft aber fand kein Durchkommen, viel spielte sich im Mittelfeld ab, ohne dass daraus etwas Effektives entstand. Für die zweite Halbzeit musste ein anderes Rezept her, um die violetten Abwehrreihen zu durchbrechen.
Tore erst in Halbzeit Zwei
Wie es gehen könnte, zeigte die erste Aktion in Hälfte Zwei: Ein Angriff über Louis Schaub und Steffen Hofmann wurde aber zurecht wegen Abseits abgepfiffen, doch hier wackelte die Defensive der Gegner. Oder, als Stefan Stangl nach einer Kainz-Ecke zum Kopfball kam (52., drüber). Mitten in diese Offensivphase von uns fiel der Gegentreffer: Ein Freistoß von Holzhauser wurde immer länger, Max Hofmann versuchte zu klären, lenkte den Ball aber an Richard Strebinger vorbei ins eigene Tor - 0:1 (54.). Danach aber fast der Ausgleich: Eine Hereingabe verfehlten aber sowohl Matej Jelic, als auch Flo Kainz, der zu spät kam (59.). Die Minuten verstrichen und es wurde immer schwieriger.
Dann aber, kurz vor der Rapid-Viertelstunde der Befreiungsschlag: Kainz schickte den eingewechselten Philipp Prosenik ins Loch, der im Strafraum direkt übernahm und ins Eck verwandelte – 1:1 (74.)!! Rapid drängte zwar und wollte mehr, mit unseren enthusiastischen Fans im Rücken, aber es blieb weiter sehr schwer. Im Gegenzug musste man immer wieder aufpassen vor Kontern der Violetten, die auch durch Standards gefährlich blieben: In einer Aktion drehte Strebinger einen Gorgon-Freistoß über die Latte (84.). Und kurz vor der Schluss leider, leider, der zweite Gegentreffer, als Friesenbichler einen Konter ins kurze Eck abschloss - 1:2 (88.).
Nach zwei fulminanten Derby-Siegen jetzt also wieder ein Rückschlag. Schwer zu verdauen, aber es hilft nichts. Aufrichten, Rapidler, am Mittwoch geht es mit dem ÖFB-Samsung-Cup gegen A. Salzburg weiter....
(gub)
tipico Bundesliga, 13. Runde:
SK Rapid - FK Austria 1:2 (0:0)
Ernst-Happel-Stadion, 32.200 Zuschauer, SR Lechner
Torfolge: 0:1 M. Hofmann (53./Eigentor), 1:1 Prosenik (74.), 1:2 Friesenbichler (89.);
SK Rapid: Strebinger - Pavelic, Dibon, M. Hofmann, Stangl - Petsos, Schwab - Schaub (63./Schobesberger), S. Hofmann, F. Kainz - Jelic (59./Prosenik);
FK Austria: Almer - F. Koch, Windbichler, Rotpuller, Martschinko - Holzhauser, A. Grünwald - Gorgon (91./Vukojevic), Kehat (75./Serbest), Zulechner (86./Friesenbichler) - Kayode;
Gelbe Karten: Dibon; Martschinko, Windbichler, Almer, Vukojevic;