Spiel auf ein Tor, aber leider kein Tor!
Mit der gleichen Aufstellung wie beim kämpferischen 1:0-Heimsieg gegen den WAC am vergangenen Dienstag im Allianz Stadion schickte Cheftrainer Didi Kühbauer heute in Altach seine Mannschaft auf den Vorarlberger Rasen. Schon im Vorfeld warnte „Don Didi“, dass die Gastgeber trotz ihrer bislang dürftigen Punkteausbeute alles andere als ein leichter Gegner sein werden und er sollte trotz drückender Überlegenheit seiner Mannschaft Recht behalten.
Unser Elf, heute wieder einmal in den Gründungsfarben Blau-Rot gewandet, versuchte bei zwei Grad unter dem Gefrierpunkt sofort die Initiative zu übernehmen. Bis zur ersten Chance sollte es aber ein wenig dauern. Erster Eckball in der 7. Minute und kurz danach Elfmeteralarm, aber Referee Manuel Schüttengruber sah kein strafbares Handspiel vom Altacher David Bumberger, womit er völlig konträrer Meinung aller Rapidler am Platz und auf der Betreuerbank war. Doch in dem Fall zählt die Meinung des Schiedsrichters und so gab es keinen Strafstoß. Die Altacher gingen schon in der Anfangsphase sehr rustikal zur Sache, zwei Gelbe Karten in den ersten neun Minuten und wenig darauf ein schmerzgeplagter Thorsten Schick, der aber weitermachen konnte waren gleich drei Belege dafür.
Nach einer Viertelstunde dann die erste gute Offensivaktion unserer Mannschaft. Ercan Kara brachte eine gute Flanke in den Strafraum und Dejan Petrovic kam zum Abschluss, der aber leider nicht den Weg ins Gehäuse der Gastgeber fand, daher weiter 0:0! Altach blieb vorerst völlig ungefährlich und fiel weiter durch recht harsche Attacken auf. Logische Folge, nach einer recht rüden Treterei auf Filip Stojkovic war die Partie für Emanuel Schreiner schon nach 22 Minuten zu Ende. Auf der Gegenseite kam Mateo Barac kurz davor per Kopf nach Eckball von Marcel Ritzmaier einem Torerfolg schon recht nahe. Die Vorarlberger verloren danach auch noch ihren Kapitän Philipp Netzer, der mit Adduktorenproblemen vom Feld musste (27.). Drei Minuten später klopfte Maximilian Ullmann mit einem schönen Schuss von der Strafraumgrenze an, doch das Leder ging knapp neben das Tor. In der 33. Minute hatten dann schon viele Grün-Weiße den Torschrei auf den Lippen, doch Christoph Knasmüllner konnte zwar Goalie Martin Kobras mit einem schönen Lupfer überwinden, doch fand der Ball nicht den Weg ins Netz, sondern nur neben die rechte Stange. Auch per Kopf kam „Knasi“ in seinem 100. Pflichtspiel für Rapid zum Abschluss, aber auch hier hatte er sein Visier nicht genau genug eingestellt (41.). So ging es ohne Tore auf beiden Seiten klirrender Kälte zum hoffentlich heißen Pausentee.
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17:0-Torschüsse sollten nicht genug sein - Altach-Goalie als Man of the Match!
Zur Pause nahm Didi Kühbauer einen Wechsel vor, für Knasmüllner kam der 17jährige Offensiv-Crack Yusuf Demir, ein begnadeter Techniker, der sich in den engen Räumen durchsetzen sollte. Und wieder rollte das Leder nur in eine Richtung, nämlich gen das Tor der Gastgeber. Nach einer kurz abgespielten Ecke und darauffolgender Flanke von Marcel Ritzmaier sollte Leo Greiml in der 50. Minute die erste gute Gelegenheit zur Führung haben, sein Kopfball ging allerdings über das Tor. Bezeichnend zu dieser Zeit die Torschuss-Statistik, die knapp nach Seitenwechsel ein 8:0 für unsere Mannschaft aufwies. In dieser Phase ließ unsere Mannschaft Ball und Gegner laufen, die Altacher konzentrierten sich mit viel Leidenschaft auf ihre Defensive. Daher blieben die ganz großen Chancen für die Kühbauer-Elf auch aus. Richard Strebinger im Rapid-Tor erlebte wohl bis dahin einen seiner härtesten Einsätze, denn der Keeper hatte überhaupt nichts zu tun, sicher unangenehm bei diesen frostigen Bedingungen und das sollte sich bis zum Schlusspfiff auch nicht ändern.
In der 58. Minute dann wieder ein Aufreger, nach schöner Kombination über Maximilian Ullmann und Ercan Kara kam Yusuf Demir zum Abschluss, doch auch sein erster Versuch fiel zu zentral aus und war daher relativ leichte Beute für den Keeper der Gastgeber. Sieben Minuten später dann ein Comeback: Nach seiner Sperre kam Taxi Fountas zu seinem ersten Pflichtspiel-Einsatz im neuen Jahr, der griechische Goalgetter kam für Marcel Ritzmaier ins Spiel. Und nur wenige Augenblicke später leitete er fast die Führung ein. Ein schöner Pass vom „Rapidler des Jahres 2019“ auf Thorsten Schick, der bediente Srdjan Grahovac, aber der Kapitän scheiterte aus bester Position an Stefan Haudum, der für den bereits geschlagenen Kobras knapp vor der Linie retten konnte – schade, das hätte sich ein Tor verdient!
Ganz knapp an der Führung war unsere Mannschaft dann in der 71. Minute. Nach einem Traumpass von Dejan Petrovic aus der eigenen Hälfte eilte Thorsten Schick alleine auf das Altacher Tor zu, aber abermals blieb der glänzend aufgelegte Kobras Sieger. Und der Altach-Goalie wuchs über sich hinaus, in der 78. Minute konnte er einen guten Kopfball von Mateo Barac sensationell abwehren, den Nachschuss von Yusuf Demir „klärte“ dann Leo Greiml unabsichtlich – ganz schade, denn der Ball wäre im Tor gelandet! Für Kapitän Srdjan Grahovac war die Partie dann nach knapp 80 Minuten zu Ende, der wie immer kampfkräftige Bosnier musste mit einer blutenden Kopfwunde vom Feld und Deni Alar kam als dritter echter Stürmer in die Partie. Didi Kühbauer hätte auch Richard Strebinger austauschen und noch Koya Kitagawa bringen können, denn bis dahin kamen die Altacher nicht einmal in die Nähe des Tores unserer Nummer 1. Noch ein Aufreger dann in der 89. Minute: Taxi Fountas bekam im Strafraum den Arm eines Gegenspielers ins Gesicht, aber der erhoffte Elfmeterpfiff blieb aus.
Trotz vieler Wechsel und der Verletzungspause beim Cut von Srdjan Grahovac gab es nur drei Minuten Nachspielzeit, doch leider blieb es in einem Spiel auf ein Tor ein torloses Remis. Der „Man of the Match“ stand heute fix auf Seiten der Gastgeber, Altach-Goalie Martin Kobras, der seiner Mannschaft den Punkt mit teilweise überragenden Paraden retten konnte. (pk)
SCR Altach – SK Rapid 0:0
Cashpoint-Arena; SR Schüttengruber
Rapid mit: Strebinger; Stojkovic, Greiml, Barac, Ullmann; Grahovac (80. Alar), Petrovic; Schick, Knasmüllner (46. Demir), Ritzmaier (65. Fountas); Kara