Punkteteilung im Jubiläumsderby
Die englischen Wochen im August brachten nicht nur in ihrem bekannten Dreitages-Rhythmus Konstanz, sondern auch unsere Leistungen bestätigten sich mehr und mehr: Nach den Siegen gegen Ried in der Meisterschaft und den beiden UEL-Erfolgserlebnissen gegen Luhansk samt Aufstieg in die Gruppenphase sollte nun am Sonntag die Krönung des Monats her: Endlich wieder ein Derby-Sieg, noch dazu im 333. Duell mit dem violetten Lokalrivalen, der insgesamt 300. Begegnung in der Liga! Im Tor begann erneut Paul Gartler, der den angeschlagenen Richi Strebinger vertrat, davor vertraute Cheftrainer Didi Kühbauer auf jene Stammformation, die sich bereits am Donnerstag auf ukrainischem Boden bewährt hatte.
Den Satz mit den „eigenen Gesetzen“ wollen wir hier nicht noch extra bemühen, aber um es vorwegzunehmen, er traf wiedermal zu. Wie Didi Kühbauer gewarnt hatte, sollte man sich nicht vom letzten Tabellenplatz des violetten Kontrahenten täuschen lassen; ein Derby eben, wo jeder versuchte, nochmal mit der Extra-Motivation der Brisanz alles herauszuholen. Rapid wiederum behauptete den Ball, die Austria rannte an, aber mehr als intensive Zweikämpfe waren in der Anfangsphase nicht zu verbuchen. Ein Weitschuss von Max Ullmann näherte sich dem gegnerischen Gehäuse noch an, verzog aber (21.). Aus dem sprichwörtlichen Nichts folgte dann aber diese Szene: Wir bekamen einen hohen Ball nicht wirklich aus dem Gefahrenbereich und nach einem weiteren Seitenwechsel kam er zu Martel, dessen abgefälschte Flanke direkt vor den Füßen von Mühl im Fünfer landete - und dieser schob zur Führung des Gegners ein (33.). Das war auch der Pausenstand und klar war nun, dass wir eine Spur nach vorne zulegen mussten.
Und das gelang: Zunächst kam es zum ersten Wechsel (Thorsten Schick ersetzte Kelvin Arase) aber der Gastgeber hatte sich noch nicht wieder mental positioniert, da schlug unsere Mannschaft sehenswert zu. Eine weite Flanke von Srdjan Grahovac fand den Kopf von Marco Grüll, der clever und überlegt gegen den Lauf von Tormann Pentz ins Netz köpfelte - 1:1 (48.)! Ein Tor, das Auftrieb gab, Rapid übernahm nun das Kommando, drängte die Veilchen zurück und wollte nachsetzen. Doch je länger die zweite Hälfte andauerte, umso eher entwickelte sich die Begegnung wieder in Richtung jener Pattstellung, die es bereits in den ersten 45 Minuten gegeben hatte.
Zweikämpfe, versuchte Vorstöße über die Seiten, Flanken und Ecken, allein: Das spielerische Durchkommen in die Gefahrenzone gelang auf beiden Seiten zu selten, sodass konkreten Chancen Mangelware blieben. Die eingewechselten Christoph Knasmüllner und Koya Kitagawa sollten neue offensive Akzente bringen und kurz nach der Rapid-Viertelstunde war er dann auch fast da, dieser zündende Augenblick, der zu einem Tor hätte führen können: Angriff Rapid, der Ball kam zu Kitagawa und unser japanischer Stürmer bugsierte per Kopf weiter in den Lauf von Marco Grüll - der den Ball im Strafraum aber nicht unter Kontrolle brachte, im Duell mit einem Gegenspieler. Danach probierten wir es weiter, während die Veilchen eher auf Verwalten spielten. Weil sich aber nichts mehr Konkretes einstellte, blieb es bei der letztlich gerechten Punkteteilung an diesem Tag.
Unsere Mannschaft kann nun in der anstehenden Länderspielpause etwas Kraft sammeln für einen weiter heißen Herbst.
Danke für Eure Unterstützung vor Ort!
Fotos: GEPA