Zwei verlorene Punkte in Klagenfurt
Nach der zweiwöchigen Länderspielpause gastierte unsere Mannschaft heute in der 11. Runde der ADMIRAL Bundesliga bei Aufsteiger Austria Klagenfurt im Wörthersee-Stadion. Die Akkus waren also wieder voll aufgeladen für dieses besondere Duell, war es doch das erste Aufeinandertreffen in der Bundesliga mit dem Rapid-Meistertrainer von 2008, Peter Pacult. Für unsere Grün-Weißen zählte heute nur ein Sieg, um das Punktekonto maximal aufzubessern und in der Tabelle in die obere Hälfte zu klettern.
Erfreulicherweise kehrten alle Nationalteamspieler fit nach Hütteldorf zurück. Verzichten musste Cheftrainer Didi Kühbauer allerdings weiterhin auf Richi Strebinger, der aufgrund seiner Schulter noch nicht spielbereit war. Im Tor startete heute wieder Pauli Gartler. Davor verteidigten Max Ullmann, Maxi Hofmann, Leo Greiml und Filip Stojkovic die gegnerischen Angriffe. Robert Ljubicic und Dejan Petrovic sorgten für ein stabiles defensives Mittelfeld. Zähler aufs Punktekonto sollten heute Marco Grüll, Taxi Fountas und Thierno Ballo bringen, die ihre Flanken auf Solospitze Ercan Kara verteilten.
Unsere Mannschaft startete schwungvoll in die Partie, nach weniger als einer Minute brachte Ljubicic den Ball schon Richtung Tor, dieser landete allerdings nur am Außennetz (1.). Die ersten zwanzig Minuten verliefen auf beiden Seiten sehr ausgeglichen, große Chancen konnten wir nicht verzeichnen. Dann der erste große Aufreger: Die Stollen von Klagenfurt-Kapitän Mahrer landeten auf der Wade von Petrovic – ein klares Rot-Foul, Ausschluss (20.)! Die Überzahl sollte unseren Hütteldorfern Aufwind bringen. In der 34. Minute setzte sich dann Fountas mit dem Ball am Fuß durch und zog eiskalt ab, der Schuss konnte jedoch gerade noch abgewehrt werden. Doch nur drei Minuten später war es wieder Fountas, der diesmal mehr Glück hatte: Nach einer geklärten Ljubicic-Flanke landete der Ball bei unserer Nummer 9, die sich den Ball mit der Brust perfekt zurecht legte und die Kugel per abgefälschtem Volleyschuss unhaltbar ins Netz hämmerte – ein Traumtor, 0:1 (37.)! Mit dem Treffer gab es auch den ersten Wechsel auf unserer Seite, Petrovic musste leider verletzungsbedingt vom Feld, weshalb Christoph Knasmüllner zum Einsatz kam (38.). Vor dem Pausenpfiff konnte sich Pauli Gartler noch mit einer Glanzparade auszeichnen, ehe es mit einer knappen 0:1 Führung in die Kabine ging.
Die zweite Halbzeit startete mit überschaubaren Angriffsmöglichkeiten der Kühbauer-Elf. Doch bereits in der 53. Minute jubelten nicht nur die mitgereisten Rapid-Fans: Fountas zog auf der Seite blitzschnell zum Tor, legte ab auf Kara, der den Ball versenkte – doch das Tor zählte nicht. Aufgrund eines Fouls, das sich 30 Meter von der eigentlichen Torsituation abspielte, wurde abgepfiffen und der Treffer nicht gewertet, sehr schade (54.)! Das Spiel nahm an Härte zu, beide Seiten erhöhten das Tempo und auch die Anzahl der Fouls stieg. In der 62. Minute dann die nächste große Chance: Fountas mit der perfekten Flanke auf Grüll, der frei zum Schuss kam – die Querlatte verhinderte allerdings den zweiten Treffer. Ein Doppeltausch sollte neuen Schwung in den Spielaufbau bringen: Aiwu kam für Ljubicic, Schick für Ballo (67.). Nach dem Wechsel gab es auch gleich die nächste Top-Chance in Grün-Weiß, doch der Abschluss von Grüll konnte gerade noch geklärt werden (69.). Nur vier Minuten später setzte Aiwu einen Kopfball knapp übers Tor, das klare Chancenplus unserer Mannschaft war nicht zu übersehen (73.). Knapp nach der Rapidviertelstunde machte Grüll Platz für Arase und Grahovac ersetzte Torschütze Fountas (77.). Doch trotz überwiegender Chancen aus grün-weißer Sicht landete der Ball aus dem Nichts in unserem Tor, mehr als bitter so kurz vor dem Schlusspfiff – Ausgleich, 1:1 (88.). Das Glück war heute einfach nicht auf unserer Seite, wir konnten unseren Aufwand nicht belohnen und so blieb es bei einem bitteren Unentschieden.
Jetzt heißt es regenerieren, zusammenhalten und den Fokus aufs nächste Spiel richten, denn schon am Donnerstag gastiert im Rahmen der UEFA Europa League Gruppenphase mit Dinamo Zagreb ein herausfordernder Gegner in Hütteldorf.
Fotos: GEPA