SK Rapid II: Ein Spiel in zwei Hälften

Das letzte Mal vor Publikum in diesem Jahr durfte Rapid II in Amstetten um drei Punkte kämpfen. Schon vor der Partie wurden einige Geschichten geschrieben, denn es war das Hinrundenende in der heurige Zweitligasaison, das Duell Vater Jochen Fallmann, Trainer des SKU Amstetten, gegen Sohn Pascal Fallmann, der von Beginn an auf der rechten Außenbahn auflief und es war das erste Spiel ohne Rapid II Co-Trainer Steffen Hofmann, der nun die Geschicke zusammen mit Thomas Hickersberger bei der ersten Mannschaft das SK Rapid leiten darf. An der Seite von Patrick Jovanovic war heute U18-Cheftrainer Jürgen Kerber dabei, der interimistisch bis auf weiteres als Co-Trainer unserer zweiten Mannschaft fungieren wird. Personell konnte das grün-weiße Trainerteam auf die Dreierkette Fabian Eggenfellner, Dalibor Velimirovic und Marko Dijakovic vertrauen, die vor dem 17-jährigen Laurenz Orgler verteidigten. Im Zentrum starteten Benjamin Kanuric und Moritz Oswald. Die linke Seite bekleidete Adrian Hajdari. Das Trio an vorderster Front bildeten Berni Zimmermann, Kapitän Niki Wunsch und Oliver Strunz.

Gegen die favorisierten Niederösterreicher erwischten die drei ganz vorne einen Start nach Maß. Strunz sicherte im Zentrum einen hohen Ball, legte ab auf Wunsch, der Zimmermann bediente und unsere Nummer 9 zog ab. Der Ball schlug im langen Eck ein, der Keeper war dran, doch hatte keine Chance (5.) – 1:0 für Rapid II. Der Führungstreffer war gleichzeitig das erste Gegentor in der 2. Liga seit Ende September für Amstetten. Die Antwort der Hausherren kam exakt nach 15 Zeigerumdrehungen. Velimirovic verlor am rutschigen Geläuf den Halt und plötzlich war Dijakovic in Unterzahl gegen zwei Offensivspieler, die das ideal fertig spielten und zum Ausgleich trafen (15.). Die Partie startete gut und wurde dennoch mit Fortdauer immer besser. Beide Teams suchten ihr Heil in der Offensive. Strunz scheiterte mit einem Distanzschuss (20.), praktisch im Gegenzug parierte Orgler gegen einen Amstettener Angreifer (22.). Dann war wieder Rapid II gefragt. Wie schon beim Führungstreffer versuchte es Zimmermann mit einem Flachschuss von der Strafraumgrenze, Strunz fälschte die Kugel genau vor die Füße von Hajdari ab, doch von links scheiterte er am stark reagierenden Schlussmann (26.). Es dauerte exakt zehn Minuten, doch dann leitete Strunz mit einem Zuckerpass über die Abwehr selbst den nächsten Treffer ein. Zimmermann scheiterte noch am Tormann, behielt jedoch beim zweiten Ball die Übersicht, legte nochmals zurück und Strunz vollendete aus zehn Metern eiskalt (36.). Die zu diesem Zeitpunkt mehr als verdiente Führung war wieder hergestellt. Vor dem Pausentee spielte weiter nur unsere zweite Mannschaft. Nach einem Wunsch-Eckball vergab Velimirovic per Kopf sogar noch die große Möglichkeit auf das dritte Tor.

Mit einem Wechsel kamen die Youngsters von Rapid II aus der Kabine, Marko Dijakovic wurde von Aristot Tambwe-Kasengele ersetzt. Mit einem Schuss von Kanuric, der tückisch aufsetzend auf das Tor der Gastgeber abgegeben wurde, startete Halbzeit zwei (47.), doch dann egalisierten sich beide Mannschaften weitgehendst. Gerade als unsere zweite Mannschaft nach einem Hajdari-Schuss wieder Fahrt aufnahm, erwischten die Niederösterreicher das Momentum. Bei einer Flanke wurde Tormann Orgler vom Stürmer abgeräumt, an der zweite Stange wartete Wale Alli mussten die Kugel nur noch über die Linie drücken – 2:2 (67.). Von diesem doch etwas unerwarteten Schock erholte sich Rapid II leider kaum noch. Zu allem Überfluss kam es noch schlimmer. Ein langer Pass segelte in den Strafraum der Rapidler, Velimirovic hatte die Hand am Trikot des Stürmers und sofort pfiff der Schiedsrichter – Elfmeter und die rote Karte für unseren Abwehrchef (80.). Die Gastgeber ließen sich das nicht nehmen und gingen erstmals in Führung. Von den jungen Hütteldorfern kam nichts mehr, doch Amstetten legte doppelt nach. Frederiksen erhöhte kurz vor dem Ende auf 4:2 (86.), Schellnegger setzte dann sogar noch einen drauf (90+2.). Trotz tollen ersten 45 Minuten, war es eine zweite Halbzeit zum Vergessen für Rapid II.

Fotos: GEPA

Datenquelle: Overlyzer