SK Rapid II: Moral bewiesen

Nur drei Tage nach der Heimniederlage gegen den FAC hatte Rapid II die Möglichkeit zur Wiedergutmachung. Vorwärts Steyr war zu Gast in Hütteldorf. Die formstarken Oberösterreicher kamen mit einer ordentlichen Portion Selbstvertrauen ins Allianz Stadion, denn seit Ende des vergangenen Jahres geht es nicht nur sportlich, sondern auch tabellarisch steil bergauf. Im Vergleich zur Partie am Freitag nahm das grün-weiße Trainerteam gleich fünf Umstellung vor. Im Tor stand Laurenz Orgler. Vor ihm wurde eine Dreierkette aufgeboten, die aus Fabian Eggenfellner, Dalibor Velimirovic und Leo Querfeld bestand. An den Außenpositionen waren Adrian Hajdari und Pascal Fallmann aufgeboten. Das Trio im zentralen Mittelfeld rund um Benjamin Kanuric, Nikolas Sattlberger und Kapitän Niki Wunsch sollte für Stabilität sorgen. Im Sturmzentrum entschied sich Stefan Kulovits heute für Nici Binder und Rene Kriwak.

Rapid II startet dominant und mit viel spielerischer Kreativität in die Partie. Das Ziel, die drei Punkte in Hütteldorf zu belassen, schien von der ersten Sekunde in jedem Einzelnen verankert zu sein. Es dauerte aber erstmals zwölf Minuten, bis praktisch dann jedoch alle den Torschrei auf den Lippen hatten. Nach einem Freistoß ließ der gegnerische Tormann den Ball wieder fallen und Fabian Eggenfellner zog aus der Drehung ab. Aus kurzer Distanz brachte er die Kugel aber nicht im leeren Tor unter (12.). Rapid II drückte weiter und wurde durch Adrian Hajdari (19.) und Pascal Fallmann, der um Haaresbreite verpasste (22.), weiter gefährlich. Die Gäste gingen dann jedoch in Führung, wie das passieren konnte, wussten sie aber selbst nicht. Eggenfellner blockte eine Flanke, die mit etwas Glück nochmals Kröhn vor die Füße fiel. Er probierte es ein zweites Mal, in der Mitte schossen sich zwei Steyrer gegenseitig an und der Dritte vollendete dann – Slapstick pur, aber einmal mehr der Rückstand für unsere zweite Mannschaft (23.). Der Gegentreffer zeigte Wirkung. War blieb Rapid II viel Ballbesitz, doch die zwingenden Torgelegenheiten blieben fast bis zur Gänze in Hälfte eins aus. Erst in den Schlussminuten keimte nochmals Hoffnung auf. Niki Wunsch scheiterte per Kopf aus kurzer Distanz am herausragend reagierenden Torhüter, der den Ball wohl noch vor der Linie klären kann (39.). Sekunden später war der Keeper wieder mit den Fingerspitzen an einem Binder-Kopfball dran und verhinderte so den Einschlag (40.). Von den Gästen ging keine Gefahr mehr aus, somit lautete die Devise: Nicht aufgeben und zurückkommen in der zweiten Halbzeit!

Mit Oliver Strunz kam ein frischer Mann direkt zum Wiederanpfiff. Er ersetzte Nici Binder im Sturmzentrum. Nicht eine Runde dreht sich der Zeiger auf der Uhr bis unsere zweite Mannschaft prompt am Ausgleich rüttelte. Pascal Fallmann flankte von der rechte Seite an die zweite Fünferecke, wo Niki Wunsch das Spielgerät per Kopf auf das Tornetz legte (46.). Aber auch Steyr kam mit Schwung aus der Kabine. Mayr-Fälten zog aus der zweiten Reihe ab und traf dabei die Latte (51.). Rapid II warf von Minute zu Minute mehr nach vorne und belohnte sich schlussendlich gewissermaßen auch für den Mut. Einen Konter der Oberösterreicher konterten unsere Burschen und spielten die Überzahlsituation perfekt zu Ende. Niki Wunsch schickte Oliver Strunz, der sich nicht zwei Mal bitten ließ - 1:1-Ausgleich, der Joker hat gestochen (56.). Mit dem Ausgleich fiel die Partie ein wenig in alte Muster zurück. Die jungen Grün-Weißen spielten attraktiven Offensivfußball, Steyr zeigte sich als schwer zu durchbrechender Abwehrriegel. Dalibor Velimirovic ließ die große Möglichkeit zur Führung aus, als er aus acht Metern den Ball mit links Zentimeter am Tor vorbeischoss (67.). Mehr Zielwasser schien Christopher Kröhn getrunken zu haben. Er hämmerte die Kugel von der Sechzehnerkante ins kurze Kreuzeck - ein Traumtor (74.). Einmal mehr bewiesen die Jungs von Stefan Kulovits aber Moral. Keine Fünf Minuten später legte sich Benjamin Kanuric den Ball zurecht, brachte den Corner an die erste Stange, wo Rene Kriwak hochstieg und perfekt ins lange Eck einköpfelte (79.). Der Glaube an den Sieg war zu spüren, doch das Quäntchen Glück am heutigen Tage fehlte unserer zweiten Mannschaft. Niki Wunsch entriss sich seinem Gegenspieler, visierte das Kreuzeck an, abermals brachte der Tormann seine Hand noch an den Ball (83.). Trotz druckvollen Schlussminuten gelang kein dritter Treffer und so reichte die Aufholjagd erneut leider nur zu einem Punkt.

Fotos: GEPA

Datenquelle: Overlyzer