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24.05.2022
Rapid II, ADMIRAL 2. Liga

SK Rapid II: Mit 40 Spielern im zweiten Jahr

Nach der letztjährigen Premierensaison nahm Rapid II in der Spielzeit 2021/22 mit etwas mehr Routine, aber nach wie vor als zweitjüngste der 16 Mannschaften in der ADMIRAL 2. Liga, die Herausforderung im Profifußball zu bestehen an. Und sie glückte mit Platz 11 und 33 Punkten unter dem Strich ganz ohne große Abstiegssorgen und mit vielen grün-weißen Talenten, die im vergangenen Jahr den Sprung über die zweite Mannschaft zu den Profis geschafft haben. Insgesamt 13 Spieler feierten in der vergangenen Saison ihr Profidebüt. Einige von ihnen wie Bernhard Zimmermann (5 Bundesligatore), Martin Moormann (17 Bundesligaspiele), Niki Hedl (10 Bundesligaspiele) oder Nicolas Binder (4 Vorlagen) waren gerade in den letzten Monaten wichtige Faktoren für unsere erste Mannschaft.

Unter der Führung von Patrick Jovanovic holte Rapid II im Herbst gute 16 Punkte und beendete die Hinrunde auf Rang elf. Besonders zwei Spiele blieben aus der zum Teil erfolgreichen Hinrunde hängen. Eines davon war direkt das vertagte Auftaktspiel gegen den Bundesligabasteiger SKN St. Pölten, das unsere Talente wider Erwarten mit 2:1 für sich entscheiden konnten. „Das Spiel war sicherlich eines der Highlights in der Hinrunde. Von der ersten Sekunde an ließen wir keine Zweifel aufkommen, dass wir als Sieger vom Platz gehen. Mit vier Punkten aus den ersten beiden Spielen sind wir auch richtig gut gestartet“, resümierte Patrick Jovanovic. Der zweite Erinnerungsmoment für alle Beteiligten trug sich in der 14. Runde zu. Rapid II gelang der erste Derbysieg im Allianz Stadion. Der 2:1-Heimsieg brachte nicht nur sechs Punkte Abstand zum Stadtrivalen, sondern war tatsächlich der erste grün-weiße Erfolg im neuen Stadion. „Ein großartiger Tag für den gesamten Verein, die Jungs haben ein starkes Spiel gemacht“, so Jovanovic. Auch sein damaliger Assistenztrainer und jetziger Sportkoordinator Steffen Hofmann erinnert sich gerne daran zurück: „Ein Highlight der gesamten Saison war sicherlich der Derbysieg hier zu Hause im Stadion. Das war ein schönes Erlebnis für uns alle.“

Gemeinsam mit den Fans wurde im Herbst nach dem Derbysieg gejubelt.

Zu Trainingsbeginn im Jänner durfte die Rapid-Familie eine Legende zurück in ihren Reihen begrüßen. Nach seinem Auslandsabenteuer als Spieler, Kapitän und Trainer beim SV Sandhausen in der 2. Deutschen Bundesliga kehrte Stefan Kulovits zurück zu seinem Verein. Der 39-Jährige schlüpfte mit dem Auftakt zur Wintervorbereitung in die Rolle des Cheftrainers von Rapid II. „Der erste Tag war doch sehr besonders, wie ich das T-Shirt angezogen habe und das Rapid-Wappen war wieder drauf. Das habe ich den Jungs auch so mitgeteilt, dass ich lange weg war, aber nicht vergessen habe, um welche Werte es in diesem Verein geht“, erinnert sich der hauptverantwortliche Übungsleiter unserer zweiten Mannschaft noch heute an seine Rückkehr zurück. Patrick Jovanovic blieb dem Trainerteam in der Rolle des Assistenztrainers erhalten, Steffen Hofmann hatte fortan den Posten des Sportkoordinators inne.

Die Rückrunde hätte besser kaum starten können. Beim 3:1-Auftakt auswärts bei den Juniors OÖ glänzte unsere Offensive. Aufgrund der zahlreichen Möglichkeiten in der Partie, wäre ein höherer Erfolg zum Start ins Fußballjahr 2022 absolut drin gewesen. In der Folgewoche meisterte Rapid II auch die Heimpremiere von Stefan Kulovits. Der 3:2-Heimsieg über den SV Horn ließen die letzten kleinen Abstiegssorgen ein für alle Mal verschwinden. Noch besser wurde es im dritten Frühjahrsspiel, denn auch das konnte gewonnen werden. Ein 2:1-Sieg in Kapfenberg spülte unsere Talente auf Rang 10. Besonders im Formhoch zu dieser Zeit war Benjamin Kanuric, der fünf Mal in den ersten drei Partien im Frühjahr traf.

Mit drei Siegen hatten wir einen sehr guten Start in die Rückrunde. Dann habe ich aber natürlich auch die Herausforderungen der Arbeit mit einer jungen Mannschaft kennen gelernt, Konstanz und Fluktuation der Spieler ließen uns zwar Woche für Woche gute Leistungen zeigen, leider haben wir aber nicht konstant Ergebnisse geliefert“, zeigte sich Stefan Kulovits zwar vom Start zufrieden, sprach aber die Schwerpunkte an, mit denen unsere jungen Hütteldorfer auch heuer wieder zu kämpfen hatten. Es folgten ganze zehn Spiele ohne Sieg. Immerhin fünf Punkte holte Rapid II jedoch in dieser schweren Saisonphase im Frühling. Dabei glänzten die Grün-Weißen beispielsweise in Lustenau, als sie den Meister und Bundesligaaufsteiger 89 Minuten forderten und zum Teil dominierten. Ein Last-Minute-Treffer von Cham kostete aber die drei Punkte. In den folgenden beiden Runden bewiesen unsere Talente Moral und holten sowohl gegen Liefering als auch gegen den GAK einen 0:2-Rückstand auf und belohnten sich für zwei gute Auftritte jeweils mit einem Punkt. Im Anschluss war die große Rotation auch im Hinblick auf die Profimannschaft spürbar. Die eine oder andere knappe Niederlage wie beispielsweise in Innsbruck oder Dornbirn führt Steffen Hofmann auch darauf zurück: „Die zweite Mannschaft steht zwischen der Akademie und den Profis, da weiß man auch oft am Vortag noch nicht genau, wer tatsächlich spielen darf.“ Stefan Kulovits ergänzt: „Das sind die gewissen Herausforderungen, auf die wir bestmöglich vorbereitet sein wollen und wo es dann auch Flexibilität bedarf.“

Besonders in den letzten Wochen jubelte Benjamin Kanuric über Tore und Vorlagen.

Doch auch die kleinen Rückschläge steckte unsere zweite Mannschaft gekonnt weg und zeigte im Saisonfinish nochmals groß auf. Diesmal konnten die guten Leistungen auch in Punkte umgemünzt werden. In der vorletzten Runde waren wir im kleinen Derby in Favoriten zu Gast. Der Stadtrivale war auf Revanche aus, doch die gelang nicht. Ein Doppelpack von Rene Kriwak sowie ein Premierentreffer in der 2. Liga von Nicolas Sattlberger führten zu einem spektakulären 3:3. Mit vier Punkten aus zwei Duellen untermauerten die Grün-Weißen, wer die Nummer 1 in Wien ist. Im Saisonfinale gastierte der SKU Amstetten in Hütteldorf. Für die Niederösterreicher ging es noch um Platz drei, doch der Favorit holte sich eine 5:2-Klatsche. Abermals schnürte Rene Kriwak einen Doppelpack, auch Tobi Hedl traf zwei Mal und Enes Tepecik erzielte wohl eines der schönsten Tore der Saison (Video am Ende des Artikels). Steffen Hofmann resümiert mit einem Lächeln im Gesicht: „Das 5:2 gegen Amstetten zum Abschluss war ein richtig gutes Spiel und ein absolutes Saisonhighlight. Dabei haben wir schon vorrangig Spieler auflaufen lassen, die vermehrt im nächsten Jahr zum Einsatz kommen werden.“ Insgesamt sorgten 21 (!) verschiedene Torschützen in dieser Spielzeit für 45 Tore unserer zweiten Mannschaft. Mit zehn Scorerpunkten im Frühjahr wusste vor allem Benjamin Kanuric zu überzeugen. Auch Winterneuzugang Rene Kriwak weist mit acht Treffern in 13 Partien eine gute Bilanz auf.

„Wir haben das Glück viele richtig gute Jungs bei uns zu haben. Der elfte Platz heuer ist sicher nicht das Maximum, was wir hätten erreichen können mit unserer Qualität. Manchmal zahlt man einfach ein wenig Lehrgeld, wenn Woche für Woche lauter ganz junge Spieler am Platz stehen. Genau dafür ist aber eine zweite Mannschaft da, die Jungs sollen sich entwickeln können und ihre nächsten Schritte machen, um bei den Profis schon ein Stückweit vorbereitet zu sein.“ Mit diesen Schlussworten unseres Sportkoordinators Steffen Hofmann darf jetzt schon mit Vorfreude auf zahlreiche Talente, die auch in der kommenden Saison unter Ferdinand Feldhofer debütieren könnten, geblickt werden. Das macht Vorfreude auf die kommende Spielzeit! 

Fotos: Red Ring Shots & GEPA

Der Saisonrückblick mit Steffen Hofmann

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Die schönsten Saisontore von Rapid II

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