1:2 im 337. Wiener Derby
9. Oktober 2022, 17:00 Uhr, Wien Hütteldorf. 26.000 Fans waren bei strahlendem Sonnenschein nach Hütteldorf gepilgert, um das 337. Wiener Derby in der 11. Runde der ADMIRAL Bundesliga live mitzuerleben. Die positive Anspannung und enorme Vorfreude waren bereits in der ganzen Woche zu spüren, das Ziel war unumstritten klar. Unser heutiger Kapitän Guido Burgstaller hatte es bereits im Vorfeld der Partie auf den Punkt gebracht: In so einem Spiel zählt nur der Derbysieg und den wollten wir unbedingt einfahren. Doch der Spielverlauf machte dem so wichtigen Vorhaben einen schmerzhaften Strich durch die Rechnung.
Unsere Mannschaft war zu Beginn bissig, kämpfte sich in der 3. Minute an der Abwehr vorbei, Marco Grülls Stanglpass wurde jedoch noch zur Ecke geklärt. Die Gäste nutzten im Gegenzug den ersten offensiven Vorstoß und gingen rasch mit 0:1 in Führung (4.). Der Schock des frühen Gegentreffers saß tief, zehn Minuten später hatte Ferdy Druijf den hundertprozentigen Ausgleich am Fuß, nach passgenauer Flanke von Jonas Auer scheiterte unsere Nummer 38 allerdings im letzten Moment am Torhüter (14.). Mit dem nächsten Atemzug versuchte es Berni Zimmermann, rollte den Ball jedoch direkt in die Hände des Keepers (15.). Und es kam noch bitterer: Nach vermeintlichem Foul im Strafraum gab es Elfmeter für den Stadtrivalen, der zum 0:2 verwertet wurde (16.). Wir fanden nach den zwei Toren nicht richtig in die Partie, erst in der 38. Minute setzte Marco Grüll den zweiten Ball nach einem Freistoß über die Latte. Nach einem Zusammenprall musste dann auch noch Roman Kerschbaum mit einer Platzwunde am Kopf versorgt werden, konnte jedoch nach kurzer Behandlungspause weiterspielen (39.). Nur knapp zwei Minuten später bewies Niki Hedl Nerven und parierte stark im 1:1 (42.). Offensiv konnten wir leider keine Akzente mehr setzen, mit dem Rückstand ging es in die Pause.
Cheftrainer Ferdinand Feldhofer reagierte, brachte mit Patrick Greil und Max Hofmann statt Aleksa Pejic und Michael Sollbauer frischen Wind. Die Minuten nach Wiederanpfiff hatten es in sich, in den ersten fünf Minuten nach der Pause gab es gleich drei gelbe Karten für den Stadtrivalen. Gleich drei Tormöglichkeiten hatte dann Ferdy Druijf, der zuerst per zu zentralem Kopfball am Keeper scheiterte (54.), dann erneut einen Kopfball in die Hände des Schlussmanns beförderte (55.) und schließlich einen Weitschuss um Zentimeter übers Tor setzte (57.). Unsere Mannschaft war nun definitiv besser im Spiel, auch Marco Grüll versuchte es mit einem satten Volleyschuss, wieder war jedoch der Keeper der Gäste rechtzeitig dran (60.). In der 63. Minute kam Thorsten Schick für Martin Koscelnik aufs Grün (63.). Brenzlig wurde es dann nach einer unklaren Situation im gegnerischen Strafraum, nach längerem VAR-Check entschied sich Schiedsrichter Schüttengruber allerdings gegen einen Elfmeter für unsere Mannschaft (67.). Die Emotionen schaukelten sich hoch, die Gäste stoppten unseren Offensivdrang mit zahlreichen Fouls. Kurz vor der Rapidviertelstunde wäre der so wichtige Anschlusstreffer fast gefallen, Marco Grüll hämmerte einen wuchtigen Freistoß knapp über die Querlatte (74.). Um frische Kräfte in der Offensive zu bringen kamen auch noch Christoph Knasmüllner statt Roman Kerschbaum (79.) sowie Ante Bajic für Berni Zimmermann (84.) aufs Feld. Und die neue Energie zeigte Wirkung: Ante Bajic stand im Strafraum genau richtig, behauptete den zweiten Ball nach einer Flanke und brachte die Kugel im langen Eck unter – 1:2 (91.). Christoph Knasmüllner versuchte sein Glück auch noch per Kopf, brachte den Ball jedoch nicht am Verteidiger vorbei (92.). Somit mussten wir uns nach 96 Minuten mit 1:2 geschlagen geben.
Das tut weh, hätten wir uns alle doch deutlich mehr von dieser Partie erwartet. Nun wartet am kommenden Samstag ein Gastspiel bei der SV Ried. Kopf hoch, Rapidlerinnen und Rapidler.
Fotos: GEPA
ADMIRAL Bundesliga | 11. Runde | Allianz Stadion
Tore: Bajic (91.); Huskovic (4.), Fitz (16./E.)
Start-11: Hedl; Auer, Sollbauer (46. Hofmann), Querfeld, Koscelnik (63. Schick); Pejic (46. Greil), Kerschbaum (79. Knasmüllner); Grüll, Burgstaller ©, Zimmermann (84. Bajic); Druijf
Ersatz: Gartler, Knasmüllner, Schick, Hofmann, Greil, Moormann, Bajic