Mit Erdwärme und LED – Hacker übergibt Trainingsplätze des Happel-Stadions an Rapid und Wiener Fußballverband
Erdbohrungen mit 40 km Länge – Montage der Photovoltaikanlage beginnt nach ÖFB-Match gegen Slowenien
Die Realisierung des ersten emissionsneutralen Stadions in Europa schreitet weiter voran: Auf den erneuerten Trainingsplätzen des Ernst-Happel-Stadions wird wieder gekickt. Darunter wurde in den vergangenen Monaten eine der größten Erdwärmeanlagen Wiens errichtet und die Lichtanlage auf LED umgestellt. Sportstadtrat Peter Hacker übergab das Trainingsgelände am Montag den Sportler:innen des SK Rapid und des Wiener Fußballverbandes.
Im November 2023 beschloss der Wiener Gemeinderat einstimmig, das Happel-Stadion zu einer emissionsneutralen Sportstätte weiterzuentwickeln. Erreicht wird das durch eine Solaranlage auf dem denkmalgeschützten Dach und Wärme aus erneuerbaren Energiequellen. Dafür wurden unter den Naturrasenplätzen 270 Erdsonden mit einer Tiefe von 150 Metern errichtet – Bohrungen mit einer Gesamtlänge von über 40 Kilometern. Gemeinsam mit den Erdkollektoren unter den Kunstrasenplätzen und Wärmepumpen wird eine Jahresenergiemenge von bis zu 9.700 MWh erzeugt, was dem Energiebedarf von mehr als 900 Wiener Haushalten entspricht.
Nach den geothermischen Arbeiten wurden die Trainingsplätze neu errichtet und so angeordnet, dass den Sportler:innen nunmehr sechs Plätze mit der internationalen Wettkampfgröße von 105 x 68 Metern zur Verfügung stehen. Bei den Kunstrasenplätzen wurde für die Leistungszentren des Wiener Fußballverbandes und des SK Rapid der „Ferrari unter den Kunstrasenplätzen“ verlegt – ein unverfüllter Kunstrasen mit drei verschiedenen Garntypen und 670.000 Halmen pro Quadratmeter.
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„Das neue Trainingsgelände zeigt die hohen Maßstäbe, die wir bei der Erneuerung der Wiener Sportstätten ansetzen. Dank Erdwärme und Photovoltaik wird mehr Energie erzeugt als das Stadion verbraucht. Diesen effizienten Einsatz von Energie verbinden wir mit einer erstklassigen sportlichen Ausstattung, die vor allem den jungen Fußballerinnen und Fußballern hier ab sofort zur Verfügung stehen wird“, so Sportstadtrat Peter Hacker.
Alexander Wrabetz, Präsident des SK Rapid, ergänzt: „Diese umfassende Verbesserung der Infrastruktur ist für uns immens wertvoll. Vor allem unser Nachwuchs profitiert davon und wir freuen uns, dass wir nach der Erneuerung der Fußballplätze nun ideale Bedingungen direkt neben dem Ernst-Happel-Stadion und unserem Körner Trainingszentrum vorfinden. Zudem passen die Nutzung von Erdwärme und die Umstellung auf LED-Beleuchtung perfekt zu unserer eigenen Nachhaltigkeitsphilosophie. Auch im Allianz Stadion wird in der Winterpause das Flutlicht diesbezüglich umgerüstet. Ich möchte im Namen unseres Klubs sowie persönlich allen Verantwortungsträgern der Stadt Wien für die gute Zusammenarbeit und die höchst professionelle Umsetzung der Arbeiten danken.“
„Das Ernst-Happel-Stadion und seine umliegenden Anlagen werden in Bälde als eine emissionsneutrale Sportstätte eröffnet werden. Dazu gratuliere ich dem Wiener Sportstadtrat Peter Hacker. Das Projekt zeigt auch die hohe Anerkennung für den Sport in Wien. Die Nachwuchstalente unseres Verbands und die Rapid-Akteure werden zweifelsohne von den seitens der Stadt Wien während der letzten Jahre getätigten infrastrukturellen Maßnahmen profitieren“, sagt WFV-Präsident Robert Sedlacek.
Zudem wurden alle Flutlichtanlagen und die Gehwegbeleuchtung erneuert und durch LED ersetzt. Der Strom dafür kommt künftig aus der PV-Anlage des Stadiondachs. Von den elf Plätzen sind neun trainingsbereit, zwei stehen kurz vor der Fertigstellung und werden in den nächsten Wochen dem Sport übergeben.
Die Errichtung einer der größten Photovoltaikanlagen Wiens geht derweil in die nächste Etappe: Die Beschichtung des Stadiondaches ist abgeschlossen. Unmittelbar nach dem Länderspiel der ÖFB-Auswahl gegen Slowenien am 17. November wird mit der Montage der Module begonnen, die rund ein Jahr in Anspruch nehmen wird. Parallel dazu werden die Planungen für die neue Technikzentrale mit den Wärmepumpen abgeschlossen.
Fotos: SK Rapid | Widner