Ernüchterndes 1:1 in St. Pölten
Richard Strebinger war erkrankt in Wien geblieben, statt ihm rückte der junge Zsolt Ratkai, Tormann bei SK Rapid II, in den Kader für das Spiel in St. Pölten. In diesem stand auch wieder Thomas Murg nach seiner hartnäckigen Verletzung. Nicht nur das Wetter war bestens, sondern auch der neu verlegte Rasen in der NV-Arena. Und Rapid: Positiv gestimmt den ersten Sieg im Frühjahr holen, auch um Selbstvertrauen für den Cup am Mittwoch zu holen.
Der erste Angriff war aufseiten der Gastgeber zu finden, eingeleitet von einem alten Bekannten: Ümit Kormaz, seit Winter im Dienster der St. Pöltener, legte nach einem Lauf an der Seite zurück auf Thürauer, dessen scharfe Direktabnahme knapp über unser Gehäuse ging (8.). Rapid antwortete, aber bei der ersten Schusschance stand Schiedsrichter Harkam im Mittelpunkt, weil im Weg und blockte unfreiwillig ab (10.). Es ging nun auf beiden Seiten hin- und her in einer offenen, schnellen Partie: Der Gegner kam über Dieng, der seinen Antritt mit einem Schuss neben das Tor von Tobias Knoflach setzte (14.). Wieder meldeten wir uns retour, als sich Mario Pavelic den Ball am Sechzehner stark erkämpfte und dann mit einem Schuss aufs kurze Eck Goalie Riegler prüfte (19.).
Ein Tor lag hier in der frühsommerlichen Luft, und es stellte sich ein. Joelinton mit einem satten Schuss ins lange Eck, zum 1:0, die Mehrheit der Fans im Stadion, allesamt Rapid-Fans, jubelte (22.)! War das der Befreiungsschlag? Es blieb jedenfalls abwechslungsreich, denn nach einem Eckball und der daraus resultierenden Kopfballverlängerung rutschte Perchtold am Ball vorbei - durchatmen, Rapidler (29.). Im Gegenzug waren wir wieder an der Reihe durch gute Möglichkeiten: Joelinton prüfte erneut Schlussmann Riegler (30.). Dann lenkte der Tormann der Gastgeber einen Freistoß von Steffen Hofmann über die Latte (32.). Ehe der Kapitän auf Stefan Schwab ablegte, dessen platzierter Schuss aber erneut von Riegler zur Ecke geklärt wurde (35.).
Wir waren hier einem zweiten Treffer wirklich sehr nahe! Noch vor der Pause kam Max Wöber für Max Hofmann, der angeschlagen vom Platz musste (37.). Und als wir dachten, mit der Führung geht es in die Pause, passierte es: Freistoß von St. Pölten, Huber schraubte sich hoch und köpfelte unbedrängt zum Ausgleich ins Eck (45.).
In der zweiten Hälfte verstärkte sich vor allem der Kampf, es blieb hitzig. Unser Block West unterstützte die Mannschaft weiterhin gewohnt intensiv (in der ersten Halbzeit gab es ein "Kämpfen, Sergej"-Spruchband für die an ALS erkrankte Rapid-Legende Sergej Mandreko). An konkreten Chancen mangelte es aber auf beiden Seiten, das Match konnte nicht an das schnelle Geschehen der ersten 45 Minuten anschließen.
In der Schlussphase gab es aufseiten der Gastgeber eine Riesenchance, als Hartl im Strafraum irgendwie zum Schuss, dieser riss ab und ging an die Außenstange (87.). Ein Weitschuss von Szanto ging indes zu zentral und schwach auf das gegnerische Tor (90.). Es blieb beim 1:1, mit dem sich die Mannschaften vor 7600 Anhängern trennten.
(gub)
tipico Bundesliga, 27. Runde
St. Pölten - SK Rapid 1:1 (1:1)
NV Arena, 7.627 Zuschauer, SR Harkam
Torfolge: 0:1 Joelinton (22.), 1:1 Huber (45.);
St. Pölten: Riegler - Stec, Huber, Diallo, Mehremic - Ambichl, Perchtold (86./Martic)- Korkmaz (61./Schütz), Thürauer (79./Hartl), Dieng - Doumbouya;
SK Rapid: Knoflach - Dibon, Sonnleitner, M. Hofmann (37./Wöber) - Pavelic (73./Auer), Szanto, S. Hofmann (68./Murg), Schwab, Schrammel - Kvilitaia, Joelinton;
Gelbe Karten: Doumbouya, Korkmaz, Riegler; M. Hofmann, Pavelic