„Ein jeder muss sich bewusst sein, um was es jetzt geht“
skrapid.at: Im Herbst des vergangenen Jahres hast du dich nach langen Hüftbeschwerden für eine Operation entschieden. Knapp sechs Monate später: wie ergeht es dir dieser Tage und wie ist der Heilungsprozess bisher verlaufen?
Maxi Hofmann: Mir geht es aktuell sehr gut, der Heilungsprozess läuft deutlich besser voran als zuerst gedacht, genauso fühlt es sich auch körperlich für mich an. Ich bin absolut im Zeitplan der Reha, wenn nicht sogar etwas voraus, umso wichtiger ist es aber auch zum Ende hin noch die Geduld zu bewahren und nicht zu früh wieder einzusteigen.
War der operative Eingriff letztendlich unumgänglich, um in der Zukunft beschwerdefrei auflaufen zu können?
Die Hüftprobleme haben mich nun schon einige Jahre in meiner Karriere verfolgt. Eine Zeit lang konnte ich mit den Beschwerden auch gut umgehen, sodass die Trainingseinheiten und Spiele keine Probleme für mich waren. Im Herbst kam allerdings der Punkt, wo die Schmerzen zu stark wurden und für mich auch nicht mehr tragbaren waren, somit hätte alles andere auch keinen Sinn gemacht, daher war die Operation schlussendlich der einzige Ausweg für mich.
Im Wintertrainingslager sowie die letzten Wochen hast du gemeinsam mit Physiotherapeut Wojtek Burzec individuell sehr intensiv gearbeitet. Wie lautet der Status-Quo?
Ich habe ein sehr enges und freundschaftliches Verhältnis zum Wojti. Er war damals schon in der Jugend bei Rapid der Physiotherapeut von meiner Mannschaft, daher kennen wir uns auch schon viele Jahre. Ich würde sogar behaupten, dass er meinen Körper besser kennt als ich selbst (schmunzelt). Natürlich vereinfachen all diese Dinge auch die Zusammenarbeit in der Reha. An dieser Stelle möchte ich ihm sowie dem ganzen medizinischen Team beim SK Rapid für all die Unterstützung und die vielen Stunden, die sie für mich aufgewendet haben, bedanken. Aktuell ist es so, dass ich schon vereinzelt Teile des Mannschaftstrainings absolvieren darf und so Schritt für Schritt wieder herangeführt werde.
Bedeutet im Umkehrschluss, dass du dich nun im letzten Stadium des Reha-Prozesses befindest und die finalen letzten Prozent nun durch das Mannschaftstraining erreicht werden sollen?
Das wäre der Plan, wenngleich ich nichts überstürzen möchte. Sprich, ob eine Woche früher oder später ist bei so einer langen Ausfallszeit dann auch nebensächlich. In erster Linie ist es wichtig, dass ich keine Beschwerden mehr habe, die Hüfte voll mitmacht und ich körperlich wieder zu 100% fit werde.
Als rekonvaleszenter Spieler gibt man bekanntlich ungern Prognosen über ein mögliches Comeback ab, da der Faktor Zeitdruck oftmals kontraproduktiv ist. Nichtsdestotrotz, wenn alles weiterhin nach Plan verläuft, ist ein Comeback in der Meistergruppe realistisch?
Ich bin sehr optimistisch, dass sich in dieser Saison vielleicht noch der ein oder andere Einsatz ausgehen könnte. Aber all das wird erst konkret bzw. macht erst dann einen Sinn, wenn ich eben wieder bei meiner vollen Leistungsfähigkeit bin und der Mannschaft somit auch sportlich helfen kann. Aber natürlich trainiert es sich tagtäglich leichter, wenn das Ziel greifbar ist.
Bleiben wir beim Sportlichen: Was ist in dieser Meisterschaftssaison nach der Tabellen- und Punktehalbierung für uns möglich?
Wir müssen vom ersten Spiel an voll da sein, in allen Belangen. Die Derbyniederlage schmerzt nach wie vor unglaublich. Jetzt müssen wir noch enger zusammenrücken und dafür sorgen, dass wir dieses Gefühl in dieser Saison nicht noch einmal erleben. Umso wichtiger sind somit die zwei Duelle gegen den Kontrahenten aus Favoriten. In der Meistergruppe wartet jedes Wochenende ein Topspiel, dessen sind wir uns alle bewusst, ebenso wie der Tatsache, dass wenn wir in einen Lauf kommen, es sehr schnell nach oben gehen kann in der Tabelle. Da wollen wir hin und das ist auch unser Ziel. Wir haben es selbst in der Hand, die Saison noch zu einer guten und erfolgreichen zu machen.
Du hast es angesprochen, Woche für Woche kommt es zu einem Spitzenspiel – wie geht man als Spieler an die Sache heran?
Genau gleich wie im Grunddurchgang, wir blicken von Spiel zu Spiel. Das mag vielleicht sehr banal klingen, aber das nächste Spiel ist immer das wichtigste. Wir sind jetzt in jener Saisonphase, in der es um das Eingemachte geht. Wir müssen jetzt einfach jedes Wochenende performen, die notwendigen Punkte dazu einfahren, dann kommt der Rest von allein. Es muss jedem einzelnen bewusst sein, dass in dieser Saison noch einiges möglich ist und wir jetzt zehn Endspiele haben, in denen ein jeder sein Herz auf dem Platz lassen muss.
Neben der Bundesliga wartet Anfang April noch ein weiteres ganz wichtiges Spiel auf uns. Es geht im UNIQA ÖFB-Cup um den Finaleinzug.
Absolut. Ein echtes Highlight-Spiel für uns. Cup-Halbfinale an einem Mittwochabend unter den Flutlichtern in Hütteldorf, besser geht es nicht. Wir wollen nach 2017 und 2019 wieder das Cup-Finale erreichen und dann die Chance nutzen, um heuer für ein anderes Ende zu sorgen. Nach all den Vorkommnissen im Herbst mit dem Qualifikationsaus gegen Vaduz, haben wir in dieser Saison nach wie vor die Chance für großes zu sorgen. Das wollen wir als Mannschaft für den Verein aber insbesondere für unsere Fans auch erreichen.
Welche Schlagzeilen sollen nach dem 32. Spieltag über den SK Rapid zu lesen sein?
Die Aufgabe überlasse ich euch bzw. den JournalistInnen in Österreich. Wir werden alles dafür geben, dass es ausschließlich positive sind und wir am Ende der Saison wahrlich einen Grund zum Feiern haben. Wenn uns das gelingt, hätten wir eine anfänglich katastrophale Saison zum positiven gewendet. All das ist aber noch Zukunftsmusik, jetzt gilt es die Länderspielpause so zu nutzen, dass wir beim Auftaktspiel in Graz überraschen können.
Fotos: Red Ring Shots