Wien - Was für ein Fußballfest im Rückspiel der UEFA-Cup-Qualifikation gegen Dinamo Tiflis! Mit einer wahren Glanzvorstellung spielte Rapid den Gegner in Grund und Boden und löste mit einem 5:0-Kantersieg das Ticket für die Hauptrunde. Nach dem 3:0 im Hinspiel auswärts in Georgien preschen die Hütteldorfer mit einem sensationellen Gesamtscore von 8:0 in die nächste Runde. Von Beginn an lief alles nach dem Geschmack der 12.600 Zuschauer, die trotz des klaren Hinspielergebnisses ihrer Mannschaft die Treue hielten und im Stadion Augenzeugen einer wahren Demonstration wurden. Bereits in den ersten Minuten drückte Rapid den Gegner in die eigene Hälfte zurück und kam zu guten Torgelegenheiten. Bazina und Bilic scheiterten nach schön herausgespielten Aktionen. In dieser Tonart ging es weiter. Rapid nahm das Heft in die Hand und ließ Dinamo Tiflis nicht den Funken einer Chance. Die Georgier agierten total verunsichert und kamen kaum über die Mittellinie hinaus. Rapid stand gut und machte die Räume eng. Das vorgetragene Pressing war nicht nach dem Geschmack der Georgier. Einzig das erste Tor wollte einfach nicht gelingen. So viele Torchancen fand man schon ewig in keinem Bewerbsspiel mehr vor, der Torerfolg ließ aber bis zur 31. Minute auf sich warten. Nach perfektem Zuspiel von Boskovic lässt der quirrlige Kroate den Schlußmann der Gäste stehen und schiebt unbedrängt zum 1:0 ein. Zu diesem Zeitpunkt eine mehr als verdiente Führung für die Pacult-Elf. Obwohl man mit einer leicht veränderten Mannschaft in die Begegnung ging, Dober ersetzte den gesperrten Thonhofer, Martin Hiden spielte in der Innenverteidigung für Tokic und Bilic ersetzte im Angriff Fabiano, änderte dies nichts am Spielfluß der vergangenen Wochen. Vor der Pause ging jedoch kein weiterer Treffer mehr auf das Konto der Grün-Weißen. Trotz allem konnte man mit dem souveränen Auftreten und der 1:0-Führung im Rücken relaxt in die zweite Halbzeit gehen. Nach Wiederanpfiff versuchten sich erstmals die Gäste, rannten jedoch glücklos an ohne nennenswerte Chancen vorzufinden. Die Aufbäumungsversuche von Tiflis dauerten nur wenige Minuten, ehe Rapid wieder die alleinige Kontrolle übernahm und eiskalt zuschlug.55 Minuten waren gespielt als Mate Bilic den Torreigen fortsetzte. Nach perfektem Zuspiel von Kavlak in den Lauf von Steffen Hofmann, präsentiert sich der Regisseur uneigennützig und legt ab auf den freistehenden Bilic, der ohne Probleme nur mehr einschieben braucht. 2:0.Sorgen über einen gefährdeten Aufstieg brauchte man sich ab diesem Zeitpunkt nicht mehr zu machen. Im Gegenteil. Rapid zog ein wahres Powerplay auf ohne dem Gegner eine Chance zu ermöglichen. Aus einer gefestigten Abwehr heraus, konnten die Kreativspieler ihres Amtes walten. Wieder ist es Kavlak, der diesmal Hoffer mustergültig einsitzt. Der Schuss des U20-Helden reißt ab, wird jedoch zur optimalen Vorlage für Hofmann (60.), der sich bedankt und ungehindert einschießt. 3:0Die Maschinerie der Wiener war nicht zu stoppen. Nach Querpass von Hoffer sprintet Kavlak in den Pass und versenkt den Ball zum 4:0 (75.) Doch es kam noch besser! In der 77. Minute wurde den Hütteldorfern, nach angeblichem Foul an Hoffer, sogar ein Elfergeschenk auf dem silbernen Tablett serviert. Hofmann bedankte sich abermals, trat an und versenkt das runde Leder unhaltbar und gegen die Laufrichtung des Tiflis-Keepers im Netz (77.). 5:0!Wahnsinn! Noch wenige Minuten zuvor fanden die Gäste ihre ersten Chancen vor. Auch ein geschenkter Elfmeter für die Gäste in der Nachspielzeit konnte die gute Laune nicht bremsen. Tiflis probierte sich im Panenka-Stil mit einem Lupfer, Payer blieb aufmerksam und verhinderte einen Ehrentreffer der Georgier.Rapid bewahrte die Ruhe und beendete das Spiel mit einem Kantersieg. In dieser Verfassung ist der Pacult-Elf alles zuzutrauen. Die Auslosung für die Hauptrunde des UEFA-Cups steht kurz bevor. Und wer weiß? Vielleicht wird Rapid ein Losglück zuteil und wir dürfen in wenigen Wochen den Einzug in die Gruppenphase feiern. Sensationell! An diesem Abend gegen Tiflis passte alles zusammen. Und jeder der anwesend war, wird sich noch lange an dieses denkwürdige Spiel erinnern. (ak)SpielplanLiveticker zum NachlesenDiashow
28.07.2015