Das Tor von Markus Heikkinen zum 1:1-Ausgleich in Innsbruck war nicht nur wichtiger Natur, es war zudem auch der 17. Rapid-Treffer in dieser Saison, der in den letzten 15 Spielminuten fiel. Weil unserer Mannschaft somit fast jedes dritte erzielte Tor in dieser Zeitspanne gelingt, kann man mit Recht behaupten: Der Mythos der Rapid-Viertelstunde lebt!Branko Boskovic und Steffen Hofmann machten schon im ersten Meisterschaftsspiel der Saison deutlich, welche Zeitspanne in den Spielen Rapids von äußerster Relevanz sein würde. Gegen Innsbruck stand es bis zur 81. Minute  1:1 – dann traf der Montenegriner, kurz vor Ende dann Hofmann. Es war ein letzter Kraftakt, der das Spiel noch zu drehte. Fakt ist seither, dass Tore in der Rapid-Viertelstunde ein imposantes Comeback feierten. Etwa ein Drittel (12) der bisher erzielten Tore (35) in der Meisterschaft erzielte unsere Mannschaft während der berühmt wie berüchtigten „Rapid-Viertelstunde“. Selbige Bilanz gibt es bei den UI- und UEFA-Cup-Spielen: Rapid traf gegen Bratislava, Kazan und Co. 15 Mal, und genau fünf Treffer fielen in den letzten 15 Minuten – also wieder ein Drittel. Es ist der Kraftakt, der noch einmal in die Glieder und Muskeln fährt, wenn die ersten Zuschauer die Hände zusammen schlagen, der Adrenalinstoß, der noch einmal für einen freien Kopf sorgt, wenn plötzlich das ganze Stadion durch das rythmische Klatschen vibriert. Seit etwa 1919 wird die obligate Viertelstunde eingeklatscht und sorgt immer wieder für Wenden des Spiels zugunsten Rapids. Etwa in Runde 8 in Ried, als Hofmann mit einem Weitschuss die Viertelstunde einleitete (76. Minute), Bilic am Ende den Sack zum 3:0 zumachte. Bis zur 75. Minute war es noch 1:0 für unsere Elf gestanden, war also noch alles offen. Oder im Heimspiel gegen Rubin Kazan, wo Mate Bilic per Elfmeter zum erlösenden 2:1 traf (81.), ehe erneut Hofmann mit dem 3:1 für einen Bruch aller euphorischen Dämme sorgte (93.). Oder die jeweiligen Ausgleichstore von Hiden und Heikkinen bei zwei 1:1-Remis in Tirol, der Traumfreistoß von Hofmann in Brüssel gegen Anderlecht – die Rapid-Viertelstunde setzte auch heuer wieder enorme Kräfte in der Mannschaft frei. Kleiner Wermutstropfen: In der letzten Zeit kassierte man jedoch wieder einige unnötige Gegentore in ebenjener Schlussphase. Doch auch hier kann man dem Ganzen etwas Positives abgewinnen was gibt es schließlich Schöneres, als ein Gegentor in der Schlussphase, das Rapid kurz darauf, als niemand mehr damit rechnet, mit einem weiteren Treffer egalisiert – die Jubelschreie sind wohl noch weit außerhalb Wiens zu hören.Torschützen zur oder in der Rapid-Viertelstunde:Meisterschaft: Boskovic, Hofmann (je 3), Bilic, Heikkinen, Hiden, Hoffer, Katzer, Patocka (je 1) = 12 aus 35 erzielten Toren.UI-/UEFA-Cup: Hofmann (3), Bilic, Kavlak (je 1) = 5 aus 15 erzielten Toren im Bewerb.(gub) 
28.07.2015