Vor dem Wiener Derby am Sonntag spricht Steffen Hofmann mit skrapid.at über das brisante Stadtduell, die Gedanken vor dem Spiel und seine Derby-Erinnerungen. Skrapid.at: Steffen, wer ist am Sonntag Favorit? Steffen Hofmann: Wir spielen im Horr-Stadion und die Austria ist Tabellen-Erster, da wäre es vermessen zu sagen, dass wir der Favorit sind. Unser Ziel ist aber, den Punkteabstand zu verkürzen. Sind die Spieler des Gegners müde? Immerhin waren sechs davon beim Österreichischen Nationalteam?Ja, vielleicht sind sie müde. Das könnte man dann als Ausrede verwenden, wenn wir den Ton angeben. Ich glaube aber, dass sie durch die Team-Einsätze eher motiviert wurden und auch am Sonntag aufs Gas steigen. Worauf muss Rapid aufpassen?Da gibt es ein paar Dinge…wichtiger ist aber, dass wir auf uns schauen, und nicht, was der Gegner macht. Wenn wir unser System aufziehen können und diszipliniert spielen, ist ein gutes Ergebnis sicher möglich.Beschreibe bitte, was in dir so am Tag des Derbys vorgeht. Wann setzt das Kribbeln ein? Das Derby ist immer etwas Besonderes. Die Gedanken ans Spiel sind schon viel früher da, als bei anderen Partien. Die Spannung baut sich langsam in einem auf, der Höhepunkt ist da sicher unmittelbar vor dem Anpfiff. Ich bin schon sehr aufgeladen und euphorisch. Natürlich auch bei anderen Spielen – aber beim Derby ist immer ein bissel mehr da. Wenn man schon einige Derbys gespielt hat – nimmt dann die Brisanz für einen Spieler ab? Im Vergleich zu einem völligen Derby-Neuling, etwa?Nein, das kann ich nicht behaupten. Im Gegenteil: Als ich mein erstes Derby spielte, da war ich noch lange nicht so emotional aufgeheizt, wie ich es später wurde. Damals wusste ich eben noch nicht wirklich, welchen Stellenwert dieses besondere Aufeinandertreffen in der Stadt hat. Was ist deine schönste bzw. schlimmste Derby-Erinnerung? Das war sicher der 2:0-Sieg am Verteilerkreis (Anmerkung: Saison 2005/06), wo wir nach so langer Zeit endlich wieder gewonnen haben.  Das war unbeschreiblich. Zugleich war dieses Spiel auch mein schlimmstes Derby-Erlebnis: Das Spiel stand zu Beginn kurz vor dem Abbruch – schlimm für uns, wir wollten unbedingt spielen und es dem Gegner zeigen. (gub)
28.07.2015