Mitten in die grün-weiße Hochstimmung, mitten in diesen kollektiven, nachwirkenden Jubel nach dem grandiosen 7:0-Sieg in Salzburg, kommt nun Wacker Innsbruck. Ein Heimspiel vor einer tollen Kulisse, angetrieben von begeisterten Rapid-Fans, der Tabellenführer gegen den –Letzten. Eine klare Sache, möchte man meinen. Aber wie jeder weiß, ist die Papierform eine andere, als die auf dem Rasen, und angeschlagene Gegner sind oft die Gefährlichsten. Dass Rapid die Innsbrucker unterschätzen könnte, das verneinte Trainer Peter Pacult unmittelbar nach dem Spiel am Sonntag: „Ich werde schon dafür sorgen, dass jeder mit dem nötigen Ernst auf den Rasen läuft.“ Denn für die Gäste geht es um das nackte Überleben in der Bundesliga, also zählt nur noch Kämpfen bis zum Umfallen. In den beiden letzten Runden konnte man jeweils punkten, so wurde etwa in Linz ein wichtiges Remis in letzter Minute erkämpft.Es wird also spannend, auch wenn die Heimserie unserer Mannschaft gegen die Innsbrucker eine andere, deutliche Sprache vorgibt: Seit dem Wiederaufstieg der Tiroler in der Saison 2004/05 blieb Rapid zuhause gegen die Gäste aus dem Westen ungeschlagen. Doch fast immer gab es frühe Tore.Kurz gespielt, viele ToreEtwa im ersten Spiel der heurigen Meisterschaft. Innsbruck gastierte in Hütteldorf und ging durch ein schnelles Tor von Aganun früh in Führung (4.). Doch Rapid, angetrieben von 14.400 Zuschauern, wusste um die Wichtigkeit eines guten Saisonstarts – also wurde aufs spielerische Tempo gedrückt. Mit Erfolg: Nach rund einer halben Stunde köpfelte der damalige Neo-Rapidler Jürgen Patocka zum Ausgleich ein und markierte mit seinem Torjubel den „He-Man“. In Folge war es ein schnelles Spiel, bei dem Rapids Torbemühungen aber immer wieder am Tiroler Abwehrbeton scheiterten – erst kurz vor dem Ende folgte die Erlösung: Traumpass auf Boskovic in den Strafraum, und der schiebt den Ball überlegt an Torhüter Grünwald ins Netz (87.). Doch das Spiel war noch nicht zu Ende, Steffen Hofmann sorgte quasi mit dem Abpfiff noch für den Endstand von 3:1 (94.) – der Meisterschafts-Auftakt einer bis dato ereignisreichen und schönen Saison war geglückt!Auch im Duell davor gingen die Gäste schon in der dritten Minute in Führung: Hölzl überrascht und schockt die Rapid-Abwehr und 17.400 Zuschauer (3.), die aber postwendend den Ausgleich erleben. Einen schnellen Angriff schließt Kavlak wuchtig ab (4.), und kurz nach der Pause erhöht Kincl auf 2:1 – der Siegtreffer.Und geht man noch ein Heimduell zurück, fallen auch hier wieder die frühen Treffer – in diesem Fall beider Mannschaften – auf. Knapp 180 Sekunden waren gespielt, da traf Kincl aus kurzer Distanz zum 1:0. Fünf Minuten später traf Masek zum1:1-Ausgleich (7.), zugleich der Endstand.Wer also am Samstag ins Stadion kommt, sollte pünktlich erscheinen: Zum Einen wegen möglicher früher Tore, zum Anderen, um hoffentlich einen weiteren Sieg unserer Mannschaft zu erleben – schon ab der ersten Minute!(gub)
28.07.2015