Als er im Sommer von Mattersburg zu Rapid wechselte, ahnten nur die wenigsten, zu welch einem wichtigen Spieler sich Jürgen Patocka bei seinem neuen Verein entwickeln würde. Denn unser Innenverteidiger hat sich in der Mannschaft nicht nur einen Stammplatz erkämpft, er ist auch der Spieler mit den bis dato in der Meisterschaft meisten Einsatzminuten (hinter Tormann Helge Payer). 2321 Minuten stand „He-Man“ Patocka am Feld, und feierte gleich in der ersten Runde einen gelungenen Einstand: Sieg und Tor gegen Innsbruck. Ebenfalls treffermäßig erfolgreich war er beim 4:4 gegen den LASK. Er stand in jedem (!) Meisterschaftsspiel am Feld, für einen Neuzugang eine beachtliche Quote. Hier die weiteren „Arbeitsnachweise“ unserer Dauerläufer:2340 Minuten: Helge Payer machte es Patocka bisher gleich und stand in jedem Spiel am Feld. Mit schönen Paraden und sensationellen Reflexen, wie etwa beim 2:1-Sieg über Graz, bot er einen sicheren Rückhalt.2316: Knapp dahinter kommt schon unser Kapitän, Steffen Hofmann. Unermüdlich wirbelt er in unserem Mittelfeld und gegnerische Abwehrreihen auf, schlägt seit jeher gefährliche Pässe und steckt auch nicht auf, wenn er mal wieder (leider viel zu oft) mit den Beinen des Gegners in Kontakt kommt. 1930: Im grün-weißen Sturm ist Mario Bazina fast immer zu finden. Der technisch starke Kroate zeigte vor allem in den letzten Partien eindrucksvoll, warum er fast immer gesetzt ist: Schusstechnisch gibt es in der Liga nur wenige, die es mit ihm aufnehmen können, mit seinen spielerischen Anlagen verhält es sich ähnlich. Mit neun Meisterschafts-Toren ist er auch unser heuer bisher bester Torschütze.1801: Mario Tokic wurde nach seinem Wechsel zu Rapid von vielen Seiten ob seiner Vergangenheit kritisch beäugt mit tadellosen Leistungen ließ das kroatische Bollwerk aber schnell die meisten Skeptiker verstummen. Allein durch seine Präsenz in der Abwehr verleiht er dieser ein großes Gefühl von Sicherheit und wäre nicht so manche Verletzung gewesen, hätte es Tokic sicher auf mehr Spielminuten gebracht.1685: Steigert sich Branko Boskovic ins Spiel hinein, dann herrscht bei gegnerischen Strafräumen Alarmstufe Grün: Mit feiner, fast leichtfüßiger Technik sorgt er im Zusammenspiel mit Hofmann, Kavlak und Konsorten immer wieder für gefährliche Aktionen. „Bosko“ zeichnet u.a. auch eine hervorragende Schusstechnik aus, wie man etwa bei seinem Tor in Ried (3:0-Sieg, volley nach einem Corner) deutlich gesehen hat.1660: Ein Rippenbruch ist keine schöne Sache, besonders dann nicht, wenn dadurch auch die Lunge angegriffen wird. Wer würde da noch weiterspielen? Die Antwort: „Mika“ Heikkinen, ein weiteres menschgewordenes Synonym für Durchhaltevermögen. Der Finne schloss und schließt die Räume im Mittelfeld, und entwickelte sich zu einem extrem wichtigen Spieler in Hütteldorf. Weil Verletzungen nicht sein Ding sind, muss er oft von den Klubverantwortlichen zurück gepfiffen werden – und sich schonen. Auch wenn er das so gar nicht möchte. 1559: So schnell kann es gehen: War Christian Thonhofer in der letzten Saison noch durch permanente Verletzungen zurück geworfen worden, feierte er ausgerechnet beim sommerlichen Showdown in Salzburg (36. Runde, 1:3) sein Comeback im grün-weißen Dress. Und entwickelte sich seither zu einer ganz wichtigen Größe in unserer Abwehr. Und dann waren da noch die Unglücklichen, vom Verletzungspech Geplagten: Hier sticht Mario Sara heraus, bei dem eine Verletzung der nächsten die Hand reicht. Oder Markus Katzer, der sich lange zurück kämpfen musste, um heute wieder in der Startelf zu stehen. „Jimmy“ Hoffer, durch etliche Ausfälle niedergeschlagen, feierte erst jetzt wieder ein fulminantes Comeback. Aber egal, wer spielt oder spielen wird: Auch bis zum Ende der Saison gilt Kämpfen bis zum Umfallen, auch in Mattersburg. Und jeder unserer Spieler kann seinen Teil beitragen, damit wir am Schluss ganz oben stehen. (gub)
28.07.2015