Rapid übernimmt zumindest bis Mittwoch die Bundesliga-Tabellenführung. Sturm wird in einer zerfahrenen, von Taktik geprägten Partie mit 2:0 im eigenen Stadion geschlagen.Der wichtige Auswärts-Sieg ist der starken Mannschafts-Leistung zu verdanken. Das Team hat die krankheitsbedingten Ausfälle von Heikkinen und Kavlak mehr als nur wett gemacht.Peter Pacult überrascht zum Beginn einige, nachdem er nur einen Stürmer und Ümit Korkmaz als hängende Spitze auflaufen lässt.Spielfluss wird unterbrochenIn der sehr kampfbetonten ersten Hälfte scheitern beide Mannschaften vor allem am Spielaufbau, der vom jeweils gegnerischen Team sofort unterbrochen wird.Gleich in der ersten Minute verfehlt Mario Haas nur knapp den Ball. Ein paar Rapid-Fans hatten hier wohl schon Schlimmes befürchtet, da die Situation an sein Turbo-Tor beim 5:1-Sturm-Sieg im Hanappi-Stadion erinnert.Danach kommen beide Teams zu Halb-Chancen, ehe Rapid in der 25. Minute erstmals an der Führung rüttelt. Gratzei und Prettenthaler können aber die Dreifach-Möglichkeit von Hofmann, Boskovic und Kavlak abblocken.Sturm hat zwar insgesamt mehr vom Spiel, zu guten Möglichkeiten kommen sie allerdings nicht.Maierhofer sorgt für die FührungNach der Pause kommen die Grün-Weißen zu mehr Ballbesitz, der stark aufspielende Boskovic trifft nach Vorarbeit von Hofmann den Ball nicht richtig und vergibt seine zweite gute Chance.Sturm kommt in dieser Phase kaum zu guten Situationen, die Führung der Rapidler liegt in der Luft.In der 67. Minute beweist Peter Pacult ein gutes Händchen und bringt Maierhofer für Korkmaz. Der 2,02-Meter-Riese trifft gleich bei seiner ersten Ballberührung zum 1:0. Der weite Freistoß von Hofmann wird ideal per Kopf verlängert. Sturm-Torhüter Gratzei sieht bei dem Gegentreffer nicht sonderlich gut aus.Bazina entscheidet die PartieDanach erhöhen die Grazer den Druck, für Rapid bleibt aber deswegen gleich mehr Platz zum Kontern.Fünf Minuten vor der Rapid-Viertelstunde kommt Sturm zu einer großen Ausgleichsmöglichkeit, Prettenthaler scheitert aber nach einem Eckball aus kurzer Distanz am glänzend reagierenden Helge Payer.Direkt im Gegenzug lässt Mario Bazina die große Möglichkeit auf eine vorzeitige Entscheidung aus. Bei seinem Schuss lässt er sich zu lange Zeit und scheitert an der heranbrausenden Sturm-Abwehr.Eine Viertelstunde später kommt er aber schließlich doch zu seinem Tor, indem er vom Strafraum-Eck zu einem sehenswerten Kreuzeck-Treffer verwertet. Die Vorarbeit hierfür kommt wieder einmal vom abermals groß aufspielenden Steffen Hofmann.Danach ist die Partie entschieden, die sicher stehende Rapid-Abwehr lässt nichts mehr anbrennen.Bereits am Freitag kommt es wieder zu der Begegnung Rapid gegen Sturm, dieses Mal aber im Hanappi-Stadion, wo das letzte Meisterschafts-Viertel eingeleitet wird.Peter Pacult (Rapid-Trainer): "Der Sieg geht völlig in Ordnung, wir waren über 90 Minuten die bessere Mannschaft. Wir hatten schon in der ersten Hälfte gute Chancen auf die Führung. Ich bin froh, dass unsere Taktik aufgegangen ist. Wir haben jetzt die große Chance, mit einem Heimsieg am Freitag einen großen Vorsprung auf Sturm zu haben.Mario Bazina (Rapid-Torschütze): "Sturm war sehr harmlos. Aber nur, weil wir defensiv sehr gut waren und den Raum eng gemacht haben. Das neue System des Trainers hat sehr gut funktioniert und am Ende haben wir verdient gewonnen."Stefan Maierhofer (Rapid-Torschütze): "Das Tor widme ich meinen Eltern. Die Entstehung des 1:0 ist egal, Hauptsache der Ball war drinnen. Wir haben eine sehr gute Mannschaftsleistung geboten, wir sind ein taktisch gutes Team. Wer die Tore macht, ist da egal, aber natürlich freut es mich, dass ich getroffen habe."Spieldaten:Puntigamer Sturm Graz - Rapid 0:2 (0:0)UPC-Arena, 15.322 Zuschauer (ausverkauft), SR LehnerTorschützen: Maierhofer (67.), Bazina (85.)Aufstellung: Payer - Dober, H. Eder, Patocka, Katzer - Kavlak (80. Thonhofer), Hofmann, Kulovits (90. Harding), Boskovic, Korkmaz (66. Maierhofer) - Bazina(jst)
28.07.2015